Dies ist unsere Stellungnahme zu dem Artikel der neuen Facebook-Seite „Vegan emanzipatorisch kritisch“(Vek) vom 13. Juni 2016.
Zunächst kommt bei der ersten Betrachtung der Facebook-Seite die Frage auf, wie emanzipatorisch diese Seite ist, wenn sie den Screenshot des Profils eines Antifaschisten veröffentlicht, der häufig mit unserer Seite assoziiert und damit gefährdet wird. Auch Kommentare, in denen diese Assoziationen stattfinden, werden von der vorgeblich „emanzipatorischen“ Seite stehen gelassen. Auf unsere Anfrage, warum es Vek duldet und sich daran beteiligt, auf ihrer angeblich „emanzipatorischen“ Seite einen Antifaschisten mit unserem Netzwerk zu assoziieren, reagierte Vek nicht. Dass es sich bei den Autor*innen um Antifaschist*innen handelt, darf daher bezweifelt werden. Auch bleibt fraglich, warum die Seite unser Logo zuvor als Profilbild hochlud und nun vorgibt, eine inhaltliche Auseinandersetzung zu suchen. Jedoch bleiben dies nicht die einzigen Punkte, welche die Selbstbeschreibung der Seite infrage stellen. Wir werden den Artikel in Teilen zitierend kommentieren.
„Inzwischen zieht sich Indyvegan, vor allem aber die nunmehr hauptsächlich mit dieser Plattform assoziierte Person, jedoch die Kritik und den Unmut einer wachsenden Anzahl politisch links stehender Veganer*innen und Tierrechtler*innen zu.“
Dazu verlinkt Vek in der Fußnote „exemplarisch“ auf den Boykottaufruf einer antifaschistischen Gruppe zur „Meat is Murder“ auf der Plattform Indymedia. In den Kommentaren dieses Artikels sollen die Belege für die zunehmende Kritik an Indyvegan zu finden sein. Was sich dort tatsächlich findet, sind viele Zweifel an Behauptungen Indyvegans, die wir mit entsprechenden Belegen ausgeräumt haben. Es finden sich außerdem Beleidigungen, Outingversuche, und viele Vorwürfe, die auf Nachfrage nicht belegt wurden. Wir fänden es äußerst bedauerlich, wenn es keine Kritik an unserer Arbeit gäbe. Wie konstruktive Kritik aussieht und wie wir damit umgehen, lässt sich in unseren Kommentarbereichen nachlesen. Für diese Kritik sind wir dankbar und sie fließt in unsere Arbeit ein. Dazu gehört jedoch auch die Solidarität, uns mit dieser Kritik zu konfrontieren.
„Zunächst einmal ist seit einigen Monaten ein deutlicher Qualitätseinbruch bei den Artikeln zu beobachten. So wurde in einem Artikel über eine kritikwürdige Kampagne „Kondome für Jäger“ von PETA USA(!) suggeriert, diese würden eine NPD-Kampagne „adaptieren“, wie es in der Überschrift heißt.“
Den „deutlichen Qualitätseinbruch“ belegt Vek anhand von drei Beispielen:
Beispiel 1
Die provokante Headline „Kondome für Jäger*innen – Peta adaptiert NPD-Kampagne“ mit der wir darauf aufmerksam machen wollen, in welchen ideologischen Gefilden sich Peta kampagnentechnisch bewegt, ist das erste Beispiel. Dabei wird nicht erwähnt, dass wir im Artikel sehr genau erklären, was wir damit meinen. Man könnte uns nun Clickbaiting vorwerfen und auf die Differenz zwischen der wortwörtlichen Bedeutung der Headline und den Erläuterungen im Text hinweisen. Doch das tut Vek nicht. Denn die These von einem „deutlichen Qualitätseinbruch“ wäre nicht mehr gestützt, hätte Vek aus unserem Artikel zitiert:
„Nun legt die Organisation mit einer Kampagne nach, die mit einem ähnlichen Ansatz bereits von der rechtsradikalen NPD betrieben wurde.
Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes 2013 verschickte die NPD-Jugendorganisation JN (Junge Nationaldemokraten) Kondome an „Ausländer und ausgewählte Deutsche“.6 Die Botschaft dahinter: „Hört auf, euch zu vermehren!“
Peta USA machte nun mit einer Kampagne auf sich aufmerksam, die der gleichen Idee folgt. Menschen, die abgelehnt werden, sollten sich möglichst nicht mehr fortpflanzen. In diesem Fall geht es um Jäger*innen. Und da die offene Forderung nach Sterilisation oder nach einem Fortpflanzungsverbot PR-technisch etwas schwierig ist (was auch schon die NPD wusste), machte man das Kondom zum Symbol dieser Forderung.“
Beispiel 2
Im zweiten Beispiel geht es um den gleichen Indyvegan-Artikel und dort um unseren Vorwurf, der Satz „F**** euch gerne gegenseitig, ABER F**** NICHT DIE NATUR“ würde homosexuellen Geschlechtsverkehr auf eine Ebene mit der Zerstörung der Natur bringen. Dazu schreibt Vek:
„Wie oft hier dreimal falsch um die Ecke gedacht wurde (sich gegenseitig zu ficken ist für Indyvegan wohl nur auf Penetration bezogen, was in ihren Augen ausschließlich aus unerfindlichen Gründen nur Homosexuelle zu tun scheinen – es bleibt unserer Phantasie überlassen, ob Indyvegan meint, nur Männer seien Homosexuelle oder ob auch lesbische Frauen sich gegenseitig penetrieren; Heterosexuelle tun so was natürlich niemals nicht), ist schwer nachzuvollziehen und erntete zu Recht einigen Spott. Wie eine solche vor heteronormativen Klischeevorstellungen strotzende Aussage ihren Weg unkorrigiert in einen Artikel einer sich als emanzipatorisch verstehenden Plattform finden konnte, bleibt das Geheimnis von Indyvegan.“
Vek ignoriert hier, dass die kritisierte Kampagne durchgängig von männlichen Jägern spricht. An keiner Stelle werden Frauen genannt. Daher ist die Aufforderung von Peta, Jäger sollen sich gegenseitig „ficken“, eindeutig auf männliche Homosexualität bezogen. Gleichzeitig wäre unsere Aussage aber nicht weniger richtig, wenn Peta auch lesbischen Sex gemeint hätte. Warum Fek einen Vortrag darüber hält, dass es auch nicht-penetrativen Geschlechtsverkehr gibt, können wir nicht nachvollziehen, da wir in unserem Artikel an keiner Stelle über Penetration sprechen oder implizieren, dass mit „Geschlechtsverkehr“ nur penetrativer Sex gemeint sei. Wir haben das Wort „ficken“ als Synonym für Geschlechtsverkehr/Sex interpretiert. Den „deutlichen Qualitätseinbruch“ bei Indyvegan versucht Vek hier also zu belegen, indem man die heteronormative Position von Peta als Position von Indyvegan darstellt.
Beispiel 3
Dort heißt es:
„Zudem ist eine Abwendung von inhaltlichen Schwerpunkten hin zu personenorientierten zu bemerken.“
Indyvegan scheute noch nie davor zurück, kritische Artikel über Personen zu schreiben und tat dies durchgängig seit Bestehen in gleichbleibender Dichte. Eine kurze Statistik anhand der überschaubaren Anzahl von Indyvegan-Artikeln auf unserer Website hätte bereits Aufschluss darüber gegeben, ob diese Annahme richtig ist. Die Grafik zeigt, dass es diesbezüglich keine Steigerung gab.
Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass rechte Ideologien von Menschen marginalisiert, vertreten und/oder verbreitet werden. Wer also kritische politische Positionen und Strukturen aufzeigen und besprechen will, kommt nicht daran vorbei, über Personen zu sprechen. Auch war es nie unser Anliegen, allgemeine, sozialwissenschaftliche Abhandlungen über die Bedeutung unterschiedlicher Ideologeme und Strukturen innerhalb der Szene zu veröffentlichen. Denn der Großteil der Menschen, die wir erreichen wollen, liest solche Texte nicht und ist nicht selten von deren Sprache und Inhalt überfordert. Unsere Aufklärungsarbeit ist konkret und möglichst niedrigschwellig. Das war von Anfang an unser Konzept und wir sehen kein begründetes Argument, daran etwas zu ändern.
Weiter heißt es bei Vek:
„Im letzten Indyvegan-Artikel zur neu gegründeten V-Partei³ wurden zwar Aussagen bis auf wenige Ausnahmen korrekt belegt, doch drehte sich die Kritik vor allem um dubiose Facebook-Freundschaften und -Likes einiger Vorstandsmitglieder, hämisch formulierte Lästerei über deren teilweise ziemlich fragwürdige esoterische Äußerungen und wissenschaftsfeindliche Haltungen.“
Hier treffen wir abermals auf eine interessante Beweisführung. Denn als Beleg wird in Fußnote 3 der gesamte Artikel zur V-Partei verlinkt. Welche „hämisch formulierte Lästerei“ gemeint sei, erfahren wir nicht. Auch erklären die Autor*innen nicht, was an der Analyse von Facebook-Freundschaften und Likes „dubios“ sein soll. Weder Facebook-Freundschaften noch Likes sind oder waren für Indyvegan je alleinige Belege für politische Positionen und entsprechende Kritik. Wir betrachten stets den Gesamtkontext. Inwieweit die von uns aufgeführten Likes und Facebook-Freundschaften zu falschen Schlussfolgerungen geführt haben soll, erfahren wir von Vek auch nicht. Facebook-Freundschaften mit rechten Ideolog*innen wie auch Likes von rechten Seiten, bedeuten auch unabhängig einer solchen Gesamtbetrachtung eine Unterstützung rechter Strukturen.
„Zum Parteiprogramm, den politischen Schwerpunkten, zu ihrer inhaltlichen Ausrichtung und Positionierung dagegen war der Informationsgehalt mehr als dünn bis nicht vorhanden. Unter „Allgemeines“ findet sich ein kleiner Absatz mit der Überschrift „Parteiprogramm“, in der es lapidar heißt:“Im Programm der V-Partei³ finden sich keine explizit rechten Forderungen.“
Wir hatten bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich unser Artikel auf die Vorstände und auf rechte Ideologien und Strukturen innerhalb des Vorstands fokussieren wird. Aus welchem Selbstverständnis die Autor*innen ableiten, dass wir einen allumfassenden Allgemeinüberblick zu dieser Partei liefern sollten, bleibt offen. Gleichzeitig wird in dem Text von Vek der Artikel Thomas Laschyks auf Vegan-News.de empfohlen. Ein Text, der zwar einen recht nüchternen Gesamtüberblick zur V-Partei bietet, der jedoch mit keinem Wort die rechten Positionen und die Verbreitung rechter Inhalte durch einzelne V-Partei-Vorstände thematisiert. Auch das Ausmaß an wissenschaftsfeindlichen Positionen ist darin nicht erfasst.
„Dabei hätte sich hier sehr viel mehr herausholen lassen, Stichwort Gentechnik, Monsanto-Bashing, Novellierung des Jagdgesetzes statt Abschaffung der Jagd etc.
All das hätte mehr als genug Ansatzpunkte für eine substantielle Kritik geboten. Stattdessen wurde viel Platz für Gossip verschwendet und sich in diversen Facebook-Gruppen unter verschiedenen Fake-Accounts kräftig gegenseitig auf die Schultern geklopft.“
Die Kritik an rechten Ideologien und Strukturen innerhalb des V-Partei-Vorstands wird von der „emanzipatorischen“ Seite Vek zu „Gossip“ erklärt, während die „substanzielle Kritik“ eher bei Themen wie „Monsanto-Bashing“ und „Gentechnik“ gesehen wurde. Auch hier wird nicht nur der Fokus unseres Artikels ignoriert, sondern es werden rassistische Äußerungen und Inhalte sowie die Verbreitung rechter Medien und Verschwörungsthesen verharmlost.
Dann kündigt Vek den „Hauptkritikpunkt“ an:
„Hauptkritikpunkt und -problem stellt aber derzeit die mit Indyvegan am häufigsten in Verbindung gebrachte Person selber dar, die sowohl unter Realnamen als auch unter diversen Fake-Accounts persönliche Gefechte und Schlammschlachten an immer mehr Fronten ausficht. Dies hatte unter anderem mehrere Rauswürfe und Fast-Rauswürfe aus einigen der mitgliederstärksten Facebook-Gruppen zur Folge,[6] was eine Spur von durch PN-Salven terrorisierter Administrator*innen und von zugespamten Threads genervter Leser*innen hinterließ.“
Der „Hauptkritikpunkt“ Veks an der Arbeit von Indyvegan ist also, dass eine Person, die immer wieder mit unserem Netzwerk assoziiert wird, aus zwei veganen Facebookgruppen geworfen wurde, und dass die Person sehr diskussionsfreudig sein soll und mutmaßlich auch offensiv in individuelle Auseinandersetzungen per Privatnachrichten geht. Wenn es der „Hauptkritikpunkt“ an unserer Arbeit ist, dass ein* Antifaschist*in aus zwei Gruppen geworfen wurde, die*der als Mitglied unseres Netzwerks angenommen wird, dann verstehen wir das als Kompliment für unsere Arbeit.
„Immer mehr bisher wohlwollende Personen und vor allem Mitstreiter*innen wenden sich enerviert ab, reagieren mit Ignorieren, verlassen das sinkende Schiff.“
Wir sind das erste sinkende Web-Schiff mit stetig steigenden Zugriffszahlen auf unserer Website, steigenden Follower*innen-Zahlen und messbaren Erfolgen unserer Aufklärungsarbeit.
„Vielen wird immer deutlicher, dass Indyvegan auf Nebenkriegsschauplätzen Pulver verschießt und Energie vergeudet, wirkliche Nazis, über eine nur kleine Szene hinaus bekannte Rechte und einflussreiche Verschwörungstheoretiker*innen (und nein, Gérald Hägele ist weder bekannt noch einflussreich) kaum bis gar nicht thematisiert werden.“
Hier wird es nun interessant. Denn hier zeigt sich Vek mit einer rhetorischen Figur aus dem „Hauptsache für die Tiere“-Spektrum. Demnach solle Indyvegan gegen „wirkliche Nazis“ vorgehen. Wir gehen davon aus, dass mit „wirklichen Nazis“ Neonazis gemeint sind. Damit marginalisiert die „emanzipatorische“ Seite Vek all jene rechten Ideologien, die nicht von Neonazis vertreten werden. Eine Seite, die sich als emanzipatorisch versteht, bezeichnet Aufklärung und kritische Berichterstattung über Querfrontstrukturen als „vergeudet“. Die Autor*innen dieses Textes dokumentieren damit anschaulich, dass sie nicht darüber im Bilde sind, welch zentrale Bedeutung Querfrontstrukturen und moderne, neurechte Kommunikationsstrategien für das aktuelle Erstarken völkischer Bewegungen und rechter Strukturen allgemein haben.
Wer antifaschistische Intervention und Aufklärung davon abhängig macht, ob die Vertreter*innen rechter Ideologien ein NPD-Parteibuch besitzen oder eine Reichskriegsflagge im Zimmer hängen haben, hat nicht nur die Entwicklungen rechter Strukturen in den letzten 20 Jahren versäumt, sondern öffnet der neurechten Querfront überdies Tür und Tor. Wer völkischen Rassismus, rechte Esoterik und Verschwörungsideologien marginalisiert, unterstützt diese Strukturen und ist sicherlich vieles, aber nicht antifaschistisch. Der ausbleibende Erfolg rechter Wiederbetätigung seit 1945 liegt darin begründet, dass neonazistische Strukturen von großen Teilen der bürgerlichen Linken deutlich ausgegrenzt und geächtet wurden. Daher sind es genau die ideologischen Schnittstellen, über die wir aufklären, an denen rechte Ideologien ihre Legitimation und ihren Weg in die Breite der Gesellschaft finden. Diese sind für uns nicht weniger gefährlich als klassische Neonazis.
Dass wir Gérald Hägele thematisieren und bald einen umfassenden Artikel über den rechtsradikalen Querfrontideologen bringen werden, liegt darin begründet, dass dieser in der digitalen Welt sehr gut vernetzt (5.000 Facebook-Freund*innen) und Adminstrator einiger größerer veganer Facebook-Gruppen ist. Er beteiligt sich an zahlreichen Tierschutz- und Tierrechtsprotesten. Zudem ist Hägele ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie Menschen über die Querfront nach rechts radikalisiert werden und wie spät das Umfeld meist erst feststellt, wo die Person ideologisch steht. Da Hägele auch als „Pickup-Coach“ (PUA) arbeitet und aktiv Frauen anschreibt, sehen wir es als besonders geboten, über diese Person aufzuklären.
Dann leitet Vek den Teil ein, in dem man die Methodik unserer Arbeit schonungslos offenlegen will.
„Woran liegt es nun, dass Indyvegan einerseits einen gewissen Erfolg vorweisen kann, andererseits aber so polarisiert und spaltet, dass sogar Trolle einer Fleischlobby oder V-Leute ominöser anderer Organisationen hinter dieser Gruppe vermutet werden? Wie geht Indyvegan vor?“
Die „emanzipatorische“ Seite Vek scheut sich hier nicht, unkritisch Verschwörungsthesen zu den Personen und Motivationen hinter Indyvegan aufzugreifen und zum Teil der zentralen Frage über die Methodik unserer Arbeit zu machen.
„1. Belege“
„Hervorstechendes Merkmal der Indyvegan-Artikel ist, dass diese mit sehr vielen Fußnoten versehen sind, die den Eindruck erwecken, sie seien gut recherchiert und mit Belegen ausreichend abgesichert.[7] Es wird hier Kompetenz suggeriert, durch die Menge der Anmerkungen sollen die Leser*innen beeindruckt werden, was auch weitgehend gelingt. Allen Belegen nachzugehen und eventuelle Fehler zu finden, würde zudem einen erheblichen Zeitaufwand darstellen, den sich kaum jemensch antut und selbst wenn einzelne Fehler gefunden werden, die Hauptargumente ließen sich kaum entkräften. Ein erfolgversprechendes Mittel, Kritik zu erschweren oder erst gar nicht aufkommen zu lassen.“
Das Argument, dass ein Artikel zu viele Quellen enthalte, um diese zu prüfen, ist fast ebenso beliebt, wie der Hinweis, dass irgendein Detail eines Artikels nicht im Artikels selbst belegt wurde. Welchen argumentativen Wert die Anzahl der Quellenangaben haben soll, erfahren wir nicht. Es wird behauptet, dass die Vielzahl der Quellen Menschen davon abhielte, diese zu überprüfen. Warum ein*e Leser*in zwingend alle vorhandenen Quellen prüfen müsste, um einzelne Behauptungen aus einem Artikel auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, bleibt fraglich. Mit der gleichen Argumentation wird jeder Wikipedia-Artikel, auch jede wissenschaftliche Arbeit (mit der wir unsere Artikel nicht auf einer Ebene sehen) zu einer unseriösen Quelle, allein aufgrund der Fülle an Quellenangaben.
In Fußnote 7 zeigt Vek abermals, dass genaue Recherche nicht die Stärke dieser Autor*innen zu sein scheint. Diese Quellenangabe legt die Vermutung nahe, dass man bei Vek den oben kritisierten Artikel über die V-Partei, mit dem Titel „V-Partei³ – Esoterische Querfrontspitzen und Rassismus“ gar nicht gelesen hat. Anders lässt sich für uns nicht erklären, warum die Autor*innen den Artikel über Lea Frings und RT Deutsch als den mit den meisten Fußnoten angeben. Der V-Partei-Artikel hat 78 Fußnoten, der RT Deutsch-Artikel hat 56. Aber halten wir uns nicht an Kleinigkeiten auf.
„2. Konstruktion von Gegnerschaft“
Ein weiteres Charakteristikum ist der Sprachstil. Indyvegan-Artikel sind geprägt von einer aggressiven, konfrontativ ausgerichteten Schreibweise, die auf Abgrenzung und Ausgrenzung des Gegenübers abzielt. Es wird eine Gegnerschaft zur beschriebenen Gruppe oder Person konstruiert, die so absolut und stark dargestellt wird, dass ein Aufeinanderzugehen oder eine Dialog auf Augenhöhe quasi unmöglich gemacht wird.
Die Vehemenz der Vorwürfe erzeugt beim Gegenüber keinerlei Bereitschaft, auf diese einzugehen, sondern im Gegenteil, Abblocken und Empörung.[8]“
Diese These wird mit genau einem Beispiel belegt. Aber bevor wir uns dieses ansehen, stellen wir klar: Im Kampf gegen rechte Ideologien gehen wir offensiv, klar und konfrontativ vor. Rechte Ideologien werden nicht mit Blumensträußen und Lichterketten bekämpft, sondern mit klaren Worten und Handlungen. Das schließt eine sachliche Aufklärung und eine offene Tür für weitere Informationen nicht aus. Aber wir sehen es nicht als unsere Aufgabe, Menschen, die sich vor Kritik und tatsachenbasierten Diskussionen verschließen, mit nettem Zureden davon zu überzeugen, dass es es klug wäre, keine rechten Inhalte und rassistische Hetze zu verbreiten. In jedem Fall machen wir den Personen/Organisationen, über die wir schreiben, vor Veröffentlichung das Angebot, zur Kritik Stellung zu beziehen. Nur in wenigen Fällen, beispielsweise wenn bereits öffentliche Stellungnahmen vorliegen, verzichten wir darauf.
Eine Sammlung dieser Anfragen führt Vek als einzigen Belg in Fußnote 8 für die „aggressiven, konfrontativ ausgerichteten Schreibweise“ an. In der Fußnote lesen wir:
„Von Indyvegan verlinkter Screenshot der „Presseanfrage“ an die V-Partei, die inhaltlich berechtigte kritische Fragen in aggressiv-konfrontativem Stil formuliert, fordernd und wie gewohnt durchnummeriert, am Ende mit einem äußerst kurzfristigen Ultimatum für eine Antwort versehen („morgen […] 13.00 Uhr“) https://abload.de/img/unbenannt-1laxg6.png.“
Hier fallen verschiedene Punkte auf. So wird ein „kurzfristiges Ultimatum“ kritisiert. Hier dramatisiert Vek nicht nur eine einfache Presseanfrage hin zur Qualität einer Drohung, indem man von einem „Ultimatum“ spricht. Nicht erwähnt wird außerdem, dass kurzfristige Presseanfragen an eine Partei oder an Personen des öffentlichen Lebens, allgemein gängige Praxis sind. Ebenfalls unerwähnt bleibt das darunter stehende Angebot, uns mitzuteilen, wenn dieser Redaktionsschluss nicht eingehalten werden kann, aber dennoch ein Interesse an einer Stellungnahme besteht. Einer Stellungnahme auch mit Fristverschiebung oder einer nachgereichten Stellungnahme stand nie etwas im Weg.
Darüber hinaus wirft uns Vek hier vor, die Fragen seien „inhaltlich berechtigte kritische Fragen in aggressiv-konfrontativem Stil formuliert, fordernd und wie gewohnt durchnummeriert,“. Warum eine Nummerierung von Fragen in einer Presseanfrage ein Problem darstellt und in welcher Weise diese Fragen als „aggressiv“ zu bezeichnen sind, erklärt Vek nicht. Auch erfahren wir nicht, was dagegen spricht, die zu interviewende Person mit Tatsachen und Fragen zu konfrontieren.
„Indyvegans Sprache ist ein geradezu lehrbuchhaftes Beispiel für das Gegenteil von „Gewaltfreier Kommunikation“.
Hier finden wir nun eine bunte Sammlung an Behauptungen für deren Beleg sich Vek gar keine Mühe mehr machte. Bestätigen können wir hier lediglich, dass unsere Sprache sich nicht an GFK nach Rosenberg orientiert. Dass unsere Sprache „das Gegenteil“ dieser sein soll, können wir nicht bestätigen. Belege für diese Behauptungen finden wir in den Ausführungen von Vek nicht.
Eine wertschätzende Sprache wird von Indyvegan konsequent gemieden, es wird davon ausgegangen, dass die eigene Position die einzig mögliche und akzeptable sei, ein Gut-Böse-Szenario geschaffen, das keinerlei Differenzierung zulässt, ein Hinterfragen der Indyvegan-Position wird nicht einmal in marginalen Punkten angedacht oder angeboten.
Wir bieten ständig an, uns mit begründeter Kritik zu unterstützen. Wenn Kritik, wie hier, nicht belegt und begründet wird, ist das keine begründete Kritik. Sicherlich gibt es immer wieder Kritik an dem offensiven Vorgehen von Indyvegan. Wie wir bereits mehrfach deutlich machten, gibt es für uns kein treffendes Argument gegen ein offensives Vorgehen gegen rechte Ideologien, zumal in einer Zeit, in der rechtsradikale Parteien zweistellige Wahlergebisse einfahren und in größeren Mengen in Landtage einziehen. Wir nehmen Menschen in die Verantwortung für ihr Handeln und bieten gleichzeitig Aufklärung an. Wer heute mitmarschiert, egal ob digital oder auf der Straße, trägt die Verantwortung für dieses Handeln. Die irrtümliche Betrachtung von Unterstützer*innen rechter Strukturen als „Opfer“ rechter Strateg*innen teilen wir, insbesondere mit aufmerksamem Blick auf die deutsche Geschichte, nicht. Wir sichern uns stets ab, dass die Personen, über die wir schreiben, eine Möglichkeit hatten, sich aufklären zu lassen. Wer wirklich irrtümlich an rechte Strukturen gerät, grenzt sich umgehend klar und deutlich davon ab, auch dann, wenn der Hinweis darauf offensiv erfolgt. Dass Teile der „veganen Szene“ derart nachsichtig mit Menschen sind, die rechte Ideologien und Strukturen unterstützen, ist einer der Gründe, warum die Problematik innerhalb der Szene so groß ist.
Anhaltspunkte für angebliche „Gut-Böse-Szenarien“ fehlen, wie so vieles, völlig. Vielmehr wird deutlich, dass die Autor*innen öffentliche Kritik an Positionen und Handlungen von Personen und Organisationen als eine Einteilung in „gut“ und „böse“ missverstehen.
„Menschen, denen es um Dialog oder um Aufklärung geht, kommunizieren nicht in dieser Weise.“
Das ist eine Setzung ohne Beleg und ohne Begründung. Gleichzeitig muss Vek damit umgehen, dass aus unserer Berichterstattung zahlreiche Dialoge und positive Veränderungen entstanden sind. Einige erfolgreiche Dialoge mit Personen und Organisationen fanden statt, ohne dass je Artikel zu den dazugehörigen Vorfällen enstanden sind.
„So kommuniziert, wer Fronten schaffen will, Feindbilder konstruieren möchte, Gräben ausheben.
Es scheint also, dass ein Einlenken des Gegenübers von Indyvegan gar nicht gewollt ist.“
Hier wird es nun abermals interessant. Denn hier wird behauptet, Indyvegan würde „Feindbilder konstruieren“. Zu dieser Behauptung finden wir keine Belege und auch keine Erläuterungen zu der angeblichen Motivation unseres Netzwerks, diese „Feindbilder“ konstruieren zu wollen. Selbstverständlich wollen wir Gräben ausheben. Gräben, die rechte Ideolog*innen davon abhalten, die Szene zu vereinnahmen. Über ein Einlenken derer, über die wir kritisch berichten, freuen wir uns immer und veröffentlichen dazu auch stets entsprechende Erkärungen der Personen, wie im Fall Patrik Baboumian und im Fall Attila Hildmann. Vek nennt kein Beispiel, an dem deutlich würde, dass wir nicht daran interessiert seien, dass unsere Kritik und unsere Aufklärung angenommen wird. Wenn irgendwann alle Menschen in dieser Szene gleichmäßig und deutlich Verantwortung dafür übernehmen, dass rechte Ideologien und antiemanzipatorische Positionen dort keinen Platz bekommen, dann wird es Indyvegan nicht mehr geben. Das würde uns sehr freuen.
„3. Schaffen von „Tatsachen“
Weitere rhetorische Mittel sind die mantrahaften Wiederholungen von Vorwürfen, die sich so bei den Lesern im Gedächtnis einprägen. Diese werden dann graduell abgewandelt, zunächst werden sie in Form von Vermutungen formuliert, nach einer gewissen Zeit dann aber umgestellt und so aus Vermutungen vermeintliche Gewissheiten konstruiert. Ein sehr einfaches, aber wirksames rhetorisches Mittel.“
Auch hier wird nur ein vermeintlicher Beleg für diese Behauptung angeführt:
„So wird aus einer Person, die sich von der „Montagsquerfront“ distanziert bzw. sich angeblich nur versucht zu distanzieren und selber zunächst gar nicht als „Querfrontler“ bezeichnet wird,[9] ein „Ex-Querfront-Aktivist“[10] und plötzlich zu einem aktuellen Querfront-Aktivisten, in einem Artikel, dessen Thema mit der betreffenden Person überhaupt nichts zu tun hatte.““
Und hier kommt Vek nun etwas durcheinander. Dass sich Marsili Cronberg von der Montagsquerfront verbal distanzierte, ist ebenso Fakt, wie wir durchgängig darauf hinwiesen, dass er sich bis heute nicht von den Akteur\*innen dieser Bewegung distanziert hat und die rechten Wurzeln der Bewegung noch immer zu einer „Unterwanderung“ verklärt. Wir bezeichneten Cronberg in unserem Artikel „Die Methode Indyvegan“ als „Ex-Querfrontler“, da er zu diesem Zeitpunkt, trotz seiner redundanten Texte über Indyvegan, den Eindruck erweckte, als würde er sich zunehmend von rechten Ideologien und Strukturen distanzieren. In seinem Folgeartikel sowie in einigen folgenden Kommentaren auf Facebook wurde jedoch deutlich, dass sich Cronberg zwar aus der Mahnwachenbewegung verabschiedet hat, er sich aber weiter für rechte Strukturen einsetzt. So solidarisierte er sich beispielsweise mit dem antisemitschen Verein „Verein gegen Tierfarbiken (Schweiz)“ des verurteilten Antisemiten und Tierschützers Erwin Kessler. Dieser Vorfall und weitere sind in unserem Artikel „Marsili Cronberg – Kampf für die vegane Querfront“ dokumentiert. Diese Bezeichnungen basieren daher auf unseren Einschätzungen zum jeweiligen Zeitpunkt und werden, wie in Pressetexten üblich, nachträglich nicht den aktuellen Gegebenheiten angepasst.
Welches Problem darin zu sehen sei, die politischen Positionen von Personen mit politischen Begriffen zu beschreiben, erklärt Vek nicht. Den Nachweis, dass Begriffe unzutreffend verwendet wurden oder werden, bleibt Vek schuldig.
„4. Der Umgang mit Kritik“
Beispielhaft für den Umgang mit Kritik sind die immer wieder reproduzierten rhetorischen Mittel. Es findet keinerlei empathisches Eingehen auf Fragen oder auf Verbesserungsvorschläge statt.“
Ca. 95% der kritischen Kommentare auf unseren Seiten sind geprägt von unbelegten Behauptungen. Diesen kann nur begegnet werden, wenn diese Behauptungen hinterfragt werden. Welches Problem im Hinterfragen von unbegründeten Tatsachenbehauptungen wie „Ihr seid doch von der Fleischindustrie bezahlt“ oder „Indyvegan verbeitet Lügen!“ besteht, erklärt Vek nicht.
„Jeder Post wird sofort wie ein potentieller Angriff behandelt, den es abzuwehren gilt.“
Manchmal kommt es tatsächlich vor, dass wir eine offene Nachfrage missverstehen und etwas harsch darauf reagieren. Das ist eher die Ausnahme und auch nicht unser Ziel. Die Regel sind Kommentare, wie man sie zuhauf unter dem Facebook-Posting zur V-Partei finden kann. Wir haben seit unserem Bestehen viel Zeit darauf verwendet, möglichst sachlich auch mit den absurdesten Vorwürfen umzugehen und im Rahmen eines sachlichen Dialogs mit Personen zu diskutieren, die auf unsere Seite kommen und uns mit derartigen Vorwürfen versehen. Wir sind täglich mit unsachlichen Anfragen, falschen Behauptungen, Derailing, Beleidigungen und Drohungen in unseren Kommentarbereichen konfrontiert. Daher lässt sich eine wertschätzende und geduldige Kommunikation auch für uns nicht immer gewährleisten. Wir sind auch nur Menschen und geben jeden Tag unser Bestes, um unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
„Typisch sind Gegenfragen, die durchnummeriert werden, Entgegnungen sind stets länger, oft mindestens doppelt so lang wie der Ausgangspost.“
Auch hier bleibt offen, welche Kritik an der Nummerierung von Rückfragen zur Strukturierung einer Diskussion oder an der Länge einer Erwiderung zu üben ist. Es bleibt das Geheimnis von Vek.
„Es wird konkret nach der Aufzählung von Beispielen gefragt, bei als gefährlich wahrgenommener Kritik die Aufzählung von mindesten drei Beispielen.[12]“
Vek erklärt hier nicht, was die Kritik an einer Rückfrage nach Belegen ist. Stattdessen wird ohne jeglichen Beleg behauptet, Indyvegan würde dann nach mehreren Beispielen fragen, wenn die Kritik gefährlich erschiene. Richtig ist, dass wir häufig nach mehreren Belegen fragen, wenn die Kritik pauschalisiert geäußert wird. Ein Beispiel für eine solche pauschale Behauptung ist „Jeder Post wird sofort wie ein potentieller Angriff behandelt, den es abzuwehren gilt.“. Eine solche lässt sich leicht mit einem einzigen Gegenbeispiel widerlegen oder mit einer Aufforderung, das Gegenüber soll aus der angeblichen Vielzahl von Beispielen exemplarisch 2-4 auswälen, um diese dann konret zu besprechen.
Statt Belege für die zahlreichen Behauptungen dieses Abschnitts erwartet uns in Fußnote 12 nur ein sogenanntes „Kommunikationsbeispiel“, welches dokumentieren soll, in welcher Art und Weise Indyvegan Nachfragen stellt.
Und es wird nicht besser:
„Wiederum ein sehr einfacher rhetorischer Trick, der Kritik jede Ernsthaftigkeit abspricht, ohne inhaltlich auf sie einzugehen, die argumentativen Schwächen des Gegenübers gnadenlos ausnutzt und gegen es verwendet, statt Aufeinanderzugehen zuzulassen und Konsensfähigkeit zu zeigen.
Auch hier bleibt Vek jegliche Belege schuldig. Mit welchen Diskutant*innen wir einen Konsens suchen sollen, bleibt genauso fraglich wie die Notwendigkeit, argumentative Schwächen in einer Diskussion nicht offenzulegen. Vek macht hier den Eindruck, Menschen davor schützen zu wollen, auf unzutreffende Argumente, Scheinargumente, leere Behauptungen und persönliche Beleidigungen hingewiesen zu werden. „Emanzipatorisch“ ist das nicht.
Wichtig hierbei ist auch, dass die für die „Feindseite“ angelegten Maßstäbe keinesfalls für die Mitglieder von Indyvegan selber gelten.“
Hierzu verlinkt Vek den Screenshot des Profils eines Antifaschisten mit unkenntlich gemachtem Namen. Vek will hier vermutlich darauf hinweisen, dass der Aktivist sich mit Attila Hildmann bei Facebook anfreundete, obwohl sich Hildmann kurz zuvor rechtspopulistisch äußerte. Was das mit Indyvegan zu tun haben soll, erklärt Vek nicht. Wir haben bei dem Aktivisten nachgefragt und in Erfahrung gebracht, dass die Freundschaftsanfrage an Attila Hildmann nach einem Treffen mit diesem erfolgte. In diesem Treffen öffnete sich Hildmann für politische Bildung, räumte Fehler ein und distanzierte sich von seinen rechtspopulistischen Äußerungen. Erst darauf folgte die Freundschaftsanfrage und später die öffentliche Stellungnahme Hildmanns.
Zum Abschluß bringt Vek ein finales Feuerwerk an Behauptungen:
„Fazit“
Aufmerksamkeit zu erlangen ist das höchste Ziel von Indyvegan und seinem Hauptprotagonisten. Das kann auch negative Aufmerksamkeit sein.“
Selbstverständlich wollen wir möglichst viel Aufmerksamkeit für unsere Veröffentlichungen, wie das jede Seite will, die möglichst viele Menschen über Vorgänge informieren möchte. Was daran kritikwürdig sein soll, erfahren wir auch hier nicht. Vek hätte hier die Methodik kritisieren können und Indyvegan in Einzelfällen Clickbaiting oder überspitzte Formulierungen vorwerfen können . Warum begründete Kritik üben, wenn man sich Behauptungen aus der Bauchipedia ziehen kann? Wenn wir nach Belegen fragen, wirft man uns einfach vor, wir würden so offensiv und durchnummeriert nachfragen. So funktioniert die Immunisierung leerer Vorwürfe.
„Sich auf eine Diskussion mit Indyvegan einzulassen, ist aufgrund der Kommunikationsstruktur von vorneherein zum Scheitern verurteilt, da es ihnen nicht um Austausch, Inhalte oder überhaupt um Tierrechte oder irgendwelche anderen politischen Anliegen geht. Inhalte sind für sie austauschbar“
Drei unbegründete Vorwürfe in einem. 1. Diskussionen mit Indyvegan machen keinen Sinn. 2. Es geht uns nicht um Tierrechte oder andere politische Anliegen. 3. Inhalte sind für uns ausstauchbar. Belege fehlen auch hier komplett.
„(So gesehen können wir froh sein, dass die Protagonisten der veganen Szene auf die Nerven gehen und nicht beschlossen haben, ihr Unwesen unter Neonazis zu treiben).“
Das Ganze mündet in den Vorwurf, dass wir genauso gut als Nazis aktiv sein könnten, den wir an dieser Stelle für sich selbst sprechen lassen.
„Der einzig sinnvolle Umgang wäre vollständiges Ignorieren, doch da dies illusorisch ist, bleibt nur, ihre Mechanismen aufzuzeigen und vor ihnen zu warnen.“
Dieser Text kann nicht verbergen, dass er offensichtlich aus persönlichen Beweggründen geschrieben wurde, und dass die Autor*innen kein Interesse an einer Verbesserung der Arbeit von Indyvegan haben, geschweige denn an einer vernünftigen Begründung ihrer Kritik. Wenn eine Gruppe, die sich als „emanzipatorisch“ bezeichnet, auf die zu kurze Frist für Presseanfragen aufmerksam macht, und gleichzeitig keinen einzigen Versuch unternommen hat, mit uns in Kontakt zu treten und uns mit der Kritik zu konfrontierten, dann ist das bestenfalls Realsatire.
Eine derart unsolidarische Art, Kritik zu üben, haben wir bereits im Zusammenhang mit der Auflösung der Gruppe „Vegantifa“ erlebt. Was unsolidarische Kritik innerhalb der „Linken“ bewirkt, ließ sich im Kommentarbereich dieser Stellungnahme erkennen, wo Antifa-Outings zum Programm wurden. Auch die Begeisterung, mit der Querfrontler*innen solche Artikel verbreiten, ist ein Zeichen dafür, dass diese Art der innerbeweglichen Kritik nicht sinnvoll ist und antifaschistische Arbeit schwächt, statt sie, wie es Kritik tun sollte, zu stärken.
Der Beitrag „Vegan emanzipatorisch kritisch“ – Unsere Stellungnahme erschien zuerst auf Indyvegan.