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Veganz-Geschäftsführer Jan Bredack, Swissveg und die Gutmenschen

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In einem Posting vom 29. März 2016 auf seiner Facebook-Seite1 solidarisiert sich Jan Bredack, Gründer und Geschäftsführer der veganen Supermarktkette „Veganz“ mit dem Swissveg-Geschäftsführer Renato Pichler und verlinkt auf dessen Artikel „Indyvegan-Hetze gegen Swissveg, Renato Pichler und Andere“.2 Pichler war im letzten Jahr in der Schweiz, aber auch in Deutschland in die Kritik geraten, da er an der Beteiligung  des antisemitischen Vereins „Verein gegen Tierfabriken“ sowie der antisemitischen, totalitären Sekte „Universelles Leben“ (UL) an der Swissveg-Veranstaltung „Veganmania“ festhielt.

Bredack, der laut eigenen Angaben weder seine Kinder noch seine Tiere impfen lässt, geriet zuletzt in die Diskussion, als er einen Textbeitrag der Rechtsesoteriker*innen Brigitte Rondholz und Karl Probst verbreitete, in dem diese von einer Supplementierung von Vitamin B12 abrieten. In unserem Beitrag „Veganz-Inhaber Jan Bredack auf rechtsesoterischen Abwegen“ berichteten wir darüber. Mit der Rechtsesoterikerin Rondholz ist Bredack auch heute noch auf Facebook befreundet.3

Warum sich der Veganz-Gründer für die Schweizer Swissveg ausspricht und damit gegen die Kritik an deren Inklusion von antisemitischen Tierschutzvereinen und Sekten, bleibt offen. Unsere Presseanfrage dazu ließ Jan Bredack unbeantwortet. Da unsere Anfrage entsprechende Informationen zu dieser Thematik enthielt und das Posting Bredacks zum Redaktionsschluss noch immer online war, gehen wir davon aus, dass dem Veganz-Geschäftsführer bekannt ist, welche Diskussionen es um Swissveg, den VgT (Schweiz) sowie um UL gab und gibt.

„…bin ich doch selbst schon sehr oft Zielscheibe und Opfer dieser „AktivistInnen“ geworden“

In seinem Posting nutzt Bredack nicht nur den rechten Kampfbegriff „Gutmenschen“. Er bezeichnet sich selbst als „Zielscheibe“, „Opfer“ und „Geschädigter“ und spricht von „scheinbaren Fakten“, die über ihn und andere Personen verbreitet würden. Welche das seien, lässt sich weder aus seinem Facebook-Post erkennen, noch teilte er uns dies schriftlich mit. Auch gegenüber dem rechtsoffenen Tierschützer und Ex-Mahnwachenaktivisten Marsili Cronberg äußert Bredack Dankbarkeit für dessen Arbeit „gegen diese Strömungen“, die öffentlich Kritik übten.

Vereinzelte Facebook-Likes4 Bredacks für das antisemitische, sektoide „Zeitgeist-Movement“, für die Querfront-Aktivistin Morgaine, die rechtsoffene Tierrechtsinitiative 269life, sowie für die rechte, verschwörungsideologischen Seite „Deutschland verbrennt den Impfpass“ sprechen nicht die Sprache eines handfesten rechten Ideologen. Bredacks Äußerungen der letzten Jahre legen vielmehr nahe, dass sich der Veganz-Geschäftsführer weder in politischen noch in medizinischen Fragen durch eine besonders ausgeprägte Vorliebe für Fakten auszeichnet. Eine Solidarisierung mit rechten und rechtsoffenen Personen und Organisationen ist eines der Ergebnisse. Und damit auch das Signal, das der Geschäftsführer der größten veganen Supermarktkette an die Öffentlichkeit sendet.

Dabei räumt Bredack im Hinblick auf die Sekte Universelles Leben in einem Kommentar unter seinem Posting ein:Jan Bredack Veganz Universelles Leben

Ein vorschnelles Urteil will sich Bredack hier nicht bilden. Gegen eine vorschnelle Solidarisierung mit dem UL-Apologeten Renato Pichler spricht offenbar nichts.

Jan Bredack verzichtet weiterhin darauf, sich und sein Unternehmen Veganz glaubhaft von rechten Strukturen abzugrenzen. Stattdessen solidarisiert er sich mit dem Präsidenten einer Organisation, die unter dem Deckmantel der politischen Neutralität, einem, wegen „Volksverhetzung“ verurteilten, rechtsradikalen Tierschützer wie Erwin Kesseler sowie dessen antisemitischen Verein (VgT) eine öffentliche Plattform bietet und die unter dem Vorwand der Religionsfreiheit, eine antisemitische, autoritäre Sekte in die „vegane Szene“ integriert. Auch die Einsicht Patrik Baboumians, sowie wenig später auch Attila Hildmanns in die Berechtigung öffentlicher Kritik waren für Jan Bredack bisher keine Einladung, sich doch einmal mit Fakten zu befassen. Leider.

Der Beitrag Veganz-Geschäftsführer Jan Bredack, Swissveg und die Gutmenschen erschien zuerst auf Indyvegan.


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