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VEGanonymous – Rechte Inhalte und glühende Vergeltung

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Die Facebook-Seite VEGanonymous ist nun seit zwei Monaten online und versorgt ihre Leser*innen mit einer Mischung aus Kalendersprüchen und rechten Inhalten. Die wiederholte Verbreitung rechtsradikaler Inhalte sowie die Ankündigung der Betreiber*innen, über psychische Krankheiten und Suchtprobleme von Kritiker*innen berichten zu wollen, ließen uns einen genauen Blick auf die Seite werfen.

Gründung

Anfang November letzten Jahres gründete sich die Seite zunächst unter dem Namen Vegan ohne Diktat. Die Betreiber*innen nahmen sogar Geld in die Hand, um ihre Seite bei Facebook als gesponserten Link anzeigen zu lassen. In der Seitenbeschreibung hieß es:

VEGanonymous Seiteninfo alt

Wenig später wurde die Seite in VEGanonymous umbenannt.1 Die Seitenbeschreibung wurde ebenfalls geändert. Sie lautet aktuell:

„Wir schaffen hier ein Gegengewicht zu Verleumdung im Netz. Meinungsvielfalt, Vertrauen und das Gute im Menschen zu fördern ist unser Credo – gegen Zensur.“2

Von Beginn an stand die Frage im Raum, gegen welche Verleumdungen sich diese Seite eigentlich wenden will. Jegliche Nachfragen dazu in den Kommentaren, wurden von den Beitreiber*innen unbeantwortet gelöscht. Alle Fragenden wurden blockiert.3 Kurz nach dem Start von VEGanonymous gründete sich die Seite VEGanonymous:Watch, die sich mit der Dokumentation und der Aufklärung über die Inhalte von VEGanonymous befasste.

VEGanonymous und die Montagsquerfront

Nach einem Start mit zwei recht harmlosen Artikeln zum Thema Schubladendenken und zu Persönlichkeitsrechtsverletzungen im Netz, zeigte sich schnell, wohin die politische Reise gehen wird. So veröffentlichte Veganonymous am 4. November 2015 den Video-Mitschnitt einer „Podiumsdiskussion“ des Vereins Vegane Powerfrauen e.V. vom 12.09.2015 in Köln.4 In unserem Artikel „Vegane Powerfrauen – Ein Podium für die Querfront“ berichteten wir über die Veranstaltung.

Mira Riediger, Tierschützerin und Vorständin des Vereins, gab bei dieser Veranstaltung dem Reichsbürger und Antisemiten Lars Mährholz aber auch den Querfront-Aktivist*innen Morgaine (Maren Strassner) und Kilez More (Kevin Mohr) eine unkritische Plattform zur Verklärung ihres politischen Engagements innerhalb der völkisch-antisemitischen Montagsquerfront. Die Facebook-Seite der Veganen Powerfrauen wird von VEGanonymous ebenfalls beworben.5

Ken Jebsen und Andreas Popp

Noch am selben Tag erschien die erste Verlinkung auf ein Video des antisemitischen Verschwörungsideologen und Rechtspopulisten Ken Jebsen.6 Im Folgenden veröffentlichte Veganonymous regelmäßig Videobeiträge des veganen Querfront-Demagogen, gerahmt von einer Vielzahl harmloser Kalendersprüche. Gleich danach folgte eine Verlinkung auf ein verschwörungsideologisches Video des Facebook-Nutzers „lutsch.mir.einen.du.nutte“. Neben einer Reihe von Allgemeinpositionen zum Thema Fernsehen kommt darin unter anderem der Rechtspopulist Andreas Popp zu Wort. Er erklärt den Zuschauer*innen am Beispiel der Tagesthemen das populistische Querfront-Wortspiel zu dem Wort „Nachrichten“. Demnach hießen diese so, weil sie „nachgerichtet“ (manipuliert) würden. Die Informationen aus diesen Nachrichten seien demnach „falsch“ und das Gegenteil sei „vermutlich richtig“.7

Olaf Zeuch, ein Tierschützer der für seine menschenverachtenden Mordphantasien bekannt wurde und der in dem rechtsradikalen Tierschützer Peter Arras einen „aufrechten, sich für den Tierschutz über alle Maßen engagierenden Menschen“ sieht, kommentiert dieses Video als „sehr nachdenkenswert“. VEGanonymous gefällt das.

Anonymous.Kollektiv

Ebenfalls am gleichen Tag verbreitete VEGanonymous ein Video der rechtsradikalen Facebook-Seite Anonymous.Kollektiv8. Das Video9, in dem der populäre Reichsbürger und Verschwörungsideologe Xavier Naidoo10 verteidigt wird, wurde von der reichsideologischen Rechtspopulistin Jasinna produziert, über die wir kürzlich berichteten. Unter dem Video fand sich unter anderem ein Kommentar mit den Worten: „Mainstream-Propaganda-Lügenpresse sponsored by CIA, NSA, USA“.

VEGanonymous Anonymous.Kollekitv

In weiteren Kommentaren wurden die Betreiber*innen wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei der Quelle um eine rechtsradikale Seite handelt. Statt das Posting sofort zu löschen, wurden diese Hinweise gelöscht und man verteidigte diese Verlinkung mit der eigenen Unkenntnis. Demnach könne man ja nicht erwarten, dass jede*r wisse, um was für eine Seite es sich handle. Warum die Verlinkung auch mit dem Wissen um den ideologischen Hintergrund der Quelle nicht gelöscht wurde, erklärten die Betreiber*innen nicht. Konsequent wurden hingehen alle weiteren kritischen Kommentare gelöscht und die Kommentierenden blockiert. Einzelne Kommentare wurden schlicht ausgeblendet, damit die Diskussion nicht öffentlich einsehbar ist.11 Alle von uns dokumentierten Kommentare waren sachlich und gaben keinen erkennbaren Anlass für dieses Vorgehen.

Erst als sich Marsili Cronberg, an die Seitenbetreiber*innen wandte, löschten diese das Video. Der vegane Autor und Ex-Mahnwachen-Aktivist nutzte die Gelegenheit, auf seiner Facebook-Seite Werbung für das VEGanonymous zu machen und sich selbst als Kritik-Experte zu inszenieren.12

„…fühlt ihr euch auch kontrolliert?“

Kurz nach der Löschung des Videos wollte man sich bei VEGanonymous wieder der gewohnten Rhetorik zuwenden. Statt zu erkennen, dass die Verantwortung für die verbreiteten Inhalte und deren Prüfung bei den Menschen liegt, die sie verbreiten, folgte ein Feuerwerk an Ausreden, welches vermuten ließ, dass die Löschung des Videos keine Folge von Einsicht war. In dem Posting, das wenig später wieder gelöscht wurde, fragte VEGanonymous:

VEGanonymous Meinungskontrolle

0,00 % rechts!

In einem Kommentar der Seite, wollte man nochmals sicher gehen, dass das Teilen von rechten Inhalten nicht falsch verstanden wird. So betonte VEGanonymous:

VEGanonymous Null Prozent Rechts

 

Mit einem Talmud-Zitat „Verleumden ist Mord“13 bezogen sich die Seitenbetreiber*innen in einem weiteren Posting auf die bis heute unbenannten Verleumdungen, löschten den Beitrag jedoch kurz darauf wieder. Im Folgenden nahm die Dichte an Kalendersprüchen zu. Dazwischen fanden sich ein paar Beiträge die auf unterschiedliche Art für Frieden zwischen palestinensischen und jüdischen Menschen warben. Darauf folgten weitere Verlinkungen auf Beiträge des Antisemiten Ken Jebsen.14 So wurde beispielsweise ein Beitrag Jebsens geteilt, in dem sich dieser in Verschwörungsthesen zu den Anschlägen von Paris ergeht.15 Jebsen ist, neben seinen antisemitischen Äußerungen, seinem ethnopluralistischen Weltbild16 und den aktuell über KenFM verbreiteten rassistischen Inhalten17, dafür bekannt, zu jeder medienwirksamen Katastrophe passende Verschwörungsthesen zu liefern.

Xavier Naidoo

Auch wiederholten sich die Solidaritätsbekundungen18 mit dem Reichsbürger Xavier Naidoo, der im vergangenen Jahr auf rechtsradikalen Veranstaltungen in Berlin auftrat und aufgrund seiner Nähe zu rechten Ideologien nicht beim Eurovision Song Contest auftreten darf19. Kommentiert mit „Love & Respekt“ teilte VEGanonymous unter anderem Naidoos Song „Nie mehr Krieg“20 mit der viel diskutierten Textzeile „Muslime tragen den neuen Judenstern!“ in der Naidoo die Diskriminierung von Muslim*a mit dem staatlich organisierten, industriell betriebenen Völkermord an 6 Millionen jüdischen Menschen gleichsetzt.21

In Reaktion auf die Seite VEGanonymus:Watch erschien kurzfristig die Seite „Veganonymous – Watch – WATCH“ auf der Bildfläche. Die Seite hatte mit Thomas V Weiss, Admin der Gruppe „Veganes Zeitalter“, nur einen Follower und veröffentlichte ein Posting mit den Worten:

„Schöne Grüße an die paranoiden braunen verschwurbelten Knetrüben:
IHR SEID KRANK! GEHT ENDLICH ZUM ARZT ODER LASST EUCH IN EINE GUTE DROGENKLINIK EINWEISEN!“(sic!)22

Gemeint waren antifaschistische Aktivist*innen, die sich gegen rechte Ideologien innerhalb der „veganen Szene“ einsetzen. Die Seite war so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen war. Es folgte eine Verlinkung auf einen Beitrag der Seite ProVegan23 von Dr. Ernst Walter Henrich, mit der Überschrift:

„Mobbing, Hetze und Verleumdungen gegen Veganer und Tierrechtler – durch Tierausbeuter oder psychisch Kranke?“

Dieser Text bezieht sich auf die Berichterstattung von Veganmimikry unter dem Titel „Stiftung ProVegan: Dr. Ernst Walter Henrich teilt wiederholt rassistische Propaganda“. In seiner auf VEGanonymous geteilten Stellungnahme solidarisierte sich Henrich unter anderem mit dem, wegen antisemitischer Äußerungen verurteilten, rechtsradikalen Tierschützer Erwin Kessler, mit dem Rechtsesoteriker Rüdiger Dahlke und mit dem Rassisten Gary Yourofsky, der forderte, man solle pelztragende Frauen v*rg*w*lt*g*n.24 Darüber hinaus zeigte er sich solidarisch mit dem rechten Tierrechtspopulisten Helmut F. Kaplan sowie mit der Organisation Animal First, deren Gründer Nick Kühl unter anderem wegen seiner Begeisterung für die rechtsradikale Tierschützerin Brigitte Bardot und die französische Rechtsradikale Marine Le Pen in die Kritik geriet. Henrich mutmaßt „psychische Störungen“ als Ursache für das Engagement von Kritiker*innen gegen rechte Ideologien. Letztlich hielt er jedoch die Verschwörungsthese fürwahrscheinlicher, wonach diese Aktivist*innen von der „Tierausbeuterindustrie“ bezahlt seien. VEGanonymous teilte diesen Text unkommentiert.

Einen besondere Ironie zeigt sich darin, dass auch Patrik Baboumian in der Auflistung genannt wird, obwohl sich dieser nach breiter öffentlicher Kritik bereits im letzten Jahr von der Montagsquerfront und Ken Jebsen distanziert hatte, in den Dialog mit den Kritiker*innen ging und Fehler einräumte.25

Lost

Unter dem Text entdeckten wir bei der Recherche aktuelle Kommentare, die wenige Stunden später entfernt wurden. Bei diesen Kommentaren handelte es sich um sehr sachliche und wohlwollende Kommentare, in denen darauf hingewiesen wurde, dass Erwin Kessler „mehrfach wegen Rassismus rechtskräftig verurteilt wurde“. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum solche Kommentare entfernt werden. Hier liegt der Verdacht nahe, dass VEGanonymous seinen Leser*innen bewusst Fakten vorenthalten und rechte Strukturen innerhalb der Tierschutz-/Tierrechts-Szene stärken will.

Young German

Noch tiefer in den braunen Spumpf ging es mit dieser Verlinkung auf einen völkisch-rassistischen Text der rechtsradikalen Website „younggerman.de“. In dem verlinkten Text wird beispielsweise der Eugeniker und Rassenideologe Thilo Sarrazin als Kämpfer für die Meinungsfreiheit stilisiert.

VEGanonymous Young German

Die darauffolgende Kommentierung unseres Artikels zum aktuellen Veganmagazin glänzte mit zweierlei. Zum einen mit einem Antisemitismusvorwurf gegen Indyvegan26, der die Unkenntnis der VEGanonymous-Betreiber*innen im Hinblick auf strukturellen Antisemitismus dokumentierte. Zum Anderen enthielt das Posting die Ironie, dass eine Seite ohne Impressum auf das fehlende Impressum einer anderen Seite hinweist. Dann wurde der Ton zunehmen bissiger.

Sadisten, Stalker und psychisch Kranke

Aktivist*innen die sich gegen rechte Ideologien innerhalb der Tierschutz-/Tierrechtsszene einsetzen, bezeichnete VEGanonymous als „Hetzer“, „Stalker“, „Zerstörer“ und „Sadisten“.27 Stolz verkündete die Seite vor Kurzem, dass die Begriffe „rechtsoffen“, „Reichsbürger“, „Knetrübe“, „Verschwörungsideologen“ und „Rechtsesoteriker“ in ihrem Kommentarbereich blockiert seien. Gleichzeitig kündigten die Seitenbetreiber*innen an, zukünftig über psychische Krankheiten und Suchtprobleme emanzipatorischer Aktivist*innen öffentlich berichten zu wollen.28 So verkündeten die Seitenbetreiber*innen:

„Ihr habt Angst. Und ganz ehrlich. Die hätten wir an eurer Stelle auch. Wir werden uns in nächster Zeit mit jedem Einzelnen von euch näher beschäftigen. Natürlich hier. Ganz öffentlich. Das habt ihr ja so gern.“

Doch es wurde noch pathetischer. Mit einer Begriffsdefinition von „Vergeltung“29 wirft VEGanonymous die Schatten der Wahrheit™ voraus und ringt wohl gleichzeitig nach einer Legitimation für das geplante. Ob die Öffentlichkeit im Rahmen dieser „Vergeltung“ endlich erfährt, welche Verleumdungen die Betreiber*innen eigentlich bekämpfen wollen und welchen Mehrwert sich VEGanonymous aus der fortwährender Beleidigung von Kritiker*innen, der Löschung kritischer Beiträge sowie der Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Krankheiten und Suchtproblemen erhoffen, wird sich zeigen. Dieses Vorgehen fügt sich ein in das Gesamtbild der Methodik veganer Querfrontlerideolog*innen, die emanzipatorischen Aktivist*innen bereits in der Vergangenheit mit Selbstjustiz und körperlicher Gewalt drohten, sie aufgrund ihres gemutmaßten sozialen Status abwerteten, sie im Hinblick auf mutmaßliche psychische Krankheiten stigmatisierten, sie mit NS-Verbrecher*innen verglichen und nicht zuletzt sogar deren Familien bedrohten. Eine Methodik wie sie auch in rechtsradikalen Anti-Antifa-Kreisen gängige Praxis ist.30

Fazit

VEGanonymous zeigt sich hier in der konsequenten Umsetzung moderner Querfrontstrategien innerhalb der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung. Politische Diskussionen und sachliche Kritik an unterschiedlichen Erscheinungsformen rechter Ideologien, werden zu „Hetze“ und „Verleumdung“ erklärt und mit bunten Allgemeinplätzchen gut durch gebacken. Die Verantwortung für die Prüfung der eigenen Inhalte sehen die Betreiber*innen augenscheinlich nicht bei sich selbst. Sachliche Hinweise auf blinde, beziehungsweise braune Flecken werden nicht dankbar zur Kenntnis genommen, sondern gelöscht und blockiert. Weniger werden diese Hinweise zum Anlass genommen, die eigenen Vorstellungen von rechter Ideologie zu hinterfragen, sich mit Tatsachen zu befassen und sich außerhalb der Youtube-Universität politisch weiterzubilden.

Auch die Behauptungen in diesem Beitrag sind wieder mit (hoffentlich vollständigen) Belegen unterfüttert. Auch dieses Mal wird es Verleumdungs-Vorwürfe aus der „Hauptsache für die Tiere“-Fraktion geben. Und auch dieses Mal werden wir vermutlich folgendes hören, wenn wir fragen, welche falschen Tatsachenbehauptungen wir in diesem Artikel verbreitet hätten:

 


  1. https://www.facebook.com/VeganohneArgumente/photos/pb.1647709322164584.-2207520000.1453344307./1651010441834472/?type=3&theater 
  2. http://abload.de/img/20-01-_2016_23-27-373fr1r.png
    https://archive.is/a2XLg 
  3. http://abload.de/img/06-11-_2015_15-54-46stpor.jpg 
  4. http://abload.de/img/06-11-_2015_02-34-43glq3o.jpg
    Originalposting wurde entfernt 
  5. https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1650724181843406
    https://archive.is/SlIl0
    http://abload.de/img/21-01-_2016_06-15-02sbqv9.png
    In den Kommentaren darunter darf Mira Riediger Opfer des Holocaust instrumentalisieren, um die Buchhalterin des Vereins von dem Vorwurf zu entlasten, sie habe sich mit einem rechtsradikalen Tierschützer solidarisiert. Einzelheiten dazu am Ende dieses Artikels: http://indyvegan.org/vegane-powerfrauen-ein-podium-fuer-die-querfront/ 
  6. https://archive.is/Jrjnj
    http://abload.de/img/21-01-_2016_01-33-007zpfs.png 
  7. Dieses Wortspiel gehört zum Standard-Repertoire aktueller Verschwörungsideologinnen und Querfrontpopulistinnen.
    2:38 https://www.facebook.com/lutsch.mir.einen.du.nutte/videos/vb.100000182096974/1071519466197446/?type=2&theater
    https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1644915345757623
    https://archive.is/5p9tj 
  8. http://abload.de/img/anonymous-kollektiv-dr0sw6.jpg
    Das Originalposting wurde gelöscht
    Nähere Informationen zu der rechtsradikalen Seite Anonymous.Kollektiv, die nichts mit Anonymous zu tun hat gibt es hier:
    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=338291549659138&id=338276552993971
    http://anonymouskollektiv.tumblr.com/
    https://linksunten.indymedia.org/node/110923
    http://www.mimikama.at/allgemein/verbreitet-anonymous-rechte-hetze-auf-facebook/ 
  9. https://www.facebook.com/Anonymous.Kollektiv/videos/760636210649508/
    http://abload.de/img/anonymous-kollektiv-dr0sw6.jpg
    Originalpost auf VEGanonymous wurde gelöscht 
  10. https://www.facebook.com/indyvegan/photos/pb.694947570612820.-2207520000.1453339865./890924941015081/?type=3&theater 
  11. Hier ein Beispiel für einen ausgeblendeten Kommentar, der uns zugespielt wurde: http://abload.de/img/ausgeblendetgpj3k.jpg 
  12. https://www.facebook.com/marsili.cronberg/posts/977206882345805
    http://abload.de/img/21-01-_2016_16-30-3094pw9.jpg
    https://archive.is/soV2L 
  13. http://abload.de/img/21-01-_2016_05-49-14mksuc.png
    Der Originalpost wurde gelöscht. 
  14. https://www.freitag.de/autoren/dame-von-welt/kenfm-rassistischer-zionismus
    https://www.facebook.com/friedensdemowatch/photos/a.644425858945007.1073741828.644416022279324/761846687202923/?type=1
    Den antisemitischen Beitrag „Rassistischer Zionismus“ hat Jebsen einige Zeit später gelöscht. Als Spiegel TV ihn darauf ansprach, gab er vor, sich nicht erinnern zu können und drohte den Journalist*innen (wie in Querfrontkreisen üblich) mit einer Klage.
    https://www.youtube.com/watch?v=2R7hWBMojRo
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_%28bis_1945%29
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_%28nach_1945%29
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismusforschung 
  15. https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1649168895332268
    https://archive.is/cwS7A 
  16. https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnopluralismus
    „Da muss man Europa definieren. Ja, was bedeutet Europa? Nicht dass wir alle ein riesiges Mischmasch sind wo wir alle gepanscht sind. Europa ist ein Kontinent der sehr viele Farben hat, wo man sagen kann: Toskana unterscheidet sich sehr sehr stark von Südfrankreich oder von Cottbus und das ist ja auch gut so!“ 02:49
    https://www.youtube.com/watch?v=ipZ0cS1wiA0&feature=youtu.be 
  17. https://www.facebook.com/friedensdemowatch/photos/a.644425858945007.1073741828.644416022279324/937857056268551/?type=3
    https://archive.is/UGGDN
    https://twitter.com/TeamKenFM/status/677116903089905664
    http://indyvegan.org/die-deutschland-hasser-review/ 
  18. https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1651662905082867
    https://archive.is/Hlpzs
    http://abload.de/img/21-01-_2016_06-02-375trno.png
    https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1649776895271468
    https://archive.is/C0wfX
    http://abload.de/img/21-01-_2016_06-08-21tgp78.png
    https://www.facebook.com/VeganohneArgumente/photos/pb.1647709322164584.-2207520000.1453344307./1656922374576612/?type=3&theater
    Das Originalposting wurde gelöscht. 
  19. https://www.facebook.com/indyvegan/photos/pb.694947570612820.-2207520000.1453349786./890924941015081/?type=3&theater 
  20. https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1651906055058552
    https://archive.is/1TUIY
    http://abload.de/img/21-01-_2016_06-04-05wrrvm.png 
  21. https://www.facebook.com/GenFM/photos/a.832340113449425.1073741827.832328933450543/1230143373669095/?type 
  22. https://www.facebook.com/VeganohneArgumente/photos/pb.1647709322164584.-2207520000.1453344307./1657964661139050/?type=3&theater 
  23. https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1664147133834444
    https://archive.is/P7yY8
    http://abload.de/img/21-01-_2016_07-10-082frpc.png
    Screenshot mit den später gelöschten Kommentaren:
    http://abload.de/img/20-01-_2016_14-34-500cpy3.png
    https://www.facebook.com/ProVegan/photos/a.287210991337694.67942.175202125871915/1027726687286117/?type=3&theater
    https://archive.is/ezKAa 
  24. http://veganfeministnetwork.com/tag/gary-yourofsky/ 
  25. http://indyvegan.org/patrik-baboumian-und-die-querfront/
    http://indyvegan.org/patrik-paboumian-und-die-querfront-reviewed/ 
  26. https://www.facebook.com/VeganohneArgumente/photos/pb.1647709322164584.-2207520000.1453344307./1671148873153962/?type=3&theater 
  27. http://abload.de/img/20-01-_2016_21-18-32ycqva.png
    https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1666818550233969
    https://archive.is/KJelL 
  28. http://abload.de/img/21-01-_2016_07-51-48mfppv.png
    https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1666351393614018
    https://archive.is/wNn2h 
  29. https://www.facebook.com/veganohnediktat/posts/1666826383566519
    http://abload.de/img/21-01-_2016_08-08-198ws5h.png
    https://archive.is/FOEmE 
  30. Uns liegen für alle aufgeführten Vorfälle Nachweise in Form von Screenshots vor. Wir werden diese hier nicht veröffentlichen, um die Betroffenen zu schützen.
    http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/anti-antifa
    https://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Antifa 

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Zentrum der Gesundheit – Pseudowissenschaftliche Geschäfte

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Häufig kommt die Frage auf, was es mit den Informationen der Internetseite „Zentrum der Gesundheit“ (ZdG) auf sich hat. Das ZdG macht sich zur Aufgabe, die Welt über alle möglichen gesundheitlichen Themen aufzuklären, die Themenbreite reicht von ADHS bis zu Zucker. Im Folgenden werden drei Hauptaspekte aufgeführt, warum Informationen des ZdG als nicht verlässlich zu werten sind.

1. Interessen

Das ZdG ist kein unabhängiges Informationsportal. Die Internetseite wurde 2011 von Neosmart Consulting AG übernommen, die unter anderem Internetshops vermietet 1. Grosses Interesse liegt im Verkauf der Nahrungsergänzungen, Vitaminen und anderen Produkten aus dem Shop. Dies ist problematisch: Die Infos, die gegeben werden, beruhen auf dem Interesse, die eigenen Produkte zu verkaufen und das teurer als die Konkurrenz. Manche Produkte sind „nur“ überteuert, andere sind teilweise für die Gesundheit gar gefährlich. So wird beispielsweise die Einnahme von kolloidalem Silber empfohlen, was sehr problematisch sein kann 2. Wenn Seitenbetreiber Verkaufsabsichten hegen, sind solche Informationen nicht als neutral zu betrachten.

Zentrum der Gesundheit Verkauf

2. Quellen

Viele gesundheitlichen „Fakten“ die das ZdG aufstellt, sind teilweise a) haltlos, oder sogar b) gefährlich. Ein Beispiel dafür ist die Leugnung, dass das HI-Virus und die dazugehörige Krankheit AIDS existiert 3. In einem anderen Artikel 4 wird der Anschein erweckt, die Gerson-Therapie sei ein probates Mittel, den Krebs zu überwinden, natürlich nachdem man die Schulmedizin hinter sich gelassen habe.

Grundsätzlich gilt: Informationen, gerade im gesundheitlichen Bereich, sollten immer durch eine gut belegbare Fakten- und Quellenlage gesichert sein. Das ZdG verzichtet konsequent auf entsprechend korrektes Zitieren von Quellen. Bezüglich den Quellen wird sogenanntes „Cherry-Picking“5 betrieben – nur das wird verlinkt, was die eigene Aussage untermauert. Daten sind teilweise veraltet oder falsch. Obwohl das ZdG gerne Studien verwertet und umdeutet, werden im Falle der oben erwähnten Gerson-Therapie zahlreiche Studien und Artikel unterschlagen, die die Gerson-Therapie zurecht kritisieren. Generell wird Kritik nicht zugelassen oder negiert 6.

3. Verschwörungsthesen

Weil das ZdG in den meisten Fällen die eigenen „Fakten“ nicht belegen oder untermauern kann, bedient sich das ZdG sehr oft einer sehr einfachen Erklärungsmethode: Verschwörungstheorien. Es wird angedeutet, dass die Wissenschaft oder wahlweise die Pharmaindustrie absichtlich Erkenntnisse verschweigen, Studien fälschen und/oder wirksame „Heilmittel“ aus der Natur oder der Küche unterdrücken würden. „Wahre“ Informationen bekäme man allein beim ZdG – Der Verbraucher, der sich nicht mit der Materie auskennt, gelangt zum Schluss, dass „alles andere“ böse ist. Wissenschaftliche Forschung ist aber in aller Regel öffentlich und transparent und jede neue Erkenntnis wird unabhängig gegengeprüft, bevor sie als gesichert angesehen wird! Auf diese Weise schürt das ZdG beim Leser Emotionen wie Angst und Misstrauen vor unabhängiger Forschung und verkauft die eigenen haltlosen Behauptungen manipulierend als Wohlfühl- und Wellnesspaket. Hier gilt: Wem wirklich daran gelegen ist, sachliche Informationen zu vermitteln, der vermeidet diese unsachliche Ebene. Die Fakten sollten viel wichtiger sein als Emotionen! Einen ersten Überblick darüber, wie wissenschaftliche Studien durchgeführt werden, findet man auf der Website des EUFIC 7.

Dies sind nur drei Aspekte, warum die „Fakten“ auf der Website Zentrum der Gesundheit als sehr kritisch eingestuft werden müssen. Auch die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert das ZdG und weitere Portale wegen den oben genannten Praktiken deutlich.8

Disclaimer: Dieser Text wurde unter Input und Mitarbeit der Mitglieder der Facebookgruppe „Veganismus ohne Esoterik“ von der Nutzerin Miriam Rose verfasst. Mit freundlicher Erlaubnis von Miriam spiegeln wir diesen Artikel auf unserer Seite. Zentrum der Gesundheit ist nicht die einzige problematische Website, aber die grösste deutschsprachige. Weitere problematische Seiten sind beispielsweise die englischsprachigen „Natural News“ oder Mercola.com.

Der Beitrag Zentrum der Gesundheit – Pseudowissenschaftliche Geschäfte erschien zuerst auf Indyvegan.

Burridawgs – Vegane Hotdogs mit brauner Sauce an Aluhut

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Im November 2014 eröffnete in Hannovers Nordstadt in der Hahnenstraße das „Burridawgs“. Ein veganer Imbiss, der seine Gäste mit Hotdogs und Burritos verköstigt. Die Betreiberin des Ladens, begeistert sich jedoch nicht nur für veganes Fastfood sondern auch für rechte Internetseiten und rassistische Hetze.

Auf ihrer Facebook-Seite schreibt sie:

„Deutschland ist nicht nur Export-, sondern auch Drogenkonsumweltmeister. Armut, Kriminalität ist in kürzester Zeit um das vielfache gestiegen . Die akute Volkskrankheit Rassismus ist wieder ausgebrochen ausgelöst durch den Virus Flüchtling. Alle wollen nach Deutschland wegen Arbeit (Nord- und Mittelafrika und Nahost ), dafür muss sich erst das eigene zu teure und überqualifizierte Volk vergewaltigen lassen und anschließend raus.“(sic!)1

Ein wenig weiter gescrollt, findet sich dieses islamfeindliche Bild:2

Melanie Deicke zum Islam

Auch teilt Deicke einen Videobeitrag der rechtsradikalen Facebook-Seite „Islam gehört Niemals zu Europa“3  sowie Inhalte des rechten, russischen Propagandakanals RT Deutsch.4. Den rechten Übergriff auf ein tunesisches Mädchen in Chemnitz kritisiert Deicke. In ihrem Kommentar zu der Meldung vergleicht sie die Täter der sexualisierten Gewalttaten aus der Silvesternacht in Köln mit den rechten Tätern aus Chemnitz und bezeichnet diese als „feige Hunde und Affen wie diese „Flüchtlingsgrabscher/-vergewaltiger““.5

Mit einem Bild der rechtsradikalen Facebook-Seite „Die Wahrheit 24h News“ äußert sich Deicke über geflüchtete Menschen:6

Melanie Deicke Asylanten Rentner

Sie verbreitet zudem eine Vielzahl von Beiträgen der rechtsradikalen Seite Anonymous.Kollekitv7, wie diesen hier auf ihrer Pinnwand:8

Melanie Deicke Anonymous Kollektiv

Darüber hinaus finden sich Verlinkungen auf die rechtsradikale Facebookseite „BRD Pseudostaat-Regierung“9 und auf die neurechte Truther-Seite „infowars.wordpress.com“10. Auch ein rassistisches Bild der rechten US-amerikanischen Seite „Our Politics 24/7“ mit dem Symbol der Schwarzen Sonne teilt Deicke.11 Die Schwarze Sonne ist ein in Deutschland nicht verbotenes, rechtsradikales Symbol. Die in dieser Version enthaltene Odal-Rune ist in Zusammenhang mit rechtsradikalen Inhalten (wie hier vorliegend) nach § 86a StGB in Deutschland verboten. Die Odal-Rune wurde während des zweiten Weltkriegs von der SS, der Hitler-Jugend sowie dem Rasse- und Siedlungshauptamt zur Kennzeichnung verwendet.

Melanie Deicke Our Politics 24/7 Schwarze Sonne

Neben der wiederholten Solidarisierung mit dem Reichsbürger und völkischen Verschwörungsideologen Xavier Naidoo12 verbreitet die „Burridawgs“-Betreiberin Verschwörungsthesen zu verschiedenen Themen und nutzt dafür Verlinkungen auf die antisemitischen Verschwörungsseiten „Ray Killuminati Cayton“13 und „New world outlawz – killuminati soldiers“14 Dies deckt sich inhaltlich mit ihrer Mitgliedschaft in den antisemitischen Truther-Gruppen „Killuminati, Death to the Illuminati and Secret Societies“ und „Killuminati soldiers“ bei Facebook.15

Melanie Deicke Killuminati

Die hier dokumentierten Inhalte beziehen sich auf die letzten drei Monate vor Erscheinen dieses Artikels. Warum sich Deicke noch im Juni 2014 mit einem Bild gegen Rassismus aussprach16, eineinhalb Jahre später jedoch derartige Statemtens formuliert und in einem solchen Umfang rechte Inhalte verbreitet, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Einzelne Inhalte wären es wert gewesen, einen Versuch der Aufklärung zu unternehmen. Der Umfang der rechten Inhalte, wie auch die deutlichen, rassistischen Statements ließen uns jedoch von einer Presseanfrage und von einem Bildungsangebot absehen. Zudem teilte uns ein Aktivisten mit, er habe die Betreiberin bereits auf der Burridawgs-Facebook-Seite mit einem der rassistischen Postings konfrontiert. Dieser Kommentar wurde von Burridawgs gelöscht, der Aktivist erhielt eine Privatnachricht, in der er darauf hingewiesen wurde, dass die Betreiberin Anzeige wegen Verleumdung erstatten könnte.

„Anzeige“ ist ein gutes Stichwort. Im Zusammenhang mit drei Postings haben wir Strafanzeige wegen „Volksverhetzung“ (§ 130 StGB) erstattet, wegen eines Postings haben wir Strafanzeige wegen der „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ (§ 86a StGB) erstattet.  In Hannover fanden sich bereits gestern Zettel, die zu einem Boykott des Burridawgs aufriefen.

Aushänge Burridawgs Boykott

Kurz vor Redaktionsschluss teilte Burridawgs auf seiner Facebook-Seite mit:

„Hallo, liebe BurriDawgs Freunde! Wir werden uns in naher Zukunft ausschließlich mit Catering auseinandersetzen und uns an diversen Veranstaltungen und Events beteiligen.
Das heißt, BurriDawgs wird vorübergehend als feste Lokalität nicht mehr vorzufinden sein. Fester Termin steht noch nicht fest. Wir werden uns bemühen ab Frühjahr 2017 eine bessere Location aufzusuchen, die unseren neuen Konzept entspricht. Bis dahin werden wir mal dort und hier sein. Wir werden weiterhin stark in der Nordstadt, in Linden und in der List vertreten sein.“17

 


  1. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1142316529199636
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  2. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1135148006583155
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  3. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1135078746590081
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  4. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1129909383773684
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  5. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1122317037866252
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  6. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1127431437354812
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  7. https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=338291549659138&id=338276552993971
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    https://linksunten.indymedia.org/node/110923
    http://www.mimikama.at/allgemein/verbreitet-anonymous-rechte-hetze-auf-facebook/
    https://www.youtube.com/watch?v=IpcVpcryrRA&feature=youtu.be 
  8. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1115827201848569
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    Weitere: https://archive.is/MdAPm https://archive.is/gm8ck 
  9. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1110606479037308
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  10. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1102992626465360
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  11. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1102969533134336
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  12. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1099311926833430
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  13. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/1102965359801420
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  14.  https://archive.is/3GWNh https://archive.is/oQT5v https://archive.is/9EbM5 https://archive.is/QH2jS https://archive.is/YKBk4 
  15. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/groups
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    https://archive.is/NMJnv 
  16. https://www.facebook.com/Melanie.graefin.von.ehrlichhausen/posts/765130393584920
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    https://archive.is/rljXV 
  17. https://www.facebook.com/BurriDawgs/posts/1100462906663338?__mref=message_bubble
    https://archive.is/xu5Gl 

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Weltneuheit – Ergonomie „Hauptsache für die Tiere“

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Inspiriert von einem „Hauptsache für die Tiere“ Bullshit Bingo, das uns kürzlich zugesandt wurde, haben wir gemeinsam mit der Firma „unLogitech“ ein bahnbrechendes Produkt entwickelt. Denn auch die Menschen, die im Kampf für die Tiere Toleranz für Rassismus, Antisemitismus, Islamhass, Sexismus, Pseudowissenschaften, Sekten und Verschwörungsideologien fordern, sollen nicht auf Ergonomie verzichten müssen.

Sollten dir Vertreter*innen dieser Haltung begegnen und sollten sich diese nicht für deine Argumente interessieren, könnte diese Kaufempfehlung genau das Richtige sein. Bei der Preisgestaltung hat sich unLogitech an der Gewinnspanne für Wellblech orientiert, die der Rechtsesoteriker und Feinstoffveganer Rüdiger Dahlke bei seinen Kund*innen erzielt. Daher können wir das HFDT 1000 – Keyboard für konkurrenzlos günstige 2300,- Euro (inkl. MwSt.) anbieten.  Bei dieser Weltneuheit handelt es sich selbstverständlich um ein basisches Naturprodukt ohne Chemie. Die Vegane Gesellschaft Deutschland e.V. empfiehlt dieses Produkt.

HFDT Hauptsache für die Tiere Keyboard

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Aachener Tierschutz Bündnis – Ausweichen nach rechts

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Wenn sich irgendwo ein breites Tierschutzbündnis formt, ist es eher erwartbar als überraschend, dass dann auch Vereine und Personen aus dem rechten Spektrum mit von der Partie sind. So auch beim Aachener Tierschutz Bündnis. Am 13. März findet in Aachen die Tierschutz-Demonstration „Gemeinsam gegen Tierleid!“ statt. Im Vorfeld der Veranstaltung des Aachener Tierschutz Bündnis kam es zu deutlicher Kritik an der Beteiligung rechter und rechtsoffener Akteur*innen. Das Bündnis reagierte erst gar nicht und kündigte nach anhaltender Kritik eine Prüfung der Hinweise an. Die Kritiker*innen stellte das Bündnis jedoch durchgängig als Zoophile dar.

Bereits Ende Januar wies ein Aktivist den verantwortlichen Veranstalter und Aachener Ratsherr der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Horst Schnitzler schriftlich auf die Teilnahme der rechten Tierschutzorganisation „Allianz gegen Zoophilie“(AgZ) hin1. Dieser freundliche Hinweis blieb ohne Antwort seitens der Veranstalter*innen. Der Aktivist trat hierbei mit Klarnamen auf. Warum wir darauf hinweisen, zeigt sich im Folgenden.

Einen Monat vor dem Veranstaltungstermin wandten sich die Mitglieder des neugegründeten Tierrechtskollektiv Euregio ebenfalls schriftlich an die Veranstalter*innen und kritisierten die Beteiligung der rechten „Allianz gegen Zoophilie“ sowie weiterer rechter und rechtsoffener Tierschützer*innen. Da diese Anfrage unbeantwortet blieb, gingen die Aktivist*innen des Tierrechtskollektivs Euregio am 2. März 2016 mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit, der die Vorwürfe umfassend dokumentierte.2

Was folgte, waren zum Teil heftige Reaktionen der Mitglieder des Aachener Tierschutz Bündnis und der teilnehmenden Vereine bei Facebook. So kam es zu einer Reihe von Beleidigungen in Richtung des TK-Euregio. Die Kritiker*innen wurden als „Pack“, „Tierficker“, „Denunzuianten“, „Antiveganer“, „Wixer“, „Bande“, „Spacken“ und „hinterhältige Arschlöcher“ bezeichnet. Außerdem wurden ihnen „Verleumdung und Rufmord“ sowie „Gehirnwäsche“ vorgeworfen. Auf die eigentlichen Vorwürfe gingen die Tierschützer*innen dabei nicht ein.

Beleidigungen-Aachener-Tierschutzbündnis

Elke Cremer (AgZ) veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite das Foto einer Person, die ohne jegliche Indizien als Mitglied von TK-Euregio gemutmaßt wurde und bezeichnete die Person in diesem Zusammenhang als „Bockwurst“. In den Kommentaren unter dem Foto kündigte Michael Ron Weimann, Mitglied des ebenfalls teilnehmenden Vereins White Paw, an:3

Michael-Ron-Weimann-Ankündigung

Konfrontiert mit seiner Ankündigung, inszenierte sich Weimann als Antifaschist und behauptete, „niemanden speziell bedroht“ zu haben.4 Birgit Theißen-Kapust, Mitglied des Aachener Tierschutz Bündnis, markierte diese Ankündigung zunächst mit „gefällt mir“, behauptete jedoch später, ihr Like bedeute nur, dass sie diese Gewaltankündung verstehen könne, nicht aber gutheiße. Auch die Tierschützer*innen Elke Cremer (AgZ), Steffi V Küpper-Radix und Andreas Alteweyer markierten diese Gewaltandrohung mit „gefällt mir“.5

AgZ-Mitglied Elke Cremer beteuerte in Reaktion auf den offenen Brief des TK-Euregio, sie sei „nicht rechts, nicht links“.6 Auf die konkreten Vorwürfe aus dem offenen Brief hinsichtlich ihrer Tätigkeit für die AgZ wie auch ihre zahlreichen Likes für rechte Facebook-Seiten7 ging Cremer nicht ein.

Einen Tag nach  Veröffentlichung des offenen Briefes meldete sich der verantwortliche Veranstalter Horst Schnitzler mit folgender Stellungnahme zu Wort:8

Horst-Schnitzler-Stellungnahme

Gegenüber Indyvegan sagte Schnitzler, er habe nicht auf die E-Mail von TK-Euroegio reagiert, da er grundsätzlich nicht auf anonyme Kritik reagiere. Warum er den vorhergehenden Hinweis der nicht-anonymen Person ebenfalls unbeantwortet ließ, wollte Schnitzler nicht erklären. Er kündigte an, die Mitglieder des Bündnisses würden die Kritik prüfen und die betreffenden Personen und Organisationen ausschließen, sofern sich die Vorwürfe als zutreffend erwiesen. Die Hinweise, die Schnitzler zu diesem Zeitpunkt noch nicht geprüft hatte, identifiziert er bereits vorab als „diskreditierende Inhalte“. Bis zum Redaktionsschluss dieses Artikels gab es seitens der Veranstalter*innen keine Stellungnahme zu etwaigen Konsequenzen. Schnitzler kündigte an, dass das Bündnis bis Donnerstag Entscheidungen dazu treffen werde. Warum eine Prüfung der Vorwürfe, die den Veranstalter*innen bereits seit einem Monat vorliegen, eine ganze Woche in Anspruch nimmt, bleibt fraglich.

Auf die Nachfrage, warum das Aachener Tierschutz Bündnis in seiner Stellungnahme die Aktivist*innen des TK-Euregio implizit als Zoophile darstellt, räumte Schnitzler zwar ein, dass dieser Unterstellung keinerlei Anhaltspunkte zugrunde liegen, weigerte sich jedoch, diesen Vorwurf aus der Stellungnahme zu entfernen. Schnitzler, der sich als „lebenslang aktiver Antifa-Mensch“ versteht, stellte zudem die verschwörungsideologische Frage in den Raum, ob eine Aktivistin von Indyvegan von der Fleischindustrie angehöre. Auch wiederholte er seinen Vorwurf, dass die Kritik anonym angebracht würde, konnte dazu jedoch nicht erläutern, welcher Zusammenhang zwischen der Frage der Anonymität und dem Inhalt der Kritik sowie der Glaubwürdigkeit der dazugehörigen Nachweise bestehe. Er erweckte, wie auch andere Mitglieder des Bündnisses, den Eindruck, dass man sich hinter dem Vorwurf der Anonymität verstecken wolle, um sich nicht inhaltlich zu der Kritik äußern zu müssen.

Adrienne Kneis (Animals United e.V.) äußerte sich zu den Vorwürfen nicht öffentlich. In einer nicht öffentlichen Stellungnahme auf ihrer Facebook-Seite9 erklärte sie, dass sie sich von niemandem distanzieren werde, nur weil es andere von ihr erwarteten. Kneis machte in ihrem Statement deutlich, dass sie in der Zusammenarbeit mit den, im offenen Brief von TK-Euregio genannten, Gruppen und Personen kein Problem sehe. Die Verteilung von Flyern der Sekte Universelles Leben10 rechtfertigte sie damit, dass diese „äußerst wirkungsvoll“ seien, um über Tierschutzanliegen aufzuklären. In ihrer Zusammenarbeit mit dem Reichsbürger Horst Bruno Olk sieht sie politisch kein Problem. Achim Betticher, Mitglied der Partei Umwelt Mensch Naturschutz, vertritt gemeinsam mit Adrienne Kneis den Verein Animals United e.V. auf der Veranstaltung des Aachener Tierschutz Bündnis. Dem offenen Brief von TK-Euregio möchten wir an dieser Stelle den Hinweis hinzufügen, dass Betticher mit einer Reihe von Tierschützer*innen aus dem rechten Spektrum vernetzt ist.11 Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass Betticher selbst dem rechten Spektrum zuzuordnen ist. Jedoch wird deutlich, dass der Tierschützer entweder kein Problembewusstsein oder eine hohe Toleranz im Zusammenhang mit rechten Tierschützer*innen zeigt.

Auch Reiner Gerlang aka. Vicky Lehmann, Gründer der rechten „Allianz gegen Zoophilie“ meldete sich auf Facebook zu Wort und sprach, bezogen auf die Aktivist*innen des Tierrechtskollektivs Euregio, von „anonymen feigen verlogenen Denunzianten“(sic!)12 Auf Nachfrage von Indyvegan konnte Gerlang keine Lügen benennen, die der offene Brief enthalte. Stattdessen verlegte auch er sich auf die Anonymität der Aktivist*innen und löschte kurz darauf einige seiner Kommentare.

Die rassistischen Protestschilder eines niederländischen Tierschützers in der Facebook-Veranstaltung des Bündnisses, auf denen Rumänien als „Land des Todes“ sowie „Romania Dogkiller“ bezeichnet und von einem „Genozid“ an streunenden Hunden gesprochen wird, werden  von einigen Teilnehmer*innen der Demonstration sowie von Mitgliedern des Aachener Tierschutz Bündnis Birgit Theißen-Kapust und Silke Winkler mit „gefällt mir“ markiert.13

Land-Of-Death-Romania

Gestern Abend sagte der Verein Help for strays seine Teilnahme an der Veranstaltung ab und erklärte dazu, die Absage habe „mit unkritischem Umgang mit rechtem Inhalt“ seitens der Veranstalter*innen zu tun14. Diese Absage wurde kurz darauf aus der Facebook-Veranstaltung gelöscht. Eine Nachfrage zu dieser Löschung wurde ebenfalls kommentarlos von den Veranstalterinnen gelöscht. Auch unsere darauffolgende Nachfrage15 wurde innerhalb von vier Minuten ohne Erklärung entfernt. Offenbar möchte man verhindern, dass andere Vereine Notiz davon nehmen, wenn Vereine Konsequenzen aus der rechtsoffenen Haltung der Veranstalterinnen ziehen. Man darf gespannt sein, wie sich das Aachener Tierschutz Bündnis nach Prüfung der Hinweise positionieren wird. Wir werden in einem Update über die finale Entscheidung der Veranstalter*innen sowie über etwaige weitere Absagen berichten.


  1. http://abload.de/img/mailreaktion10pu4i.png 
  2.   https://tkeuregio.wordpress.com/2016/03/02/kritik-am-aachener-tierschutz-buendnis/
    http://archive.is/4MLyd 
  3. http://abload.de/img/elke-cremer-ron-weima0exw7.png 
  4. http://abload.de/img/weimannstellungnahmeblfsfu.png 
  5. https://www.facebook.com/events/1514429902206381/permalink/1563065467342824/
    http://abload.de/img/2aachenertierschutzbnbcuzz.jpg
    http://archive.is/Rdtju 
  6. https://www.facebook.com/events/1514429902206381/permalink/1563065467342824/
    http://abload.de/img/2aachenertierschutzbnbcuzz.jpg
    http://archive.is/Rdtju
    http://abload.de/img/likesankndigung7rsrc.jpg 
  7. http://archive.is/2v9Cx
    VEGanonymous, Animal First, Die nackte Wahrheit, Cahit Kaya, Killuminati, Dee Ex, Allianz gegen Zoophilie, Spielverderber, 
  8. https://www.facebook.com/groups/VeganInAachen/permalink/1146955682005641/
    http://abload.de/img/schnitzlerstellungnahtlr0b.png 
  9. Uns liegt der Screenshot der Erklärung vor. Wir haben uns entschieden, diesen nicht zu veröffentlichen, da es sich um ein nicht öffentliches Posting handelt und der Inhalt eine Veröffentlichung aus unserer Sicht nicht rechtfertigt. Zur Überprüfung der von uns kommentierten Inhaltle können wir den Screenshot im Einzelfall und unter der Auflage, diesen nicht zu veröffentlichen oder weiterzugeben, zur Verfügung stellen. 
  10. http://indyvegan.org/swissveg-toleranz-fuer-antisemitismus-und-sekten-unter-dem-v-label/ 
  11. Ute Olbrich, Nick Kühl, Liona Toussaint, Paul Vegie aka Michael Woitag, Andrea Bubrowski, Andre Gassert, Laveria Maven, Ti Na
  12. http://abload.de/img/6aachenertierschutzbnkhjwq.jpg 
  13. https://www.facebook.com/events/1514429902206381/permalink/1563953060587398/?ref=1&action_history=null
    https://archive.is/lpysJ 
  14. http://abload.de/img/absagehelpforstraysm3q3x.png 
  15. http://abload.de/img/08-03-_2016_11-35-32xarii.png 

Der Beitrag Aachener Tierschutz Bündnis – Ausweichen nach rechts erschien zuerst auf Indyvegan.

Die Methode Indyvegan

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Der vegane Autor und Ex-Querfront-Aktivist Marsili Cronberg entlarvt die „Methode Indyvegan“. In einem aktuellen Artikel auf seiner Website rechnet Cronberg mit unserem Netzwerk ab. Er versucht es. Dabei gefährdet er wissentlich und wiederholt einen antifaschistischen Aktivisten, indem er ihn mit unserem Netzwerk in Verbindung bringt und Privatnachrichten der Person veröffentlicht. Wir haben uns Cronbergs Text genauer angesehen.

Einleitung mit Köpfchen

In der Einleitung seines Textes stellt Cronberg klar, dass er jenen, die diesen Text für eine Diskreditierung des Kampfes gegen rechte Ideologien instrumentalisieren wollen, eine Absage erteilt. Diese begrüßenswerte und sinnvolle Einleitung kommt leider nicht ohne eine Verklärung der vergangenen Aktivitäten und Positionen Cronbergs aus. So betont er:

„Deshalb gleich zu Beginn eine Warnung und eine Absage an all jene, die diesen Artikel als geeignet betrachten, um das Problem Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus zu verharmlosen bzw. den Kampf dagegen zu diskreditieren: Ihr habt NICHT meine Unterstützung! Ihr hattet sie noch nie. Und jeder, der meine Arbeit kennt, weiß das. Dafür reicht ein Blick auf die vielen Artikel, die über die Startseite meiner Internetpräsenz zu erreichen sind. „

Richtig ist, dass sich Cronberg in seinen neueren Texten tatsächlich klar gegen rechte Ideologien positioniert. Betrachtet man Cronbergs Aktivitäten als Akteur der Montagsquerfront, so wird klar, dass Antisemit*innen und sonstige rechte Ideolog*innen in der Vergangenheit sehr wohl seine Unterstützung hatten. So trat er gemeinsam mit rechten Demagogen wie Andreas Popp und Ken Jebsen auf, ohne sich von diesen zu distanzieren. Auch sein Verhältnis zur rechtsradikalen Reichsbürgerbewegung war von Toleranz und Inklusion geprägt.1 Auch sein leidenschaftlicher Einsatz für den Rechtspopulisten Ken Jebsen ist noch immer auf seiner Seite zu finden. Sein Like2 für das Querfront-Projekt VEGanonymous hat Cronberg aber mittlerweile zurückgezogen. Wir begrüßen diese Klarheit in den einleitenden Worten Cronbergs. Was wir meinten, wenn wir ihm wiederholt „Selbstgerechtigkeit“ vorwarfen, zeigt sich hier noch immer. Cronberg schreibt weiter:

„In diesem Artikel geht es deshalb ausschließlich um fragwürdige Methoden im Kampf gegen die große Gefahr, der die Demokratie in unserem Land ausgesetzt ist.“

Wir lesen also gespannt weiter, um diesen „fragwürdigen Methoden“ auf den Grund zu gehen. Nach einer Skizze der aktuellen politischen Situation und einer Kurzabrechnung mit der antifaschistischen Seite Aluhut für Ken kommt Cronberg zu den Gründen für seinen Artikel über die „Methode Indyvegan“.

Persönliche Gründe

„Der eine ist ein ganz Persönlicher“ leitet er einen Abschnitt ein, in dem er sich als Opfer von Indyvegan inszeniert. Dabei kritisiert Cronberg, dass seine umfassenden Stellungnahmen nach seinem Ausstieg bei der Montagsquerfront nicht von uns thematisiert wurden. In unserem Artikel „Marsili Cronberg – Aufarbeitung light“ schrieben wir dazu:

„Wir freuen uns sehr über die Offenheit Cronbergs, sich kritisch mit dem eigenen politischen Engagement auseinandersetzen zu wollen. Von einer tatsächlichen „Aufarbeitung“ ist diese Stellungnahme, aus unserer Sicht, noch um einiges entfernt. Die Behauptung, dass Kritiker*innen niedere, hintergründige Motive für ihre Kritik gehabt hätten, klingt für uns eher wie eine abgeschwächte Fortsetzung verschwörungsideologischer Denkmuster. Sollte es von Marsili Cronberg zukünftig eine aufrichtige, und alle Vorwürfe einbeziehende, Stellungnahme mit klarer Distanzierung geben, sind wir gern bereit, diese auch auf unserer Seite zu veröffentlichen.“

Sein neuerliches Statement bestätigt uns in dieser Einschätzung. So schreibt Cronberg:

„Daß es mir darum ging, daß die wegen der Ukrainekrise verunsicherten Menschen, die zu den Mahnwachen gingen gerade NICHT Demagogen wie Elsässer, Popp und Co. auf den Leim gehen: unwichtig.“

Aus der damaligen Perspektive mag dies dem damals politisch unerfahrenen und kritikresistenten Cronberg tatsächlich so erschienen sein. Vor dem Hintergrund seiner zunehmenden Kritik an der Montagsquerfront könnte man dieses Statement als ehrliche Dokumentation seiner damaligen Ahnungslosigkeit und Ignoranz lesen. Doch leider ist Cronberg noch heute davon überzeugt, dass die Mahnwachen von rechts unterwandert und nicht von rechts initiiert wurden:

„Begründet mit dem fadenscheinigen und verschwörungsideologischen Argument, die Mahnwachen seien aus einem, rechten, völkischen Netzwerk hervorgegangen – ein Argument, das sich in keinster Weise seriös belegen lässt.“

All jenen, die sich intensiv mit den Strukturen der Montagsquerfront befasst haben und dieser Bewegung ein völkisch-antisemitisches Fundament attestieren, wirft Cronberg verschwörungsideologisches Denken vor. Die Mahnwachen wurden jedoch von dem antisemitischen Verschwörungsideologen und Reichsbürger Lars Mährholz initiiert, der bereits zuvor an der Installation rechter Strukturen beteiligt war.3 Cronberg, der ein Jahr lang mit Mährholz zusammenarbeitete, verklärt die Bewegung dennoch zu einer Ansammlung von besorgten Friedensaktivist*innen, die erst später von Rechten unterwandert und instrumentalisiert wurden. Jürgen Elsässer und Andreas Popp, wie auch die Aktuer*innen der Reichsbürgerbewegung waren von Anfang an Teil der Mahnwachen. Wie Cronberg mit seinen unkritischen Auftritten mit Rechtspopulisten und Antisemiten wie Andreas Popp und Ken Jebsen dafür Sorge tragen wollte, dass diesen niemand auf den Leim gehe, bleibt rätselhaft. Auch Cronbergs integratives Einwirken auf die rechtsradikale Reichsbürgerbewegung will nicht so recht zu diesen Beteuerungen passen. Cronberg sagt dazu:

„Natürlich sticht es mich, daß meine ganzen Argumentationen derart schamlos ignoriert werden, daß ich aber zugleich aufgrund fadenscheiniger Behauptungen in die Nähe rechten Gedankengutes gerückt werde.“

Wieder verschiebt Cronberg die Verantwortung. Er selbst hat sich damals entschieden, mit rechten Demagog*innen, antisemitischen Verschwörungsideolog*innen und Reichsbürger*innen Teil einer gemeinsamen Querfront zu sein und mit diesen gemeinsam aufzutreten. Damit hat sich Cronberg selbst sehr deutlich in die Nähe rechter Strukturen gestellt. Der Vorwurf gegenüber Marsili Cronberg lautete nicht, dass dieser ein rechter Ideologe sei. Die Kritik bezog sich auf sein Engagement für die völkisch-antisemitische Mahnwachenbewegung, auf seine leidenschaftliche Verklärung derselben und auf seine legitimierende Toleranz diesen gegenüber. Eine Verklärung, die er noch heute betreibt, wie sein Statement zeigt.

Im Anschluss beklagt Cronberg die kritische Auseinandersetzung Indyvegans mit seiner Partnerin Lea Frings und führt aus:

„Ich kann in gewisser Weise nachvollziehen, wenn man im Zuge der Aufklärung innerhalb der veganen Bewegung entsprechende Protagonisten benennt. Wenn aber in epischem Umfang eine Frau angegriffen wird, deren einzige Verbindung zur veganen Bewegung ist, daß sie vegan lebt, dann frage ich mich nach den wirklichen Hintergründen. Zumal jegliche Behauptungen gegen Lea ausschließlich manipulativ sind und in keinster Weise auf rechtes Gedankengut schließen lassen.“

Wie stark die Verbinung zwischen Frings und der „veganen Bewegung“ (was auch immer das sein soll) ist, hat für uns stets eine untergeordnete Rolle gespielt. Wir haben deshalb immer wieder über Frings berichtet, da sie ein Symbol für eine vermeintliche Linke ist, die sich rechten Ideolog*innen andient und dabei sogar für die russische Staatspropaganda aktiv wurde. Zudem stand sie in Berlin und in Köln im Programm veganer Events. Wir haben Frings selbst nie als „rechts“ bezeichnet und ihr, abgesehen von ihren rechtspopulistischen Verbalattacken gegen die Gegedemonstrant*innen von Pegida, auch kein rechtes Gedankengut unterstellt. Welche unserer kritischen Behauptungen zu Lea Frings „manipulativ“ gewesen seien, erklärt Cronberg nicht. Auch den angeblich „epischen Umfang“ unserer Kritik beschreibt er nicht näher.

Weitere „Opfer“

Stattdessen führt der Autor seinen zweiten Grund für diesen Beitrag aus:

„Es ist für jemanden, der stark mit der veganen Bewegung verbunden ist kaum zu zu ertragen, wie immer mehr der Protagonisten zu Opfern der Methode Indyvegan werden. Wie sich immer mehr zurück ziehen. Angst haben. Still werden. Enttäuscht sind von der zunehmenden menschlichen Kälte, die sie in der Bewegung spüren. Und wie es keinem gelingt, dem etwas entgegen zu setzen. Wie Existenzen gefährdet werden. Wie Menschen, die fern jeden rechten Gedankengutes sind und sich seit langer Zeit für Gerechtigkeit engagieren, aufgerieben werden. Und wie der so wichtige Kampf gegen Nationalismus, Rassismus und Antisemitimus von dieser Methode ausgehöhlt wird. Und wie Tierrechte und Veganismus beschädigt werden.“

In welcher Form Menschen „Opfer“ von Indyvegan geworden sind und wessen Existenz Indyvegan gefährdet habe, erklärt Cronberg nicht. Auch bleibt offen, wie der Kampf gegen Rechts durch unseren Kampf gegen Rechts „ausgehölt“ werde. Es bleibt wohl eines der vielen Geheimnisse des Marsili Cronberg.

Anhand eines Beispiels für eine falsche Herleitung eines Antisemitismus-Vorwurfs gegenüber Indyvegan will Cronberg gekonnt zeigen, wie die „Methode Indyvegan“ funktioniere. Dass er dafür kein konkretes Beispiel nimmt, sondern eines konstruiert, wundert uns nicht. Denn wir haben niemandem ausschließlich aufgrund einer Kritik an einem jüdisch initiierten Projekt Antisemitismus vorgeworfen. Doch dann geht es ans Eingemachte. Dachten wir. Denn in der Erwartung, dass nun endlich die versprochene, fundierter Kritik kommt, wurden wir abermals enttäuscht. Aber nicht ganz.

Fundierte Kritik?

Mindestens einen validen Kritikpunkt bringt Cronberg wirklich vor. So dokumentiert er den Screenshot eines Kommentars in dem wir darauf hinweisen, dass Cronbergs Buch „Wie ich verlernte, Tiere zu essen“ im rechtspopulistischen Kopp-Verlag erhältlich sei. Dieser Hinweis unsererseits fand in Zusammenhang mit einem Posting statt, das darauf hinwies, dass auch die Bücher von Attila Hildmann im Kopp-Verlag erhältlich seien. Nach dem Hinweis einer Leserin, dass Kopp Großhandelssortimente vertreibe, haben wir dieses Posting gelöscht und das auch so bekannt gegeben. Cronberg, der sich wenige Zeilen vorher noch darüber beklagte, dass wir angeblich einseitig berichteten, lässt diese Information einfach weg und mutmaßt stattdessen, dass der Post gelöscht wurde, weil uns klar geworden sei, dass die „wahre Absicht dahinter“ zu offensichtlich gewesen sei.

Auch im Zusammenhang mit der Kritik an seinen Mahnwachen-Aktivitäten will Cronberg „die Methode Indyvegan“ erkannt haben. Er schreibt zu unserem damaligen Artikel:

„Unglaublich: sie beziehen das auf den Text meiner Einleitung. Die verlinkten Seiten, die schon damals erschöpfende Antworten boten – auch wie ich zu bestimmten Personen stehe –  interessieren Indyvegan nicht. Weglassen, was stört.“

Marsili Cronberg hat hier vollkommen Recht. Zu den „bestimmten Personen“, gemeint sind die rechten Demagog*innen mit denen Cronberg ein Jahr lang politisch zusammenarbeitete, äußerte er sich wirklich ausführlich. Er schrieb dazu in einem Artikel:

„Doch wir distanzieren uns nicht von Menschen. Wir distanzieren uns nicht von Lars Mährholz, wenngleich uns die Kombination aus übersteigertem Sendungsbewusstsein, Kritikunfähigkeit und eine um Verschwörungstheorien errichtete Weltanschauung große Bauchschmerzen bereitet. Wir distanzieren uns nicht von Ken Jebsen, auch wenn seine wütenden Tiraden gegen Israel und seine viel zu oft provokativen Zuspitzungen für uns untragbar sind und wir es bedauern, daß er dadurch seine zweifellos großen Fähigkeiten selbst konterkariert. Mit Antisemitismus spielt man nicht. Und einseitige Betrachtungsweisen, die nicht mehr versucht, die Gründe menschlichen Handelns zu verstehen und auf ein Gut und Böse hinauslaufen, verhärten nur die Fronten.“

Mit diesen Ausführungen zeigte Cornberg, dass er zwar gewill ist, sich von einzelnen rechten Ideologemen zu distanzieren, nicht jedoch von den politischen Figuren, die diese vertreten. Ob er dies vermeidet, weil er Angst hat, dass Jebsen sich dann in sein üblichen Art über einen Kritiker hermacht, oder weil er die Positionen und das Handeln dieser Aktuere noch immer verharmlost, lässt sich nicht klar identifizieren. Was im Zusammenhang mit der Kritik Indyvegans an den Aktivitäten Cornbergs nach wie vor vollkommen fehlt, ist die Einsicht, dass die Kritik an den Mahnwachen berechtigt war. Die gleiche Kritik, die er ein Jahr lang mit Verteidigungs- und Verharmlosungstraktaten zu bekämpfen versuchte.

Blumio und der feine Unterschied

Im Zusammenhang mit einem weiteren Beispiel setzt Cronberg das Wort Querfrontler in Anführungszeichen. Es geht um den Rapper Blumio, der im August 2015 mit einem öffentlichen Statement bei den Mahnwachen ausstieg. Cronberg zeigt sich hier verwundert, dass wir Blumios Ausstieg in dieser From guthießen, Cronbergs Ausstieg jedoch in Teilen kritisierten. Die Begründung für diese Unterscheidung liefert Cronberg zwar in einem Scrennshot unseres Kommentars mit, aber sie scheint ihm selbst nicht verständlich zu sein. Er bezeichnet unsere Begründung als „selbstgerecht“, „unverfohren“, „dumm“ und „Unsinn“. So unterstellt er Indyvegan eine „Verdrehung von Aussagen“, führt dabei jedoch nicht aus, welche Aussagen Indyvegan verdreht habe. Auch das Verschwörungsdenken will Cronberg nach seinem Querfront-Ausstieg noch nicht so recht sein lassen. So resümiert er:

„Oder: liegt die unterschiedliche Behandlung vielmehr daran, daß Blumio einfach nichts mit Veganismus zu tun hat und damit kein legitimes Opfer von Indyvegan ist?“

Im Weiteren versucht Cronberg wiederholt, die Sicherheit eines antifaschistischen Aktivisten zu gefährden, indem er ihn als Mitglied unseres Netzwerks mutmaßt. Er nennt zwar nur einen Vornamen, jedoch kann man mit diesem und beistehenden Ausführungen recht leicht recherchieren, welche Person er meint. Cronberg hat dies bereits mehrfach an verschiedenen Stellen öffentlich versucht. Der Aktivist selbst wird nach unserem Kenntnisstand bereits von rechten Ideolog*innen bedroht, entsprechende Ermittlungsverfahren sind anhängig. Marsili Cronberg gefährdet hier abermals linke Strukturen und macht sich zum Diener rechter Netzwerke.

Cronberg und Riediger

Im Folgenden verteidigt Cronberg abermals Querfront-Strukturen. So beklagt er, der genannte Aktivist habe in Zusammenhang mit der Kritik an der Beteiligung von Querfront-Aktuer*innen am Veganen Sommerfest Köln, Ausstellerinnen über deren Teilnahme informiert und sie dazu aufgefordert, ihre Teilnahme zurück zu ziehen. Dass Cronberg einen Aktivisten gefährdet, mit der Begründung er habe politische Kritik geübt und eine klare Distanzierung von Querfront-Akteurinnen gefördert, gibt einen erschreckenden Einblick in Cronbergs Verständnis von Meinungsfreiheit und politischem Protest. Die Nähe Cronbergs zu der rechtsoffenen, verschwörungsaffinen Sommerfestorganisatorin Mira Riediger ist bekannt. Dass er Riediger gegenüber auch heute noch Solidarität bekundet, ist exemplarisch für Cronbergs „Ausstieg“. Riediger, die im letzten Jahr in Köln eine PR-Veranstaltung für die Querfront abhielt, hat sich seit 2014 immer wieder für eine Beteiligung von Querfront-Aktuer*innen an veganen Events stark gemacht und sich für die rechte Tierschutzorganisation „Allianz gegen Zoophilie“ eingesetzt.

Wie bei Mira Riediger, so findet sich auch bei Cronberg der Mythos, Veranstalter*innen seien bedroht worden. Wann welche Veranstalter*innen in welcher Weise bedroht worden seien, erklärt Cronberg nicht. Nach unserem Kenntnisstand gab es im Jahr 2014 gegenüber Riediger die Ankündigung, es würde Proteste geben, wenn sie an der Beteiligung der Querfront-Akteur*innen festhalte. Bedrohungen ließen sich selbst nach intensiver Recherche nicht bestätigen. Es gibt zu dieser Frage weder polizeiliche Ermittlungen noch konkrete Vorwürfe.

Politische Aufklärung, Kritik und daran anknüpfende politische Forderungen sind für Marsili Cronberg also Ausdruck der „Methode Indyvegan“. Dem können wir ohne Einschränkung zustimmen.

Kaltblütig

Mit pathetischem Duktus führt Cronberg aus, die Strategie der betreffenden Person erkannt zu haben und sieht hier eine Verbindung zu Indyvegan. Demnach würden Personen willkürlich mit „an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen“ provoziert, um dann die hilflosen Reaktionen der „Opfer“ „kaltblütig“ auseinander zu nehmen. Welche der Anschuldigungen von Indyvegan oder des genannten Aktivisten „an den Haaren herbeigezogen“ seien, vermittelt Cronberg nicht. Auch dokumentiert er dazu keine Beispiele. Eine Beweiskette die ohne Belege beginnt und endet.

Wenn Kritiker*innen von Cronberg also als „Attentäter“ beschimpft werden, wenn er ihnen „Hetze“, „Rufmordkampagnen“, „inquisitorische Ausgrenzung“ und ein „parasitäres Leben“ vorwarf, dann war dies in der Welt von Marsili Cronberg die Schuld der Kritiker*innen und zugleich deren taktisches Ziel. Dass sich Cronberg zu der damaligen Kritik an seinen politischen Aktivitäten auch hätte inhaltlich äußern und in die Diskussion gehen können, erwägt er scheinbar nicht als Alternative zu derartigenden verbalen Ausfällen.

Abschließend will Cronberg herausgefunden haben, dass wir Tier-Gifs auf Facebook teilen, um unsere Reichweite zu steigern. Hier müssen wir Marsili Cronberg enttäuschen. Wir teilen diese Bilder, weil wir sie lustig finden und weil wir finden, dass politisches Engagement auch Spaß machen darf. Herr Cronberg mutmaßt düstere Motive.

Fazit

Das waren nun also die Beispiele an denen Cronberg die „Methode Indyvegan“ erkannt haben will. Aus seinem Text spricht der tiefe Wunsch, als vermeintlich geläuterter Ex-Querfrontler endlich ernstgenommen zu werden. Aus ihm spricht auch die Enttäuschung, dass seine umfassenden Ausführungen zu Antisemitismus und Verschwörungsideologien nicht ausreichend wohlwollend erwähnt werden. Das können wir sogar ein wenig verstehen. Was wir nicht nachvollziehen können, ist die Tatsache, dass Marsili Cronberg zu den im Raum stehenden Vorwürfen bis heute keine Stellung bezogen hat. Dabei ist es zweitrangig, ob er Indyvegan mag oder nicht, mit Indyvegan redet oder nicht oder ob er uns ernst nimmt oder nicht. Seine Aktivitäten und Aussagen sind umfassend dokumentiert. Es sollte also in Cronbergs Interesse sein, zu erklären, warum er mit Rechtspopulisten aufgetreten und integrativ auf Reichsideolog*innen eingewirkt hat, wenn er sich doch angeblich schon immer von rechten Ideolog*innen abgegrenzt haben will.

Aus unserer Sicht will Cronberg sich nicht die Blöße geben. Er will nicht sagen, dass er einer rechten Bewegung auf den Leim gegangen ist, diese unterschätzt und aktiv unterstütz hat. Und so bleibt es bei partiellen inhaltlichen Einsichten, die wir für sich stehend durchaus gutheißen. Dass wir das auch in der Vergangenheit taten, dokumentiert Cronberg in seinem Artikel freundlicherweise selbst. Was wir nicht gutheißen, ist die Verklärung einer völkisch-antisemitischen Querfront und die Verschiebung der Verantwortung auf Andere. Sollte Marsili Cronberg diese Verklärung beenden, werden wir sicher zu den Ersten gehören, die umfassend darüber berichten. Bis dahin bleibt sein Ausstieg für uns ein Flickenteppich mit reaktionären Mustern, Teileinsichten, Verharmlosung und dem tiefen Wunsch, den Kritiker*innen von damals auf’s Verderben nichts zugestehen zu müssen. Die Gefährdung von Antifaschist*innen scheint er dabei nicht nur in Kauf zu nehmen. Die Wiederholung solcher Aktionen legt den Schluss nahe, dass diese Gefährdung intendiert ist.

Die „Methode Indyvegan“ scheint sich für Cronberg durch freie Meinungsäußerung, politische Kritik und Proteste auszuzeichnen. An welcher Stelle Indyvegan diesen Rahmen verlässt und falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet, kann Cronberg nicht zeigen.

Sehr geehrter Herr Cronberg,

die „Methode Indyvegan“ besteht in einer kompromisslosen Äußerung politischer Kritik. Dabei versuchen wir sprachlich möglichst präzise zu sein. Dinge die wir behaupten, belegen wir umfassend. Und wir suchen stets den Dialog oder verschaffen uns mindestens ein Bild davon, wie die betreffenden Organisationen und Personen bereits auf gleichartige Kritik reagiert haben. Statt verschwörungsideologische Mutmaßungen anzustellen, sollten Sie sich inhaltlich mit der Kritik befassen.

Menschen, die das auf eine ehrliche Art und Weise tun und die dabei nicht den Eindruck vermitteln, ihren Kritiker*innen die Schuld für ihre Irrtümer und ihre Unterstützung rechter Strukturen überhelfen zu wollen, werden von uns in jeder Form unterstützt. Uns vorzuwerfen, wir würden Ihnen keine Gelegenheit geben, sich zu unseren Ausführungen zu äußern, während ihre Kommentare seit neun Monaten auf unserer Seite freigeschaltet und beantwortet sind, und Sie solcherlei Diskussionen auf ihrer Seite kategorisch ausschließen, ist bezeichnend für Ihre Art, mit Kritik umzugehen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Indyveganer*innen

Der Beitrag Die Methode Indyvegan erschien zuerst auf Indyvegan.

Marsili Cronberg – Kampf für die vegane Querfront

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Der vegane Autor und Mahnwachen-Aussteiger Marsili Cronberg hat Indyvegan den Kampf angesagt. Am 13. März 2016 veröffentlichte er auf seiner Website einen Artikel unter dem Titel „Die Methode Indyvegan“, über den wir berichteten. Nachdem Cronberg auf seiner Facebook-Pinnwand aktuell jeden Tag neue Kampfansagen an Indyvegan  veröffentlicht, erschien nun ein weiterer Text auf seiner Website. Wir haben den Artikel „Indyvegan – Antisemitismus wenns grade passt“, mit dem Marsili Cronberg versucht, Indyvegan Antisemitismus nachzuweisen, genauer unter die Lupe genommen.

Marsili Cronberg Antisemitismus wenns gerade passt

Antisemitismus leicht gemacht

In dem Versuch, die „Methode Indyvegan“ zu erklären, nutzte Cronberg in seinem gleichnamigen Text einen bewusst konstruierten Antisemitismus-Vorwurf gegen Indyvegan, um aufzuzeigen, wie Indyvegan politische Vorwürfe konstruiere. Das Beispiel kommentierte er selbst mit den Worten:

„Was mein Antisemitismusargument ausmacht ist, daß ich dieses auf einseitigen und manipulativen Behauptungen aufgebaut habe. Ein unkritischer Leser könnte nun wirklich meinen, daß Indyvegan absichtlich Antisemitismus verbreitet. „(sic!)

So weit, so gut. Cronberg behauptet also, dass Indyvegan Vorwürfe nur konstruiere und dabei manipulativ vorgehe. Einen Nachweis anhand konkreter Fälle erbringt er nicht. Stattdessen wiederholt er den Antisemitismusvorwurf, meint es nun aber ernst. So schreibt er zu der in Israel gegründeten Bewegung 269life:

„Indyvegan und die Seite Veganmimikry, […] Sie bezeichnen die israelischen AktivistInnen gar als rechtsoffen und rücken sie damit in die Nähe von Nazis: […]

Man muss kein Kenner der deutschen antisemitischen Tradition sein, um zu wissen, daß der Vergleich von Jüdinnen und Juden mit Nazis zum Standardwerkzeug des Judenhasses gehört.[…]

Aber eine israelische Tierrechtsinitiative als rechtsoffen zu bezeichnen muss gerade für deutsche Linke ein absolutes NoGo sein. Ein so unumstößliches NoGo, daß man nichtmal mehr darüber debattieren sollte. Und noch etwas sollte klar sein: Wer es dennoch tut, argumentiert schlicht und ergreifend: antisemitisch.“

269life

Quelle: 269life.com

Es ist zutreffend, dass wir 269Life als „rechtsoffen“ bezeichnet haben.1 Warum wir dieser Auffassung sind, zeigt sich in der „Non-Humans-First Declaration“ von 269life.2 Dort steht (übersetzt):

„Niemand sollte aufgrund ihrer*seiner Ansichten zu Themen, die Menschen betreffen, von der Teilnahme an Tierrechtsaktionen ausgeschlossen werden. Die nicht-menschlichen Tiere befinden sich in einer unmittelbaren Notsituation und brauchen alle Hilfe die sie kriegen können! Desweiteren erheben die Bewegungen für Frauenrechte, Antirassismus, usw. nicht die Voraussetzung an ihre Mitglieder, dass sie Unterdrückung aufgrund der Spezies ablehnen. Die Tierbewegung sollte daher auch nicht fordern, dass sich ihre Befürworter*innen an Menschenrechtspositionen halten, während Tiere sich immer noch in einer unmittelbaren Notsituation befinden. Natürlich hat jede Regel ihre Ausnahmen (und die jeweiligen Gruppen sollten darüber selbst entscheiden) aber diese Art von Ausschlüssen sollten, beim Thema Tierrechte, nicht die Norm sein.“

Auf der Website von 269life heißt es:3

„Pleading with people to adopt a vegan diet based chiefly on environmental, human rights, human health or other selfish anthropocentric concerns is, in reality, a subconscious admission of defeat. We must always take great care when bringing up those kinds of peripheral matters, and never forget where the focal point should lay or who the real victims are (hint: it’s not the diseased overweight guy with a mouthful of dead flesh).“

Cronberg verteidigt hier eine Tierrechtsorganisation, die sich ausdrücklich für Rassismus und Sexismus öffnet, Menschenrechte als „nebensächliche Angelegenheiten“ sieht und sich mit rechten Vereinen wie Animal First solidarisiert.4 Darüber hinaus enthält seine Herleitung eine Reihe von Fehlern.

Aus der richtigen Feststellung, dass der Vergleich jüdischer Menschen oder des Staates Israel mit den Nazis Bestandteil antisemitischer Agitation ist und dem Fakt, dass 269life von zwei Israelis mitgegründet wurde, konstruiert er den Vorwurf, Indyvegan positioniere sich mit dem Vorwurf der Rechtsoffenheit gegenüber 269life antisemitisch. Er verwendet dabei die Bezeichnung „rechtsoffen“ synonym für einen Vergleich mit den Nazis. Wer als „rechtsoffen“ bezeichnet wird, wird Cornbergs Auffassung nach mit den Nazis verglichen. „Rechtsoffen“ bezeichnet eine Distanzlosigkeit oder Offenheit gegenüber rechten Ideologien und deren Vertreter*innen und wurde von uns auch nie in einem anderen Verständnis verwendet.

Zugleich verkennt er, dass auch Menschen und Initiativen aus Israel „rechtsoffen“ sein können. Er erkennt richtig, dass eine differenzierte Kritik an der Politik der Iraelischen Regierung nicht automatisch antisemitisch ist. Gleichzeitig behauptet er, dass eine Kritik an einer israelischen Tierrechtsinitiative antisemitisch sein müsse, sobald dieser vorgeworfen werde, offen für rechte Ideologien zu sein.

Antisemitismus verstehen wollen – Antisemit*innen schützen

Wir begrüßen, dass sich Marsili Cronberg im Verlauf seines Ausstiegs bei den Mahnwachen mit dem Thema Antisemitismus befasst hat. Seine aktuellen Ausführungen zu dem Thema legen den Schluss nahe, dass er sich das Thema bisher nur lückenhaft erschlossen hat. Auch die Tatsache, dass er sich im Kommentarbereich seiner Facebook-Seite solidarisch mit dem antisemitischen Verein gegen Tierfabriken (VgT) zeigt, zieht Cronbergs Ablehnung von Antisemitismus in Zweifel. Einen Antisemiten als Antisemiten zu bezeichnen, bezeichnet Marsili Cronberg als eine „Frechheit“.

Marsili Cronberg VgTDoch Cronberg geht noch weiter. So erklärt er in seinen Texten zwar nicht, wem wir zu Unrecht einen Antisemitismusvorwurf gemacht hätten, fordert jedoch, Indyvegan solle zukünftig niemandem mehr Antisemitismusvorwürfe machen.

Gleichzeitig erklärt Cronberg, dass er Holocaust-Analogien zwar kritisch sehe, er „als Nachkomme derer, die den Holocaust zu verantworten haben „ jedoch nicht in der Position sei, eine israelische Organisation für die Verwendung dieser Analogien zu kritisieren. Warum Cronberg das Thema Holocaust-Analogien an dieser Stelle überhaupt zur Sprache bringt, obwohl wir in dem dokumentierten Beispiel an keiner Stelle Bezug darauf nahmen, und auch unseren Vorwurf der Rechtsoffenheit nicht damit begründeten, können wir nicht nachvollziehen. Näheres5

Antifascism certified by Cronberg

Im Weiteren dokumentiert Cronberg, dass die Facebook-Seite „GenFM“ den bereits geteilten Indyvegan-Artikel „Die Methode Indyvegan“ wieder gelöscht habe, nachdem Cronberg in einem Kommentar unter der Verlinkung behauptete, Indyvegan würde „Jüdinnen und Juden in die Nähe von Nazis rücken“. Cronberg nimmt dies zum Anlass, einer Seite, die vor einiger Zeit noch zu seinen größten Feindbildern gehörte, zu attestieren, sie sei „tatsächlich antifaschistisch“. Auf Anfrage teilte uns GenFM mit, dass man die Verlinkung auf unseren Artikel offline genommen habe, um den Vorwurf Cronbergs zu prüfen. Man werde den Beitrag morgen abermals veröffentlichten, da sich der Vorwurf nicht bestätigt hat.

Weiter im Text sagt Cronberg über Indyvegan:

„Seit Ende 2014 greift sie aus der Anonymität heraus Tierrechtler bzw. VeganerInnen wegen rechter Tendenzen und Antisemitismus an. Oft sind die Argumente fadenscheinig und einseitig konstruiert.“

Wem wir zu Unrecht Antisemitismus oder „rechte Tendenzen“ unterstellt hätten, erklärt Cronberg in keinem seiner Texte.

Veganmimikry und noch mehr Kreativität

In einem Abschnitt, in dem Cronberg der antifaschistischen Seite Veganmimikry auf ähnliche Art und Weise Antisemitismus nachweisen will, beklagt dieser sich zunächst darüber, dass Veganmimikry den ProVegan-Gründer Ernst Walter Henrich „in die rechte Ecke gestellt“ habe. Jemand, der wiederholt rechte Inhalte verlinkt, sich mit rechten Tierschützer*innen und antisemitischen, totalitären Sekten solidarisiert, steht laut Cronberg nicht in der „rechten Ecke“6. Er werde demnach erst dorthin gestellt, wenn darüber berichtet wird.

Eine Liste der kritischen Seiten-Likes des rechten Animal First-Gründers Nick Kühl, die Veganmimikry in einem Artikel über die menschenfeindliche Tierschutzorganisation dokumentierte, nimmt Cronberg nun her, um Veganmimkry zu unterstellen, sie würden 269life „ganz nach rechts“ verorten. Dabei schwärzte Cronberg aus uns nicht näher bekannten Gründen einige Positionen auf dieser Liste, die wir im folgenden hervorgehoben haben.

Veganmimikry Animal UnitedDies kommentiert er mit den Worten:

„Aber vielleicht ist es ja auch nur ein Versehen. Immerhin bewertet Veganmimikry 269life nicht direkt. Also ein Fehler?Wir werden sehen, ob man mit einer entsprechenden Änderung reagiert, die natürlich nur glaubwürdig wäre im Zusammenhang mit einer Distanzierung von Indyvegan, mit dem man oft zusammenarbeitet.“(sic!)

Warum Veganmimikry eine rechtsoffene Bewegung aus einer Liste von kritisierten Organisationen und Personen streichen sollte, die insgesamt ein breites Spektrum von „rechtsoffen“ bis „rechtsradikal“ abbildet, lässt Cronberg offen. Da Marsili Cronberg hier, ausgenommen 269life, jegliche vegane Organisationen aus der Liste geschwärzt hat, ist es wahrscheinlich, dass er dies tat, um diese vor einer Erwähnung in Zusammenhang mit rechten oder rechtsoffenen Positionen zu schützen. Damit hätte er sich schützend vor die rechtsoffenen Orgainsationen VgT Austria, ProVegan und Sea Shepherd, wie auch vor die rechtsradikale Tierschützerin Brigitte Bardot, den V*rg*w*lt*g*ngs-Befürworter und Rassisten Gary Yourofsky sowie vor den Tierschützer und verurteilten Antisemiten Erwin Kessler (VgT Schweiz) gestellt. 7

Cronberg sieht hier selbst ein, dass Veganmimikry die Bewegung 269life an keiner Stelle mit Rechtsradikalen verglichen oder gleichgesetzt hat. Dies hindert ihn nicht daran, an seinem Antisemitismusvorwurf festzuhalten.

Instrumentalisierung jüdischer Menschen

Der Umfang in dem Cronberg jüdische Menschen für seinen Text instrumentalisiert, ist unerträglich.  Die persönlichen Erfahrungen einer Freundin mit jüdischem Vornamen nutzt Cronberg, um seinen Beitrag in Zusammenhang mit seinen kreativ zusammengeschusterten  Antisemitismus-Vorwürfen mit einem persönlichen Schicksal zu verstärken. Zudem erklärt er den besagten Fall einer Freundin aus den 90iger-Jahren zu einem der Gründe, warum er sich heute so vehement gegen Antisemitismus einsetze. Dass er im Jahr 2014 im Rahmen seiner Beteiligung an der völkisch-antisemitischen Querfront „Mahnwachen für den Frieden“ regelmäßig mit Antisemit*innen für den Frieden demonstrierte, bleibt unwerwähnt.

Anhand des Beispiels einer Facebook-Entfreundung durch eine Person, die Cronberg dabei als „Parasiten“ bezeichnete, will Cronberg nachweisen, dass „einige Indyveganunterstützer inzwischen die Sprache der Nationalsozialisten sprechen“. Jedoch wirft er alsgleich hinterher:

„Mag sein, daß die Bezeichnung als „Parasit“ für einen, der die Methode Indyvegan enthüllt ein Einzelfall ist und ich erwarte natürlich, daß Indyvegan sich öffentlich davon distanziert. Diese Blöße will man sich dann doch nicht geben wollen.“

Wir von Indyvegan sind nicht verantwortlich für Beleidigungen, die andere Menschen gegen Personen aussprechen. Ganz egal, ob es sich um Menschen handelt, die unsere Artikel lesen oder nicht. Da die Person nicht Mitglied unseres Netzwerkes ist, gibt es für uns keinen Grund für eine Distanzierung. Diskriminierende Beleidigungen und NS-Sprech lehnen wir ab und dulden beides nicht in unseren Kommentarbereichen. Cronberg outete die betreffende Person mit vollem Namen und Profilbild auf seiner Facebook-Seite.8

Existenzen gehen kaputt.

Nach einer Reihe von Mutmaßungen, die Cronberg in keiner Weise geprüft hat, endet er in pathetischen Schlussworten. So behauptet er dort, durch Indyvegan gingen „Existenzen […] kaputt“ und vegane Feste würden „eingehen“. Welche Veranstaltungen aufgrund von Indyvegan „eingegangen“ seien und welche „Existenzen“ durch unsere Berichterstattung „kaputt“ gegangen seien, erklärt er nicht. Zudem schreibt er:

„Menschen ziehen sich zurück aus der Bewegung. Die vegane Bewegung ist tief getroffen. Der Kampf gegen rechtes Gedankengut indes ist ausgehöhlt, die Gräben vertieft, die Menschen auseinandergedriftet. „

In Anbetracht der Erfolge im Kampf gegen rechte Ideologien innerhalb der „veganen Szene“, die unter anderem auf unsere Berichterstattung zurückzuführen sind, ist uns unerklärlich, was Cronberg hier mit „aushöhlen“ meint. Wenn tiefe Gräben zwischen rechten Ideolog*innen und der Tierschutz/-Tierrechtsszene entstehen, so begrüßen wir dies ausdrücklich. Cronberg endet mit den Worten:

Marsili Cronberg Entliken

Fazit

Marsili Cronberg belegt die gegen uns erhobenen Vorwürfe mit keinem einzigen Beispiel. Wir tun uns schwer, nachzuvollziehen, warum Cronberg die „Verleumdungen“ und „Lügen“ nicht benennt, die wir mit unseren Artikeln angeblich verbreiten. Für Cronberg wäre es sehr viel leichter, seinen Leser*innen zu erklären, warum sie unsere Seite entliken sollen, wenn er konkrete Fehler und falsche Tatasachenbehauptungen vorwiese. Stattdessen stellt er sich abermals schützend vor rechte sowie rechtsoffene Tierschützer*innen. Cronberg hat die friedensbewegte Querfront im letzten Jahr verlassen. In der veganen Querfront fühlt er sich leider noch immer zu Hause.


 

Update 18. März 2016

Zwei Stunden nach Erscheinen dieses Artikels erklärte Cronberg seinen drei Tage währenden Kampf gegen Indyvegan bereits für beendet. Dazu sagte er:9

„Mein Kampf gegen Indyvegan ist nun vorerst zu Ende. Ich werde meine Energie jetzt wieder anderen Dingen widmen.“

Seiner Stellungnahme zufolge sei ihm die öffentliche Unterstützung im Kampf gegen Indyvegan nicht ausreichend gewesen. In diesem Zusammenhang wiederholt Cronberg die Behauptung, infolge der Berichterstattung von Indyvegan würden vegane Feste „eingehen“. Auch an dieser Stelle findet sich kein Hinweis auf ein konkretes Beispiel. Seinen Rückzug erklärt Cronberg zudem mit einer Angst vor „Drohmails“, die er in einem seiner Artikel dokumentiert haben will. Wir konnten trotz gewissenhafter Recherche keine solche dokumentierte „Drohmail“ in Cronbergs Texten finden und versenden auch keine Drohmails.

In einer weiteren Stellungnahme10 von heute hält Cronberg an der Behauptung fest, die Kritik an der Rechtsoffenheit und Menschenfeindlichkeit einer israelischen Tierrechtsorganisation sei antisemitisch. So sagt er dazu:

„Ich wollte mich auch nicht dazu äußern, daß Indyvegan es weiterhin verteidigen, eine israelische Tierrechtsorganisation als rechtsoffen und menschenfeindlich zu bezeichnen und deren deutsche Unterstützer darüber „aufzuklären“ und daß sie sich damit ganz in die Tradition linker deutscher Israel“kritiker“ stellen nach dem Motto: „Ja, wir brauchen unbedingt noch mehr Kritik an Israel.““

Cronberg setzt hier die begründete inhaltliche Kritik an den Statuten einer Tierrechtsbewegung wie 269life mit sekundär antisemitischer Agitation gegen den Staat Israel gleich und instrumentalisiert damit wiederholt jüdische Menschen für seine Agitation gegen Indyvegan. Interessant ist hier, dass Cronberg in der ersten Version seines Postings von einer „jüdischen Tierrechtsorganisation“ sprach und dies wohl nachträglich in „israelisch“ änderte.

Zu den fehlenden Belegen für die Vorwürfe aus Cronbergs Texten gegenüber Indyvegan äußert sich dieser nicht. Auch distanziert sich Cronberg nicht von dem, von ihm verteidigten, antisemitischen „Verein gegen Tierfabriken“(VgT Schweiz) sowie anderen rechten und rechtsoffenen Akteur*innen und Organisationen, vor die sich Cronberg schützend gestellt hatte.


 Sonstiges


Indymedia & Indyvegan?

„Im Übrigen ganz im Gegensatz von dem offensichtlichen Indyveganvorbild Indymedia, das 269life ausdrücklich unterstützt. „

Marsili Cronberg scheint entgangen zu sein, dass es sich bei Indymedia nicht um eine Gruppe von Aktivist*innen handelt, sondern um eine Plattform, die von beliebigen linken Aktivist*innen für Veröffentlichungen genutzt werden kann. Dass dabei Beiträge sehr unterschiedlicher Qualität entstehen, ist jeder*jedem bekannt, der sich nur ein wenig mit dieser Plattform beschäftigt. Dass es auch Linke gibt, die rechtsoffenen Bewegungen wie 269life unkritisch gegenüber stehen, sollte Cronberg, der ein Jahr lang politischer Akteur einer völkisch-antisemitischen Querfront war, aus eigener Erfahrung bekannt sein.

Ungeprüfte Gerüchte und Pseudofragen

Wir dokumentieren hier eine Sammlung an ungeprüften Gerüchten und Pseudofragen mit denen Cronberg in seinem Text hantiert:

„Indyvegan und die Seite Veganmimikry, die Indyvegan so ähnlich sieht, daß man meinen könne, es stecken die gleichen Macher dahinter“

„Ob hinterVeganmimikry die gleichen Macher wie die hinter Indyvegan stecken, das möchte ich hier nicht diskutieren. Die Internetseiten gleichen sich frappierend. Es solle jeder selbst entscheiden.“

Auch das unbestätigte Gerücht, eine Person sei aufgrund der Berichterstattung von Indyvegan suizidal geworden, taucht wieder einmal auf.

„Ich habe gestern von einem Fall gehört, in dem ein/e VeganerIn sich nach einem Indyveganangriff und dessen Folgen das Leben nehmen wollte. Sie oder er hielt dem Druck nicht mehr Stand. Ich kenne weder den Namen noch weiß ich, ob es stimmt. Ich kann es nicht überprüfen, denn der/die Imnformantin war auch mir gegenüber sehr vorsichtig.“

„Ebenfalls kann ich nicht überprüfen, daß einer der Macher von Indyvegan mit diesem Vorfall konfrontiert worden sein und gesagt haben soll, daß es ihm egal ist, daß er kein Mitleid habe, weil diese Person selbst schuld ist. „

Wir machen hierzu deutlich, dass kein Mitglied unseres Netzwerkes je über einen konkreten Fall informiert oder damit konfrontiert wurde. Auch gab es keinen Fall, in dem uns eine Person aus persönlichen Gründen aufgefordert hat, einen Beitrag über ihn*sie zu entfernen oder zu ändern, da sie\er psychisch darunter litt. Sollten Personen aufgrund falscher und unverhältnismäßiger Berichterstattung persönliche Probleme bekommen, wäre uns das ganz sicher nicht egal. Wenn beratungsresistente Rassist*innen und Rechtsradikale arbeitslos werden, ist uns das gleich.

Weitere Mutmaßungen stellt Cronberg mit einer, angeblich anonym an ihn übersandten, Privatnachricht an, zu der er weder Sender*in noch Empfänger*in zu kennen meint.

„So viele erschütternde Geschichten. So wenig Mut, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und so bekam ich so auch einen alarmierenden Srceenshot einer Mail zugeschickt, ohne daß ich überprüfen kann, von wem diese stammt. Ich weiß noch nicht einmal, wer hier bedroht wird. Ich weiß nur, daß er gewagt hatte, den Namen einer realen Person mit Indyvegan in Verbindung zu bringen. Der Inhalt der Mail spricht Bände:“

„Es läßt sich nur vermuten, wer oder was dahinter steckt. Viele glauben, daß es ein von außen in die vegane Bewegung eingedrungenes Netzwerk ist, das sich in der veganen Bewegung festgekrallt hat und dessen Energien nun mißbraucht, um eigene Ziele zu erreichen. Über die freilich kann man im Moment nur spekulieren … „

„Sind die Betreiber dieser Seiten wirklich mit Indyvegan verbunden, gehören sie gar zu den Hinterleuten, wie es manche mutmaßen?“

 


  1. https://archive.is/j99iq 
  2. https://nonhumansfirst.com/
    http://academicactivistvegan.blogspot.de/2013/09/why-putting-non-humans-first-is-wrong.html
    Übersetzung: „No one should be excluded from participation in animal rights activities based on their views on human issues. The non-human animals are in a situation of immediate emergency and need all the help they can get! Furthermore, the women’s rights, anti-racism, etc. movements have no requirement that participants reject species oppression and nor should the animal movement demand the adherence to human rights positions while animals are still in a state of emergency. Of course, every rule has its exceptions (as decided by individual groups) but these kind of bans and exclusions should not be the norm in animal rights.“ 
  3. http://269life.com/wordpresssection2/about-2/
    269life Germany distanziert sich zwar von der Non-Humans-First-Declaration und spricht sich gegen Rassismus „und generell menschenverachtende Äußerungen“ aus: https://archive.is/MgtEX Diese Distanzierung darf durchaus als Lippenbekenntnis gelesen werden, da sich 269life nicht bemüßigt sah, sich von der rechten Tierschutzorganisation Animal First zu distanzieren. Von dem, von 269life offen formulierten Selbstverständnis, nach dem Menschenrechte „nebensächlich“ seien, distanziert sich die Organisation ebenfalls nicht. 
  4. http://veganmimikry.org/animal-first-frankfurt-mit-dem-rechtspopulisten-nick-kuehl-vor-dem-zirkus-demonstrieren-2/ 
  5. Sehen wir einen Moment davon ab, dass Cronberg davon ausgeht, dass es sich bei den Gründer*innen der Initiative um Juden handeln müsse, weil sie Israelis seien. Nehmen wir an, dass die Gründer*innen von 269life jüdische Menschen sind, so wären sicherlich einige zusätzliche Differenzierungen, in der Kritik der Kampagnen der Holocaust-Analogien dieser Bewegung, gefragt. Sicherlich sollte man insbesondere Holocaust-Überlebenden und deren Nachkommen mit besonderer Sensibilität begegnen, wenn man Kritik an von diesen geäußerten Holocuast-Analogien übt. Und in manchen Situationen wäre eine fragende Haltung und vorsichtige Kritik sicherlich angebracht. Eine allgemeine Schweigepflicht zu diesem Thema aus „deutscher“ Perspektive bedeutet dies jedoch nicht. Schon gar nicht vor dem Hintergrund, dass diese Analogien in Deutschland zum Großteil von nicht-jüdischen Menschen verbreitet werden. Noch weniger, weil mit der Verbreitung derartiger Analogien gerade in Deutschland rechtsradikale Entlastungs- und Verharmlosungsstrategien bedient werden. 
  6. http://veganmimikry.org/stiftung-provegan-ernst-walter-henrich-teilt-wiederholt-rassistische-propaganda/ http://indyvegan.org/veganonymous-rechte-inhalte-und-gluehende-vergeltung/ 
  7. Eine andere Erklärung wäre, dass Cronberg einzelne Positionen geschwärzt hat, um den Eindruck zu vermitteln, dass 269life die einzige Position in der Liste sei, die der Kategorie „rechtsoffen“ zuzuordnen sei. Schließlich könnte man VgT Austria, ProVegan und Sea Shepherd begründet in einem ähnlichen Spektrum verorten. Gegen diese These spricht, dass Cronberg auch den Tierschützer und verurteilten Antisemiten Erwin Kessler (VgT Schweiz), den Rassisten und V*rg*w*lt*g*ngs-Befürworter Gary Yourofsky und die rechtsradikale Tierschützerin Brigitte Bardot geschwärzt hat. 
  8. https://archive.is/3ZdxW 
  9. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1047731235293369&set=a.133333696733132.27224.100001695070620&type=3
    http://abload.de/img/18-03-_2016_12-05-30pxor1.png
    https://archive.is/ziCSX 
  10. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1048216885244804&set=a.133333696733132.27224.100001695070620&type=3
    http://abload.de/img/18-03-_2016_12-05-30pxor1.png
    https://archive.is/BEUvB 

Der Beitrag Marsili Cronberg – Kampf für die vegane Querfront erschien zuerst auf Indyvegan.

Swissveg + Kritik = Hetze²

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Im August letzten Jahres berichteten wir über die Zusammenarbeit der Schweizer Organisation Swissveg mit dem verurteilten Antisemiten Erwin Kessler, dessen „Verein gegen Tierfabriken“ (VgT), sowie mit der totalitären Sekte Universelles Leben. In einem aktuellen Text unter dem Titel „Indyvegan-Hetze gegen Swissveg, Renato Pichler und Andere“ wehrt sich Swissveg nun gegen unsere Berichterstattung. Dabei erhebt die vegetarische Organisation zahlreiche Vorwürfe gegenüber unserem Netzwerk. In diesem sowie einem weiteren Text unter dem Titel „Hetzkampagnen“ positioniert sich Swissveg selbstbewusst offen nach rechts. Das ist leider kein Aprilscherz.

Die Vorgeschichte

Die Diskussionen beziehen sich auf die Veganmania im Sommer 2015 in Winterthur (Schweiz). Der Schweizer Verein Tier im Fokus hatte bereits im Juli 2015 in einer kritischen Stellungnahme auf die Äußerungen Kesslers auf der Website des VgT aufmerksam gemacht und eine weitere Zusammenarbeit mit dem VgT auf „unabsehbare Zeit“ ausgeschlossen. Wir berichteten daraufhin in unserem Artikel „Verein gegen Tierfabriken – Antisemitismus mit Tradition“ über die antisemitischen Texte des VgT sowie dessen Präsidenten Erwin Kessler.

Erwin.Kessler-Bern.Juli.2014

Erwin Kessler, Foto: Rocky187 Wikipedia CC BY-SA 3.0

Auch berichteten wir kritisch über die Beteiligung des VgT sowie der Sekte Universelles Leben an der Swissveg-Veranstaltung Veganmania am 05. September 2015 in Winterthur (Schweiz). Aller öffentlicher Kritik zum Trotz blieb Swissveg dabei, diesen Personen und Organisationen auf der Veganmania eine Plattform für Vernetzung und für die Steigerung ihrer Reichweite zu geben. Erwin Kessler verklagte folgend eine Reihe von Organisationen und Einzelpersonen, die seine Äußerungen als antisemitisch oder ihn als Antisemiten bezeichnet hatten. Die Gerichtsverfahren dazu laufen noch.

Zusammenfassende Betrachtung

Wieder einmal ist jemand angetreten, um begründete, öffentliche Kritik zu „Hetzkampagnen“ umzuwidmen. Ein weiterer Enthüllungsartikel, der schonungslos aufdecken will, was Indyvegan für ein gemeingefährliches Netzwerk ist und wie es vorgeht. Die Selbstverständlichkeit, mit der Teile der „veganen Szene“ Kritik und „Hetze“ miteinander verschwechseln, überrascht dabei nicht mehr. Dass sich eine Organisation wie Swissveg dabei derart deutlich für eine rechtsoffene „vegane Szene“ ausspricht, überraschte uns dann doch ein wenig.

In dem vorliegenden Text macht Swissveg zahlreiche pauschale Zuschreibungen und äußert nachweislich falsche Behauptungen. Beispiele und Belege für die gemachten Vorwürfe enthält der Text nicht. Wie schon aus anderen, ähnlichen Texten bekannt, argumentiert auch dieser Text stark mit Strohmannargumenten. So wird beispielsweise unterstellt, Indyvegan hätte Swissveg als „rechts“ bezeichnet. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Auch werden prominenten Veganer*innen aufgezählt, die Indyvegan als „rechtsextrem“ und „rassistisch“ bezeichnet hätte, bei denen dies nachweislich nicht der Fall war.

All jene, die unsere Kritik teilen, stellt Swissveg als nicht selbst denkende Mitläufer*innen dar, wahlweise auch als Menschen, die unseren Positionen nur aus Angst zustimmen. Zudem stellt der Swissveg-Text den veganen Kochbuchautor Attila Hildmann sowie den veganen Kraftsportler Patrik Baboumian als „Opfer“ von Indyvegan dar, obwohl diese auf unsere kritische Berichterstattung eingegangen sind, sich von einigen vormaligen Positionen distanziert und Fehler eingeräumt haben. Die einzige Differenzierung Swissvegs findet sich in dem Hinweis, Indyvegan würde durchaus auch über „echte menschenverachtende Personen/Organisationen“ berichten. Da der Fall Erwin Kessler mit Abstand zu den deutlichsten von uns dokumentierten Fällen rechter Ideolog*innen gehört, fragen wir uns, welche Fälle Swissveg hier meint. Auch in den aktuellen Verlautbarungen macht Swissveg deutlich, dass unsere Berichterstattung über die antisemitischen Hetzschriften des Schweizer Tierschützers  als „Hetzkampagne“ verstanden wird.

Swissveg versucht sich im vorliegenden Text daran, unserem Netzwerk „Schwarz-Weiß-Denken“ vorzuwerfen. Dieser Vorwurf basiert auf der falschen Annahme, dass wir jede Person oder Organisation kritisieren oder „in die rechte Ecke stellen“ würden, die nicht zu 100 % mit uns übereinstimmt. Diese Annahme ignoriert nicht nur, dass die von uns dokumentierten und kritisierten Äußerungen und Handlungen den Tatsachen entsprechen und die kritisierten Personen und Organisationen sich selbst auf diese Positionen stellen. Auch übersieht Swissveg, dass es zahlreiche Akteur*innen innerhalb wie außerhalb der „veganen Szene“ gibt, die nicht in vollem Umfang unsere politischen Positionen teilen, sich jedoch dennoch deutlich nach rechts abgrenzen und auf diskriminierende/menschenfeindliche Kampagnen verzichten. Das neurechte Narrativ einer „linken Meinungsdiktatur“ dient hier, wenn auch in andere Worte gekleidet, der Abwertung emanzipatorischer Positionen als „diskriminierend“. Täter-Opfer-Umkehr strikes again.

Indyvegan wurde gegründet, weil die „vegane Szene“ in all ihren Untergliederungen ein Problem hat. Welches das ist, zeigt der Text von Swissveg, wie auch ähnliche Texte, exemplarisch. Kritik an Veganer*innen, Tierschützer*innen, Tierrechtler*innen und entsprechenden Organisationen wird reflexhaft als „Hetze“ verstanden. Dazu werden gern auch phantasievolle Verschwörungsthesen über die Motive und eine angebliche Steuerung dieser Kritik aufgestellt. Daran ändern selbst deutliche politische Äußerungen und umfassende Dokumentationen nichts. In einem Kommentar unter einem der aktuellen Swissveg-Texte sagt die Organisation sogar:1

Indyvegan gibt sich sehr Mühe möglichst viele Links anzugeben um den Anschein von Seriosität zu erwecken. Hast du alle Links nachgelesen? Dies tut fast niemand. Die meisten vertrauen blind darauf, dass die Aussagen schon stimmen und nicht aus dem Zusammenhang gerissen seien, da sie ja verlinkt sind. Das war die Aussage in unserem Text. Ausserdem kann man selbst mit korrekten Links manipulieren, indem man dem Leser schon vorgibt, wie er bestimmte Aussagen zu interpretieren hat und dieser einen Text ausserhalb des Kontextes liest. Indyvegan geht psychologisch geschickt vor. Kaum ein Leser hat so viel Zeit wie Indyvegan um deren Recherchen sachlich überprüfen zu können, dass wissen sie.

Swissveg investierte hier keine Zeit, um unsere Belege wenigstens beispielhaft zu prüfen, und sie gegebenenfalls begründet anders zu interpretieren. Damit hätte die Organisation transparent aufzeigen können, dass die Belege entweder gefälscht oder falsch interpretiert wurden. Swissveg begründet dies offiziell folgendermaßen:

Natürlich könnte man zu fast jedem ihrer Links einen ganzen Abschnitt schreiben, wie damit manipuliert wird, aber eben: Wir sehen dies nicht als unsere Aufgabe, da damit nur wichtige Ressourcen verschwendet werden. Deshalb haben wir exemplarisch nur wenige Falschinformationen von Indyvegan aufgezeigt. Wir werden auch nicht weiter darauf eingehen und uns wieder um unsere Tierschutz/Veganarbeit kümmern.

Welche „Falschinformationen“ Swissveg in dem hier diskutierten Text aufgezeigt haben will, bleibt für uns fraglich. Am Ende des Textes verlinkt Swissveg auf die Hetzschrift des Antisemiten Erwin Kessler, welche mit folgendem Titel überschrieben ist:

Erwin Kessler jüdische Extremisten

Vor dem Hintergrund dieser wiederholten, deutlichen Positionierung der Organisation Swissveg rufen wir daher dazu auf, Unternehmen, die sich für das V-Label von Swissveg zertifizieren lassen, auf die rechtsoffenen Positionen der Organisation, sowie auf die, auf der Swissveg-Website verlinkten, antisemitischen Inhalte hinzuweisen. Ferner rufen wir dazu auf, Aussteller*innen und Kooperationspartner*innen von zukünftigen Veranstaltungen der Organisation über diese Vorgänge zu informieren. Auch Spender*innen und andere Finanziers dieser Organisation sollten wissen, für welchen politischen Kurs sie ihr Geld einsetzen, und dass davon auch Antisemit*innen, Sekten sowie andere rechte/reaktionäre Strukturen und Ideolog*innen profitieren.

Wir bedauern es sehr, dass sich eine der größten veganen Organisationen in der Schweiz derart offen nach rechts positioniert. Gleichzeitig freut es uns, dass sich so viele Organisationen und Personen klar nach rechts abgrenzen, rechtsoffenen Positionen innerhalb der Tierrechtsbewegung eine Absage erteilen und Abstand von einer weiteren Zusammenarbeit mit Swissveg nehmen.


Ausführliche Stellungnahme

Wir werden nun im Einzelnen und ausführlich zu den Vorwürfen und Behauptungen Swissvegs Stellung nehmen. Zur leichteren Orientierung haben wir die Überschriften aus dem Swissveg-Text übernommen.

Swissveg Indyvegan Hetze

„Wer ist Indyvegan?“

„Indyvegan ist eine Plattform auf der hauptsächlich Hetze verbreitet wird, gegen alle Personen und Organisationen, welche ihre Ideologie der Ausgrenzung und Diffamierung nicht zu 100% unterstützen. Dabei spielt Indyvegan sowohl Ankläger, Richter als auch Henker zugleich.“

Indyvegan richtet sich gegen Speziesismus, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie gegen rechte Ideologien und Strukturen. Dazu gehören auch rechtsoffene Positionen, die dazu führen, dass rechte Ideolog*innen und deren Positionen Legitimation und Zugang zur „veganen Szene“ erhalten. Es gibt Personen und Organisationen, deren politische Positionen wir nicht teilen, die sich jedoch gleichzeitig nach rechts abgrenzen und für seriöse Tierrechtspositionen eintreten. Auch in der Schweiz gibt es diese. Dass Personen oder Organisationen unsere Kritik an der Beteiligung eines antisemitischen Vereins und einer totalitären Sekte teilen, bedeutet nicht, dass sie all unsere politischen Positionen teilen.

Für uns bleibt fraglich, welche Vorstellungen Swissveg von Informations- und Pressefreiheit hat, wenn eine kritische Berichterstattung über belegte Tatsachen mit einem Gerichtsverfahren mit darauffolgender Todesstrafe gleichgesetzt wird.

„Sie selbst versuchen sich jedoch unangreifbar zu machen indem sie vollständig anonym agieren. Deshalb ist es auch nicht möglich gegen Verleumdungen auf der Indyveganseite vorzugehen.“

Bis heute haben wir von Swissveg keinerlei Aufforderung erhalten, eine konkrete, als falsch nachgewiesene Behauptung von unserer Seite zu entfernen. Welche der von uns gemachten Behauptungen daher den Tatbestand der „Verleumdung“ erfüllen sollte, wurde uns weder von Swissveg noch von Erwin Kessler mitgeteilt. Erwin Kessler forderte uns per E-Mail lediglich dazu auf, ihm die verantwortliche Person für diesen Artikel zu nennen.

„Natürlich findet man auf der Indyvegan-Homepage auch berechtigte Kritik an echten menschenverachtenden Personen/Organisationen. Um diese geht es hier jedoch nicht. Es geht hier ausschliesslich um die vielen Diffamierungen von Menschen, welche ihre Ideologie der Ausgrenzung und Diffamierung Andersdenkender nicht teilen.“

An dieser Stelle fragen wir uns, ob Antisemitismus für die Organisation Swissveg, die auch die Zertifizierung des eigenen V-Labels in 12 Ländern koordiniert, eine „echte menschenverachtende“ Positionen darstellt. Auch der Vorwurf der Diffamierung basiert auf der Annahme, wir hätten falsche Behauptungen verbreitet. Der gesamte Text von Swissveg enhält keine einzige dokumentierte Falschbehauptung. Die öffentliche Kritik an Jenen, die rechten Ideolog*innen eine Plattform geben ist ebenso legitim, wie die Kritik an Denen, die rechte Ideologien vertreten.

„Weshalb kann Indyvegan in der veganen Szene Fuss fassen?“

„Veganer lehnen Rassismus, Faschismus und andere menschenverachtenden Ideologien zu Recht ab. Sie sind deshalb sehr hellhörig, wenn jemand behauptet, dass eine vegane Organisation oder Person angeblich eine solche Ideologie vertritt. Dies nutzt Indyvegan geschickt aus, indem sie gezielt Organisationen und Personen öffentlich diffamiert und in die rechte Ecke stellt.“

Wie in unserem Artikel nachzulesen ist, haben wir Swissveg nicht vorgeworfen, rechte Ideologien zu vertreten, sondern diese zu verharmlosen und rechten Ideolog*innen und Sekten eine Plattform für Vernetzung und Steigerung ihrer Reichweite zu bieten.

„Da jedoch auch auf Facebook die aktive Unterstützung von offensichtlicher Hetze immer öfters ausbleibt, kommentiert Indyvegan seine Posts jeweils auch selbst. Dies geschieht z.B. durch die gefälschten Profile wie «Stefanie Fobel» und andere.“

Wir sind mit der Unterstützung unserer Leser*innen sehr zufrieden. Selbstverständlich steht es unseren Netzwerkmitgliedern frei, zusätzlich mit ihren Profilen für Aufklärung zu sorgen und sich an öffentlichen Diskussionen zu beteiligen.

„Wer unterstützt Indyvegan?“

Dieser Abschnitt spricht weitgehend für sich selbst. Weder für die Behauptung, Indyvegan würde von einigen Personen aus „Angst vor Indyvegan“ unterstützt, noch für die Behauptung, unser Netzwerk würde von Personen aus niederen Beweggründen unterstützt, bringt Swissveg Beispiele oder Belege vor.

Bereits eine kurze Suche in der Gruppe „Vegan in Winterthur und Umgebung“ widerlegt die Behauptung Swissvegs, dass kritische Kommentare zu Indyvegan gelöscht würden. Gleichzeitig ist das Gegenteil der Fall. Die Administrator*innen der Gruppe haben eines unserer Netzwerkmitglieder ohne Begründung aus der Gruppe entfernt und in einem aktuellen Posting der hier diskutierten Stellungnahme von Swissveg bereits nach  dem ersten kritischen Kommentar die Kommentarfunktion des Beitrags deaktiviert.2 Damit wurde jede weitere Kritik an dem Swissveg-Text verhindert. Kritische Postings zu Swissveg sowie dem VgT wurden von den Administrator*innen ausgeblendet. Zum Redaktionsschluss dieses Artikels wollte keine*r der Adminstrator*innen eine Stellungnahme zu diesen Vorgängen abgeben.

Zudem wies uns eine Facebook-Nutzerin darauf hin, dass sie den Swissveg-Artikel auf der Facebook-Seite der Organisation kritisch kommtierte. Der Kommentar wurde von Swissveg entfernt und die Person geblockt. Die Person hat uns den betreffenden Kommentar zur Verfügung gestellt und wir haben ihn in dieser Fußnote dokumentiert.3

„Schwarz/Weiss Ideologie“

Für Indyvegan gibt’s nur schwarz/weiss, links/rechts, gut/böse. Wie bei jeder fanatischen Ideologie werden alle Graustufen ausgeblendet. Entweder ein Mensch bzw. eine Organisation gehört zu den «Guten» oder zu den «Bösen». Was «Gut» und was «Böse» ist, definiert Indyvegan gleich selbst.
Dabei spielen Menschenrechte keine Rolle.

Sobald eine Person/Organisation von Indyvegan als «Rechts» eingestuft wird, wird diese mit einer Rufmordkampagne diffamiert, ausgegrenzt und (so weit möglich) vernichtet.
Jede Person/Organisation, die es wagt eine solche Kampagne zu stören, wird selbst ins Visier genommen und als «Rechts» eingestuft.

Auch hier belässt man es bei pauschalen Behauptungen. Welche Organisation wir aus der Sicht von Swissveg ohne Grund als „rechts“ bezeichnet hätten, bleibt offen. Begriffspaare wie „gut“ und „böse“ gehören nicht in unsere Sprache. Kritik ist für uns integraler Bestandteil öffentlicher Diskussion und Meinungsfreiheit. Auch gibt es für uns eine Vielfalt von Positionen im politischen Spektrum. Wir wählen unsere Formulierungen stets so, dass wir diese möglichst zutreffend beschreiben.

„Die Folgen der «Indyvegan-Ideologie»“

Gemäss Indyvegan darf es keine allgemein gültigen Menschenrechte geben: Weder die Meinungsfreiheit noch die Religionsfreiheit werden geachtet. Wer eine Meinung oder Religion vertritt, die nicht zur Indyvegan-Ideologie passt, darf bzw. muss bekämpft werden.

Auch das Diskriminierungsverbot der Menschenrechte gilt gemäss Indyvegan nur für deren Gesinnungsgenossen. Doch was soll ein solches Gebot, wenn es für Andersdenkende aufgehoben wird?

Da Swissveg auch hier, wie im gesamten Text, kein konkretes Beispiel nennt, gehen wir davon aus, dass sich die Organisation hier auf die Kritik an Erwin Kessler und der Sekte „Universelles Leben“ (UL) bezieht. Swissveg versucht, das Diskriminierungsverbot auf die Ideologie des Antisemitismus anzuwenden und diesen als legitime „Meinung“ darzustellen. Folgt man Swissveg so dürften Antisemit*innen und Sekten nicht öffentlich kritisiert werden und Veranstalter*innen nicht öffentlich dazu aufgefordert werden, diese von ihren Veranstaltungen auszuschließen. Der Aussschluss einer Sekte oder Religionsgemeinschaft als offizielle*r Akteur*in oder Aussteller*in einer Veranstaltung tangiert in keiner Weise die Religionsfreiheit. Wir achten die Religionsfreiheit. Jedoch achten wir nicht, was Swissveg nach eigener Definition als „Religionsfreiheit“ bezeichnet. Kritikimmunität ist kein Menschenrecht.

„Die Angriffe von Indyvegan gegen alle Andersdenkenden gehen bereits so weit, dass viele Facebooknutzer sich inzwischen überlegen, ob sie ins Visier von Indyvegan geraten könnten, wenn sie bei einem bestimmten Post auf «gefällt mir» klicken. Gemäss Indyvegan muss man vor einem solchen Klick die Religion und Gesinnung der Person überprüfen, welche den Post gemacht hat.“

Nein, das ist nicht unsere Forderung. Menschen sollten aus unserer Sicht Verantwortung für ihre politischen Handlungen und Positionen übernehmen. Wer eine rechte Seite mit „gefällt mir“ markiert und darauf hingewiesen wird, dass es ich um eine rechte Seite handelt, setzt ein deutliches Zeichen, wenn diese Person bei der Unterstützung dieser Seite durch ihr Like bleibt und nicht bereits ist, sich über die Inhalte dieser Seite zu informieren. Auch machen wir unsere Einschätzungen nicht an einzelnen Likes fest, sondern machen uns stets ein Gesamtbild. Das Liken einer einzelnen rechten Website hat noch in keinem Fall dazu geführt, dass wir über eine Person oder Organisation kritisch berichtet haben. Dies wäre in unseren Augen auch mehr als unangemessen.

„In der Öffentlichkeit richtet Indyvegan grossen Schaden gegenüber der ganzen veganen Szene an.

Da von ihnen schon praktisch jeder aktive und bekannte Veganer als «Rechts» eingestuft wird (Martin Balluch, Patrik Baboumian, Attila Hildmann, Marsili Cronberg, Jan Bredack, Gary Yourofsky, Ernst Walter Henrich, Paul Watson …) ergibt sich das falsche Bild, dass Veganer grundsätzlich rassistisch/rechtsextrem seien.“

Wir haben keine der Personen in dieser Auflistung je als „rechtsextrem“ bezeichnet. Rassismus warfen wir aus dieser Aufstellung nur Attila Hildmann und Gary Yourofsky vor. In beiden Fällen haben wir dies entsprechend begründet und belegt. Swissveg erwähnt hier nicht, dass Attila Hildmann und Patrik Baboumian infolge unserer Berichterstattung öffentlich Fehler eingeräumt und sich von Teilen ihrer vormaligen Positionen distanziert haben.4

Richtig ist, dass unsere kritische Berichterstattung für einzelne Personen und Organisationen aus der „veganen Szene“ einen Schaden bedeuten kann. Das tut es ebenso, wenn sich nicht-vegane Personen oder Organisationen rechts oder rechtsoffen positionieren und es Presseberichte und öffentliche Diskussionen darüber gibt. Wer sich gegen einen solchen öffentlichen Diskurs stellt, stellt sich damit gegen Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit.

„In ihrer Diffamierungskampagnen schrecken sie vor nichts zurück. Sie greifen nicht nur die Person direkt an, sondern alle, die diese Person unterstützen könnten. Bei Organisatoren von Anlässen, wie z.B. Swissveg, werden alle Sponsoren und alle Aussteller direkt angeschrieben,“

Politische Aufklärungskampagnen gegenüber den Beteiligten von Veranstaltungen sind legitimer Ausdruck von Informations- und Meinungsfreiheit, solange diese auf Basis von belegten Tatsachen stattfinden.

„bei Privatpersonen wird sogar der Arbeitgeber angeschrieben und die Person diffamiert.“

Diese Behauptung ist falsch. Indyvegan hat in keinem Fall Arbeitgeber*innen informiert. Wir würden dies auch nur dann tun, wenn es darum geht, Arbeitgeber*innen auf rechtsradikale Mitarbeiter*innen und deren Aussagen aufmerksam zu machen. In allen anderen Fällen hielten wir so ein Handeln für unangemessen. Swissveg stützt sich hier auf Gerüchte, die von rechten Aktivist*innen und Querfront-Akteur*innen in Umlauf gebracht wurden, um unserem Netzwerk zu schaden. Entsprechende Belege für diesen Vorwurf gibt es daher auch nicht.

„Sie kontrollieren, was die Person jemals gemacht hat und welche Kontakte die Person irgendwann einmal hatte. Dabei spielt in der Hetze keine Rolle, ob die Person sich von einem Kontakt längst gelöst hat oder ob eine Webseite schon längst gelöscht wurde: alles wird ausgegraben, um die Person öffentlich blosszustellen.“

Auch hier belässt es Swissveg bei pauschalen Behauptungen. Wenn sich Personen von rechten Strukturen distanzieren oder ihre Haltung ändern, dann berücksichtigen wir dies immer und dokumentieren das auch entsprechend.

„Weshalb wurde auch Swissveg angegriffen?“

„Swissveg hat es «gewagt», sich nicht an der Ausgrenzungs- und Diffamierungskampagne von Indyvegan zu beteiligen. Konkret wird ihr von Indyvegan vorgeworfen den Verein gegen Tierfabriken (VgT) nicht von der Veganmania 2015 ausgeladen zu haben.

Da Swissveg keine Zensur ausübt, gab sie der Forderung von Indyvegan nicht nach.“

Bei dem Ausschluss eines Vereins, wie dem VgT, aufgrund antisemitischer Hetzschriften auf deren Website handelt es sich nicht um Zensur, sondern um die verantwortliche Entscheidung einer veranstaltenden Organisation im Interesse einer Gesellschaft, die gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit eine Absage erteilt und rechten Ideolog*innen keine Plattform bietet.

Selbstverständlich steht es jeder veranstaltenden Organisation frei, so einem Verein eine Plattform zu bieten. Ebenso wie die öffentliche Diskussion und Aufklärung darüber erlaubt ist. An welcher Stelle Indyvegan den VgT diffamiert und damit falsche Behauptungen über diesen Verein verbreitet habe, erklärt Swissveg auch an dieser Stelle nicht.

Im Folgenden verteidigt sich Swissveg gegen den Vorwurf, sie hätten sich „menschenverachtendes Gedankengut zu eigen gemacht“. Von wem dieser Vorwurf stammt, wissen wir nicht. Von uns stammt er nicht.

„Da Swissveg auch keine Religionskontrolle bei den Ausstellern der Veganmania macht – somit sich ans Gesetz und die Menschenrechte hält, welche eine religiöse Diskriminierung verbietet –  wurde Swissveg vorgeworfen den Stand des Bliib-Gsund Versandes, welcher ausschliesslich vegane Produkte verkauft, nicht von der Veganmania ausgeschlossen zu haben. Indyvegan kritisiert dabei, dass die Betreiber dieses Standes einer Religion zugehörig sind, die sie ablehnen. „

Eine Sekte von einer Veranstaltung auszuschließen, verstößt weder gegen Religionsfreiheit noch gegen Menschenrechte. Wir haben unsere Kritik an der Sekte Universelles Leben begründet, wie es vor uns auch schon einige andere Organisationen und Gruppen taten. Aufgrund wichtiger öffentlicher Diskussionen, die bereits vor Bestehen von Indyvegan stattfanden, bekommt UL in Deutschland auf veganen Veranstaltungen in der Regel auch keine Plattform, um deren totalitäres, menschenfeindliches Ausbeutungsmodell zu verbreiten. Zu den inhaltlichen Kritikpunkten an UL äußert sich Swissveg nicht.

„Denselben Vorwurf könnte man an praktisch jeden Messeveranstalter der Schweiz richten, da der Bliib-Gsund-Versand fast überall (als gern gesehener und geschätzterAussteller) dabei ist.“

Richtig. Nur liegt der Fokus unserer politischen Arbeit nicht auf der Sekte Universelles Leben, sondern auf der veganen  Szene.

„Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge“

Unter Punkt 1 begründet Swissveg die Nichtbeantwortung unserer Presseanfrage damit, dass ein Mitglied unseres Netzwerkes öffentlich bereits im Vorfeld seine Meinung zu der Stellungnahme Swissvegs äußerte. Wir stellen es den Mitgliedern unseres Netzwerkes frei, unabhängig von den Veröffentlichungen auf Indyvegan öffentlich ihre Meinung zu vertreten. Die Tatsache, dass die folgenden Stellungnahmen von Swissveg inhaltlich nicht von der ersten Stellungnahme abwichen, macht den Zusammenhang zwischen der Nichtbeantwortung der Presseanfrage und diesen individuellen Postings noch weniger nachvollziehbar. In diesem Zusammenhang spricht Swissveg abermals von „Hetze“ und „Rufmordkampagnen“, ohne zu erklären, welche falschen Behauptungen unsere Berichterstattung enthalten haben soll.

Unter Punkt 2 erklärt sich Swissveg zur „seriöseste[n] und kompetenteste[n] Stelle bezüglich veganer Ernährung“ und streitet ab, pseudowissenschaftliche Inhalte zur Behandlung von HIV verbreitet zu haben. Zu dem konkreten Vorwurf, Swissveg habe unter der Überschrift „Entdecker des HI-Virus: Gesunde Ernährung reicht aus – AIDS-Medikamente nicht nötig“ auf die HIV/AIDS-leugnende, verschwörungsideologische Dokumentation „House of Numbers“ verlinkt und daraus zitiert, äußert sich Swissveg nicht. Auch die Frage, warum Swissveg nach unserer Presseanfrage kommentarlos die Verlinkungen auf weitere verschwörungsideologische Videos entfernte, bleibt offen.5 Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass man den Medizin-Nobelpreisträger Luc Montagnier zitiert habe. Dass Luc Montagnier bereits kurz nach dem erhaltenen Nobelpreis mit pseudowissenschaftlichen Veröffentlichungen auf sich aufmerksam machte, erwähnte Swissveg nicht.6 Auch wird die Dokumentation „House of Numbers“, durch das darin enthaltene Interview mit Montagnier, wissenschaftlich nicht gehaltvoller.

Punkt 3 befasst sich mit den Berichten zu den Facebook-Postings des Swissveg-Präsidenten Renato Pichler. Hier behauptet Swissveg, wir hätten Picheler aufgrund eines dieser Postings unterstellt, „dieselbe Gesinnung“ zu vertreten wie der rechte Politiker Erwin Stadler, dessen Videobeitrag er teilte. Das ist falsch. Wir haben einige rechte Inhalten dokumentiert, die Pichler verbreitete. Eine Einschätzung zu dessen politischer Haltung haben wir nicht abgegeben. Vor dem Hintergrund der Entscheidungen Pichlers in Zusammenhang mit dem VgT und der Sekte UL sowie in Anbetracht dieser Verlinkungen und Pichlers dazugehöriger Kommentare ist er aus unserer Sicht nicht nachweislich als „rechts“, jedoch begründet als „rechtsoffen“ zu bezeichnen.

„Indyvegan schadet dem echten Kampf gegen Rassisten“

„Der Kampf gegen menschenverachtende Ideologien ist wichtig. Wenn man jedoch die Begriffe Rassist oder Nazi etc. so verwässert, dass eigentlich jeder darunter fallen kann, wenn man nur genug lange recherchiert, dann schadet man dem Kampf gegen echte Rassisten und Nazis.“

Dem stimmen wir uneingeschränkt zu. Welche Personen wir falsch als „Rassist*innen“ oder „Nazis“ bezeichnet hätten, lässt Swissveg offen.

„Die meisten Personen, welche von Indyvegan angegriffen werden, lehnen Rassismus vehement ab. Vermutlich ist auch dies ein Grund, weshalb Indyvegan ausschliesslich mit Rufmordkampagnen arbeitet. „

Die Logik dieser Schlussfolgerung bleibt uns ein Rätsel. Swissveg erweckt hier den Eindruck, dass lediglich offen geäußerter Rassismus ein Ausdruck rechter Ideologie sei. Nicht nur, dass die Neue Rechte offenen Rassismus längst durch Ethnopluralismus und andere chiffrierte Formen von Rassismus ersetzt hat. Die vegetarische Organisation ignoriert dabei zahlreiche Merkmale rechter Ideologien.

Würden sie tatsächliche Rassisten angreifen, hätten sie längst alle ihre Opfer angeklagt. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus usw. sind in der Schweiz und allen Ländern, in denen Indyvegan aktiv ist, verboten und können zur Anzeige gebracht werden. In Deutschland ist es sogar möglich, solche Anzeigen anonym vorzunehmen. Dennoch ist uns keine einzige Anzeige von Indyvegan gegen irgend eines ihrer Opfer bekannt. Offenbar wissen sie, dass ihre persönliche Definition von «Rassist» etc. vor keinem neutralen Gericht standhalten würde.

Zunächst fällt auf, dass eine Organisation, die rechtliche Veränderungen (Tierrechte) fordert, den rechtlichen Status quo als alleinigen Maßstab für die Ablehnung gruppenbezogen-menschenfeindlicher Positionen darstellt. In Fällen in denen wir eine Strafanzeige für aussichtsreich halten, erstatten wir Strafanzeige nach §130 StGB. Dies dokumentieren wir nicht im Einzelnen, kommt jedoch regelmäßig vor. Darüber hinaus sind Gesetze für uns nicht der alleinige Maßstab ,nach dem sich kritikwürdige oder untragbare Äußerungen und Zustände bemessen. Das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit ermöglicht es Menschen in Deutschland, aber auch in der Schweiz, auch über jene Vorkommnisse kritisch in der Öffentlichkeit zu sprechen, die keine strafrechtliche Relevanz haben oder noch nicht zu Anzeige gebracht wurden. Dass Strafanzeigen und entsprechende Verurteilungen im Fall von Erwin Kessler keinerlei Wirkung zeigten, lässt sich auf der Website des VgT noch heute nachlesen. Noch im Juli 2015 machte Kessler gegenüber dem St. Galler Tagblatt deutlich, dass er weiterhin hinter den Äußerungen stehe, für die er im Jahre 2007 wegen „Volksverhetzung“ verurteilt wurde (6S.367/1998/sch).

„Was haben sie erreicht?“

„Indyvegan hat es geschafft, die vegane Szene zu spalten. Allerdings nicht etwa in Nazis und Antifaschisten, sondern in die, die an ihre Hetzschriften glauben und diese verbreiten und diejenigen, die sich an die Menschenrechte halten und Rassismus genauso ablehnen aber Hetzkampagnen als ungeeignetes Mittel dagegen ansehen.“

Glaube ist für unsere Artikel nicht notwendig, da wir all unsere Behauptungen belegen und unsere Einschätzungen wie auch unsere Kritik begründen. Nicht wir, sondern die Tatsachen über die wir berichten, spalten die Szene. Tatsachen, über die in der Vergangenheit viel zu wenig diskutiert wurde, da die Ressourcen fehlten und sich niemand auf dieses Feld fokussierte. Es waren fast ausschließlich Tierbefreier*innen, die zusätzlich zu ihrem politischen Enagagement für Tiere zu solchen Themen recherchierten und veröffentlichten. Nun, seit einem Jahr, gibt es Indyvegan.

„Menschen/Organisationen, die sich bei der Hetze nicht auf die eine oder andere Seite stellen lassen wollen, werden bereits als rechts eingestuft und unter Druck gesetzt.“

Auch diesen pauschalen Vorwurf unterlegt Swissveg mit keinem Beispiel. Wir haben weder Swissveg noch eine andere Organisation oder Person als „rechts“ bezeichnet, weil diese sich nicht klar gegen Rechts positionierte. Eine offen erkennbare Haltung gegenüber der Kooperation und Inklusion rechter Ideolog*innen oder Querfront-Akteur*innen, sowie Unterstützung rechter Strukturen durch das wissentliche Teilen von entsprechenden Inhalten, bezeichnen wir als „rechtsoffen“. Swissveg ist nach unserer Einschätzung eine rechtsoffene Organisation, die sich verbal von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit distanziert und dabei gleichzeitig rechten Ideolog*innen eine Möglichkeit zur Vernetzung sowie zur Steigerung ihrer Reichweite für ihre gruppenbezogen-menschenfeindliche Agitation bietet.

„Veganmania Schweiz 2015“

„Nachdem Indyvegan es nicht geschafft hat, Swissveg für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und zu bestimmen, wer an der Veganmania 2015 ausstellen darf, war das neue Ziel die «Zerstörung» dieses friedlichen Strassenfests.“

Ziel unserer Berichterstattung war weder die „Zerstörung eines friedlichen Straßenfests“ noch ging es uns darum, über die Aussteller*innen zu „bestimmen“. Unser Ziel war es, auf ein Problem aufmerksam zu machen, darüber aufzuklären und darauf hinzuwirken, dass sich die Beteiligten dazu positionieren. Dies ist uns gelungen. Wir rufen dazu auf, Swissveg nicht mehr zu unterstützen. Welche Schlüsse daraus für Sponsor*innen, Aussteller*innen und Besucher*innen zu ziehen sind, bleibt all diesen Personen und Organisationen selbst überlassen.

Im Rahmen der öffentlichen Diskussionen um den politischen Kurs des Swissveg-Präsidenten Renato Pichler sagten folgende Organisationen und Personen ihre Teilnahme an der Veganmania 2015 in Winterthur ab.: Die Kabarettistin Gabriele Busse, die Jungen Grünen Kanton Zürich, die Organisation Sentience Politics, die Tofurei Engel, der vegane Caterinbetrieb ChéVEGara sowie das Magazin und Frühstückscafé Vlowers.

„Die Veganmania war einmal mehr ein sehr fröhliches Strassenfest, an dem alle Kulturen und Religionen friedlich nebeneinander gefeiert haben. Niemand wurde ausgeschlossen.“

Dabei ist es auch geblieben. Swissveg hat sich positioniert und deutlich gemacht, dass sie einen antisemitischen Verein wie auch eine totalitäre Sekte nicht von ihren Veranstaltungen ausschließen. Aussteller*innen, die das ebenso unproblematisch sehen, sind dabei geblieben, andere haben sich bereits im letzten Jahr distanziert oder werden es zukünftig tun.

„Die angekündigten Demos linksextremer Unterstützer von Indyvegan blieben komplett aus.“

Uns liegen keinerlei Informationen zu angekündigten Protesten im Rahmen der Veganmania in Winterthur vor. Wir selbst haben keine Proteste angekündigt. Welcher inhaltliche Zusammenhang zwischen Aktivist*innen, die unsere Kritik teilen und unserem Netzwerk besteht, können wir nicht nachvollziehen.

„Weshalb erst jetzt dieser Artikel“

„Swissveg ist kein einziger Fall bekannt, bei dem eine Hetzkampagne die Einstellung eines Rassisten oder Nazis positiv verändert hätte. Genau sowenig wie ein persönlicher Angriff gegenüber einem Fleischesser diesen je zu einem Veganer machen würde.“

Wir gehen auch davon aus, dass „Hetzkampagnen“ kein zielführender Ausdruck politischer Auseinandersetzung sind. Die freie Berichterstattung über Tatsachen sowie eine öffentliche Kritik und Meinungsäußerung dazu sind für uns indiskutable Grundpfeiler einer emanzipatorischen, freien Gesellschaft und daher nicht mit „Hetzkampagnen“ zu verwechseln. Wir sind an keiner Stelle davon ausgegangen, dass unsere Kritik etwas an der antisemitischen Ideologie Erwin Kesslers ändert. Vielmehr hofften wir, dass sich Swissveg nicht nur verbal gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und rechte Ideologien positioniert, sondern dies mit einer klaren Abgrenzung in der Praxis deutlich macht. Dies ist nicht eingetreten.

Der Anhang

Am Ende des Artikels wird es dann noch einmal interessant. Dort verlinkt Swissveg auf einen antisemitischen Text Erwin Kesslers7, den dieser im Laufe der letzten Monate immer wieder verändert hat und der aktuell überschrieben ist mit:

Von anonymen Linksextremen und jüdischen Extremisten angestachelte und von linken Gutmenschen weiterverbreitete verleumderische Hetzkampagnen

In diesem Text sprich Kessler im Hinblick auf Indyvegan von „linksextrem-jüdischer Ideologie“ und von „jüdischextremen Gruppierungen“. Über unser Netzwerk schreibt Kessler außerdem:

„Indyvegan tut nichts anderes als Rufmordkampagnen gegen Organisationen und Personen zu führen, die sich nicht für linksextreme Ausgrenzungs-Ideologien hergeben und extrem-jüdische Forderungen  nicht „respektieren“.“

Wovon Kessler die Annahme ableitet, Indyvegan sei eine jüdische Gruppierung, bleibt fraglich.  Mit Blick auf die Website des VgT wird deutlich, dass Kessler die Bezeichnung „jüdisch“ synonym für verschiedene Dinge nutzt, die er ablehnt. Unter Anwendung der Extremismustheorie versucht Erwin Kessler Menschen, die Antisemitismus ablehnen, an den Rand der Gesellschaft zu stellen.

Swissveg geht in dem gesamten Text mit keinem Wort auf die konkrete Kritik, bezogen auf Erwin Kessler und den VgT, ein. Stattdessen verlinkt die Schweizer Organisation einen offen antisemitischen Text und gibt sich gleichzeitig als Schützer*in von Menschenrechten.

Ebenfalls im Anhang verlinkt Swissveg auf einen als „Hintergrundartikel“ bezeichneten, eigenen Beitrag unter dem Titel „Hetzkampagnen“. Diesen Text lassen wir weitgehend für sich sprechen. Swissveg spricht sich darin für eine Inklusion von rechten Ideolog*innen in die „vegane Szene“ aus und will diesen mit Gesprächsangeboten beikommen. Kritiker*innen werden mit Psychopath*innen verglichen oder als nicht selbst denkende Gefolgschaft von „Hetzkampagnen“ deklariert. Abermals wird darin gefordert, Anhänger*innen rechter Ideologien nicht zu diskriminieren, weil dies gegen Menschenrechte verstoße.

Eine weitere Verlinkung verweist auf den Text des rechtsoffenen Tierrechtlers Martin Balluch. In dem verlinkten Text verteidigt Balluch den rechten Tierrechtspopulisten Helmut F. Kaplan. Zudem findet sich im Anhang eine alte Stellungnahme Patrik Baboumians, die bereits durch eine darauffolgende Stellungnahme überholt ist. Ob Swissveg die letzte Stellungnahme Baboumians bewusst unerwähnt lässt, oder ob diese Swissveg nicht bekannt war, wissen wir nicht.

Auch Verlinkungen auf die beiden aktuellen Texte des Ex-Mahnwachen-Aktivisten Marsili Cronberg, welcher erst kürzlich wiederholt für rechte und rechtsoffene Tierschützer*innen Partei ergriff8, befinden sich im Anhang.


  1. http://abload.de/img/swissvegkommentare38p48.png
    https://www.facebook.com/swissveg/posts/1077563145650876
    https://archive.is/yfXFR 
  2. https://www.facebook.com/groups/wintivegan/permalink/889217014524592/
    https://archive.is/mL2Wa
    http://abload.de/img/31-03-_2016_16-09-44itqhy.png 
  3. Von Swissveg gelöschter Kommentar: „Insbesondere euren Artikel zu Indyvegan finde ich manipulativ und argumentativ schwach. 1. Ihr werft Indyvegan vor, die Religionsfreiheit nicht zu achten, erwähnt aber mit keinem Wort, dass ihr euch damit auf die Sekte Universelles Leben bezieht. Wer für eine solche Sekte Religionsfreiheit fordert, hat schon ohne weitere Worte zu Genüge klar gemacht, wes Geistes Kind er/sie ist. 2. Indyvegan bezeichnet Leute nicht als „Rassist“, „Nazi“ oder „rechts“, und zwar ganz explizit nicht. Sie zeigen auf, wer Berührungspunkte zu verschwörungsideologischen, esoterischen oder religiös fanatischen Personen oder Organisationen hat und wer sich davon explizit nicht distanzieren möchte, auch wenn auf die offensichtlich menschenfeindlichen Haltungen dieser Personen oder Organisationen hingewiesen wird. Indyvegan weist darauf hin, nicht mehr und nicht weniger. In die „rechte Ecke“ stellen sich die Personen selber, wenn sie sich nicht distanzieren. 3. Angeblich betreibt Indyvegan Hetze, weil sie euren Artikel zur HIV-Therapie stark kritisieren: http://www.swissveg.ch/node/390 Ihr behauptet, gar nicht pseudowissenschaftlich argumentieren zu können, weil ihr ja den Entdecker des HI-Virus zitiert. Wenn jemand also einmal eine valide Aussage getätigt hat, hat er danach Narrenfreiheit und muss seine Aussagen nicht mehr validieren? Diese werden einfach als wahr hingenommen? Die Aussage, HIV sei allein durch gesunde Ernährung vollständig (!) zu therapieren und zu heilen, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht eines jeden HIV-Patienten, sondern auch höchst pseudowissenschaftlich und u.U. sogar gefährlich. Sowas zu veröffentlichen ist unter aller Kanone – ganz egal, von wem diese Aussage getätigt wird. Und Indyvegan hat das völlig zurecht kritisiert.“ 
  4. https://www.facebook.com/AttilaHildmannOfficial/photos/a.309816819060323.67767.115883448453662/1052018761506788/?type=3
    https://archive.is/A93xJ
    http://abload.de/img/31-03-_2016_16-40-38zlo9x.png
    https://www.facebook.com/patrik.baboumian/posts/10207351466249051
    https://archive.is/fRg9g
    http://abload.de/img/31-03-_2016_16-47-410jq08.png 
  5. Vorher->https://archive.is/7T3Py
    Nachher->https://archive.is/8GMBm 
  6. http://scienceblogs.de/weitergen/2009/10/die-wundersame-welt-des-luc-montagnier/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Luc_Montagnier
    http://scienceblogs.com/insolence/2012/06/27/luc-montagnier-hits-a-new-low-age-of-autism-rallies-to-defend-him/ 
  7. https://archive.is/5ZJAs 
  8. http://indyvegan.org/marsili-cornberg-kampf-fuer-die-vegane-querfront/
    http://indyvegan.org/die-methode-indyvegan/ 

Der Beitrag Swissveg + Kritik = Hetze² erschien zuerst auf Indyvegan.


Das Linksgrünversiffte Herz – Druckvorlage

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Es hat etwas länger gedauert als angekündigt. Aber nun hat unser Irgendwas-mit-Medien-Team das von uns kürzlich gepostete, linksgrünversiffte Herz in eine vektorbasierte Druckvorlage umgewandelt. Damit könnt ihr T-Shirts, Beutel, Aufkleber, Poster oder ähhhhm… Bettwäsche bedrucken lassen. Diese Grafik steht unter Public Domain CC0 1.0 Lizenz und ist damit frei verwendbar ohne Nennung von Indyvegan. Viel Spaß damit. :)

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Kondome für Jäger*innen – Peta adaptiert NPD-Kampagne

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Die Tierschutzorganisation Peta sorgt immer wieder mit menschenfeindlichen Kampagnen für Diskussionen. Ob die Gleichsetzung der Tierausbeutung mit dem Holocaust1, sexistische Bilder und Spots2, die Glorifizierung sexualisierter Gewalt3, Bodyshaming4 oder die Forderung der Todesstrafe5. Die PR-Abteilung von Peta kennt, so scheint es, keine Schmerzgrenze was die Menschenfeindlichkeit ihrer Kampagnen betrifft. Nun legt die Organisation mit einer Kampagne nach, die mit einem ähnlichen Ansatz bereits von der rechtsradikalen NPD betrieben wurde.

Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes 2013 verschickte die NPD-Jugendorganisation JN (Junge Nationaldemokraten) Kondome an „Ausländer und ausgewählte Deutsche“.6 Die Botschaft dahinter: „Hört auf, euch zu vermehren!“

JN Kondome

Peta USA machte nun mit einer Kampagne auf sich aufmerksam, die der gleichen Idee folgt. Menschen, die abgelehnt werden, sollten sich möglichst nicht mehr fortpflanzen. In diesem Fall geht es um Jäger*innen. Und da die offene Forderung nach Sterilisation oder nach einem Fortpflanzungsverbot PR-technisch etwas schwierig ist (was auch schon die NPD wusste), machte man das Kondom zum Symbol dieser Forderung. Bei Betrachtung des dazugehörigen Kampagnen-Videos fällt es leicht, sich Peta-Mitarbeiter*innen vorzustellen, die sich vor Belustigung auf dem Boden rollen, weil man ein paar Jäger*innen Kondome andrehen konnte, die nicht wussten, dass diese von Peta kamen.

Peta-Grünerin Ingrid Newkirk, die zuletzt im Sommer 2015 die Todesstrafe für einen Jäger forderte, sagte zu der Kampagne:7

„Wenn unsere Kondome auch nur die Geburt eines einzigen Jägers verhindert haben, konnten wir bereits Tierleben retten“

Man fragt sich noch einen Moment lang, ob Newkirk wirklich glaubt, Jägerinnen würden sich weniger fortpflanzen, wenn man ihnen Kondome schenkt. Dass man damit vermutlich eher dazu beiträgt, dass Jägerinnen seltener an durch Körperflüssigkeiten übertragbaren Krankheiten sterben, verrät man Newkirk besser nicht. Sie würde wohl eine neue Kampagne daraus entwickeln.  Sehr viel erstaunlicher ist aber, dass Peta-Präsidentin an so etwas wie ein „Jäger-Gen“ zu glauben scheint. Denn nach der Auffassung von Ingrid Newkirk werden Menschen wohl als Jäger*innen geboren.

Am Ende des Videos wird das Töten von Tieren, bzw. die Zerstörung der Natur mit homosexuellem Geschlechtsverkehr auf eine Ebene gebracht. Dort heißt es:

„F**** euch gerne gegenseitig, ABER F**** NICHT DIE NATUR“

Peta Deutschland hat dieses Kampagnen-Video übersetzt und zusammen mit einer Meldung auf der Peta-Seite veganblog.de sowie auf Facebook verbreitet.8 Mit dem Titel „Video über „Jägerkondome“: PETA USA nimmt Trump-Brüder und andere Jäger auf den Arm“ will man die Aktion offenbar als Witz verkaufen. Die URL dieses Artikels spricht eine andere Sprache. So steht dort der Titel: „huntsman-kondome-stoppt-das-jaeger-gen“.

Peta knüpft damit wiederholt an rechtsradikale Narrative an und zeigt, dass Menschen, die Tiere töten, für die Organisation Menschen zweiter Klasse sind und entsprechend behandelt werden sollten. Todesstrafen und Vermehrungsstop sind für Peta legitime Forderungen im Kampf für das Wohl von Tieren. Ein Blick auf die Kommentare unter dem Kampagnen-Video offenbart den reaktionären, menschenfeindlichen Resonanzraum, den sich Peta über die Jahre geschaffen hat und der auch bei diesem Thema reichlich zu schwingen beginnt.

Kommentare-Peta-Condome-Jaeger

Vor dem Hintergrund dieser PR-Kampagnen bleiben die Stellungnahmen, mit denen sich Peta von rechten Ideologien distanzieren will9, Lippenbekenntnisse. Sie erscheinen vielmehr als eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit. Ausgeprägte Ahnungslosigkeit hinsichtlich der menschenfeindlichen Konzepte und Botschaften der eigenen Werbekampagnen kann man Peta nach der Fülle der öffentlichen Kritik und der Dauer dieses Vorgehens schon lange nicht mehr unterstellen.

Demnächst: Die Peta-Anti-Baby-Pille für omnivor lebende Menschen?

Omni-Stop Peta

Titelbild10


  1. http://www.projektwerkstatt.de/tierrechte/peta.html
    http://www.sueddeutsche.de/panorama/gericht-untersagt-plakataktion-von-peta-der-holocaust-auf-ihrem-teller-bleibt-verboten-1.1517638
    https://www.tierbefreier.de/tierbefreiung/53/nazisundtierrechte.html 
  2. http://indyvegan.org/traditionen-durchbrechen-nicht-mit-peta/
    http://www.kweens.de/2011/02/02/peta-werbung-von-tieren-gemuse-und-sexismus/
    http://www.bpb.de/apuz/75822/kontrovers-und-sexy-kampagnen-der-tierrechtsorganisation-peta?p=all
    http://vollvegan.blogspot.de/2011/08/peta-porno.html
    http://www.peta.de/haende-weg-von-den-bunnys#.VxlSJjGYG9A 
  3. http://viruletta.blogsport.de/2012/02/28/sexismus-gegen-tierausbeutung/
    http://kopfkompass.de/2012/03/ein-radiointerview-uber-veganismus-sexismus-pr-richtig-uber-peta/ 
  4. http://maedchenmannschaft.net/tag/peta/ 
  5. http://indyvegan.org/peta-fordert-todesstrafe-fuer-loewen-jaeger/
    http://www.sueddeutsche.de/panorama/polizeischutz-fuer-us-grosswildjaeger-tierschuetzer-drohen-mit-dem-strick-1.2589026 
  6. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10201303048594883&set=a.1634611141812.88595.1132695704&type=3
    http://www.taz.de/!5059747/
    http://publikative.org/2013/09/04/nazi-kondome-hersteller-soll-einnahmen-spenden/
    http://www.fr-online.de/landespolitik/rechtsextreme-jn-verschickt-kondome,23887878,27210714.html 
  7. https://archive.is/xkkZb 
  8. http://www.veganblog.de/2016/04/huntsman-kondome-stoppt-das-jaeger-gen/
    https://archive.is/xkkZb 
  9. https://www.facebook.com/indyvegan/posts/829069120533997 
  10. Bildzitat aus: https://www.youtube.com/watch?v=eB9Ud8o7tb4 

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Veganz-Geschäftsführer Jan Bredack, Swissveg und die Gutmenschen

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In einem Posting vom 29. März 2016 auf seiner Facebook-Seite1 solidarisiert sich Jan Bredack, Gründer und Geschäftsführer der veganen Supermarktkette „Veganz“ mit dem Swissveg-Geschäftsführer Renato Pichler und verlinkt auf dessen Artikel „Indyvegan-Hetze gegen Swissveg, Renato Pichler und Andere“.2 Pichler war im letzten Jahr in der Schweiz, aber auch in Deutschland in die Kritik geraten, da er an der Beteiligung  des antisemitischen Vereins „Verein gegen Tierfabriken“ sowie der antisemitischen, totalitären Sekte „Universelles Leben“ (UL) an der Swissveg-Veranstaltung „Veganmania“ festhielt.

Bredack, der laut eigenen Angaben weder seine Kinder noch seine Tiere impfen lässt, geriet zuletzt in die Diskussion, als er einen Textbeitrag der Rechtsesoteriker*innen Brigitte Rondholz und Karl Probst verbreitete, in dem diese von einer Supplementierung von Vitamin B12 abrieten. In unserem Beitrag „Veganz-Inhaber Jan Bredack auf rechtsesoterischen Abwegen“ berichteten wir darüber. Mit der Rechtsesoterikerin Rondholz ist Bredack auch heute noch auf Facebook befreundet.3

Warum sich der Veganz-Gründer für die Schweizer Swissveg ausspricht und damit gegen die Kritik an deren Inklusion von antisemitischen Tierschutzvereinen und Sekten, bleibt offen. Unsere Presseanfrage dazu ließ Jan Bredack unbeantwortet. Da unsere Anfrage entsprechende Informationen zu dieser Thematik enthielt und das Posting Bredacks zum Redaktionsschluss noch immer online war, gehen wir davon aus, dass dem Veganz-Geschäftsführer bekannt ist, welche Diskussionen es um Swissveg, den VgT (Schweiz) sowie um UL gab und gibt.

„…bin ich doch selbst schon sehr oft Zielscheibe und Opfer dieser „AktivistInnen“ geworden“

In seinem Posting nutzt Bredack nicht nur den rechten Kampfbegriff „Gutmenschen“. Er bezeichnet sich selbst als „Zielscheibe“, „Opfer“ und „Geschädigter“ und spricht von „scheinbaren Fakten“, die über ihn und andere Personen verbreitet würden. Welche das seien, lässt sich weder aus seinem Facebook-Post erkennen, noch teilte er uns dies schriftlich mit. Auch gegenüber dem rechtsoffenen Tierschützer und Ex-Mahnwachenaktivisten Marsili Cronberg äußert Bredack Dankbarkeit für dessen Arbeit „gegen diese Strömungen“, die öffentlich Kritik übten.

Vereinzelte Facebook-Likes4 Bredacks für das antisemitische, sektoide „Zeitgeist-Movement“, für die Querfront-Aktivistin Morgaine, die rechtsoffene Tierrechtsinitiative 269life, sowie für die rechte, verschwörungsideologischen Seite „Deutschland verbrennt den Impfpass“ sprechen nicht die Sprache eines handfesten rechten Ideologen. Bredacks Äußerungen der letzten Jahre legen vielmehr nahe, dass sich der Veganz-Geschäftsführer weder in politischen noch in medizinischen Fragen durch eine besonders ausgeprägte Vorliebe für Fakten auszeichnet. Eine Solidarisierung mit rechten und rechtsoffenen Personen und Organisationen ist eines der Ergebnisse. Und damit auch das Signal, das der Geschäftsführer der größten veganen Supermarktkette an die Öffentlichkeit sendet.

Dabei räumt Bredack im Hinblick auf die Sekte Universelles Leben in einem Kommentar unter seinem Posting ein:Jan Bredack Veganz Universelles Leben

Ein vorschnelles Urteil will sich Bredack hier nicht bilden. Gegen eine vorschnelle Solidarisierung mit dem UL-Apologeten Renato Pichler spricht offenbar nichts.

Jan Bredack verzichtet weiterhin darauf, sich und sein Unternehmen Veganz glaubhaft von rechten Strukturen abzugrenzen. Stattdessen solidarisiert er sich mit dem Präsidenten einer Organisation, die unter dem Deckmantel der politischen Neutralität, einem, wegen „Volksverhetzung“ verurteilten, rechtsradikalen Tierschützer wie Erwin Kesseler sowie dessen antisemitischen Verein (VgT) eine öffentliche Plattform bietet und die unter dem Vorwand der Religionsfreiheit, eine antisemitische, autoritäre Sekte in die „vegane Szene“ integriert. Auch die Einsicht Patrik Baboumians, sowie wenig später auch Attila Hildmanns in die Berechtigung öffentlicher Kritik waren für Jan Bredack bisher keine Einladung, sich doch einmal mit Fakten zu befassen. Leider.

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V-Partei³ nimmt Einfluss auf Berichterstattung von Vegan-News – Bundesgeschäftsführer tritt zurück

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Im Rahmen der Veggie-World in München gründete sich am 30.04.2016 die V-Partei³, „Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer“. Die Seite Vegan-News berichtete in einem Artikel nüchtern und zugleich kritisch über das Programm der Partei sowie über esoterische Amtsinhaber*innen in der Parteispitze. Der Parteivorsitzende Roland Wegner beanstandete die Berichterstattung, worauf die Redaktion den Artikel veränderte. Wir haben Vegan-News gefragt, wie es dazu kam.

Wie Vegan-News (VN) auf seiner Website mitteilte, meldete sich bereits kurz nach Veröffentlichung des Artikels „V-Partei³ – Wer ist das und sind die wählbar?“ 1 der Bundesvorsitzende der V-Partei Roland Wegner in einer Facebook-Nachricht bei der Redaktion und bat um ein persönliches Telefonat. Zu diesem Telefonat erklärte Vegan-News gegenüber Indyvegan:

„In dem Telefonat konnte er plausibel und glaubwürdig die herausfordernden Umstände in denen sich die junge Partei befindet darlegen, auf welche unser Artikel negative Auswirkungen hat. Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Artikel in Teilen anzupassen und nicht ausschließlich auf die Kommentarfunktion zu verweisen.“

Anmerkungen der Redaktion des Parteivorstands

So wurden unter der Bezeichnung „Anm. der Redaktion“ einige Kommentierungen in den Artikel eingearbeitet, die im Interesse Wegners und der V-Partei sind. Ein harmloses Beispiel ist der zugefügte Hinweis, dass die Partei bereits 200 Mitglieder habe. An zwei weiteren Stellen, die sich mit den politischen Zielen der Partei befassen, fügte Vegan-News Anmerkungen ein, die auf das „umfangreiche Parteiprogramm“ verlinken:

Anmerkungen Vegan News

Insgesamt gibt es drei eingearbeitete Verlinkungen auf das Parteiprogramm der V-Partei. Da Wegner die Kritik am esoterischen, pseudowissenschaftlichen Personal der Partei mutmaßlich weniger stark im Vordergrund sehen wollte, konnte er die VN-Redaktion augenscheinlich überzeugen, folgende Hervorhebung mit Verlinkung einzufügen:

Hervorhebung Vegan News

Die rhetorische Frage des Autors „Also, sind das denn Nazis?“ lädt dazu ein, sie als Vorwurf zu verstehen. Das ist richtig. Und auch, wenn es viele gute Gründe gibt, im Rahmen der Neugründung einer veganen Partei nach dem Umgang mit rechten Ideologien zu fragen, so wäre eine sprachlich differenzierte Fragestellung zielführender gewesen. Jedoch liegt auch die überspitzte Formulierung einer rhetorischen Frage im Ermessen von Autor*innen und nicht im Ermessen der Parteien über die sie schreiben. Auch hier wird eine Anmerkung eingefügt:

„(Anm. der Redaktion: Dies mögen sich einige Leser_Innen evtl. besorgt fragen, jedoch ist herauszustellen, dass die V-Partei³ sich bisher nie in einer Weise geäußert hat, die diese Sorge nahelegen würde.)“

Die bereits in der Erstveröffentlichung enthaltene Stellungnahme Wegners, in welcher er die Partei ausdrücklich von „menschenverachtendem Gedankengut“ distanziert, war dem Parteivorsitzenden offenbarnoch nicht deutlich genug.

Zu dieser unüblichen journalistischen Praxis sagte Vegan News gegenüber Indyvegan:

„Neben unserem journalistisch/aufklärerischem Auftrag sehen wir bei Vegan News auch die Aufgabe das Thema „vegan“ gesellschaftlich voranzutreiben. Die V-Partei³ kann hierbei – ohne Zusammenhang zu Vegan News – zukünftig eine Rolle spielen. Nach Abwägung unserer Interessen und Faktenlage haben wir uns dazu entschlossen, den Artikel auf eine Art und Weise zu ändern, die es der V-Partei³ eher ermöglicht aktuelle, interne Probleme zu bewältigen. Uns ist es wichtig die V-Partei³ im Auge zu behalten und deren Entwicklung engmaschig in dem Artikel (quasi als work in progress) zu dokumentieren.“(sic!)

Ein Rücktritt ohne Öffentlichkeit

Darüber hinaus gab es auch mindestens eine Löschung. So wurde die Nennung Florian Harzmanns, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels noch Bundesgeschäftsführer der Partei war, aus dem Artikel entfernt. In der Ursprünglichen Version des Artikels heißt es:

„…der Geschäftsführer bietet „Reinkarnationstherapie“ an (http://florian-harzmann.de/)…“

Zu dieser Löschung teilte uns Vegan-News auf Anfrage mit:

„Soweit uns bekannt, ist Herr Harzmann auch aufgrund unseres Artikels zurückgetreten. Auf einer inhaltlichen Ebene begrüßen wir dies, da er aufgrund seiner beruflichen Ausrichtung kaum ein ernstzunehmendes Aushängeschild einer Partei sein kann. Um der V-Partei³ einen unbelasteteren Start zu ermöglichen und vor dem Hintergrund, dass Herr Harzmann wohl ohnehin nur aus pragmatischen Erwägungen des geografischen Standortes der Parteigründung übergangsweise auf diesem Posten stand, empfinden wir das Auslassen der Info im Artikel als journalistisch legitim in Bezug auf die Chance dessen, wohin sich die V-Partei³ hoffentlich positiv entwickeln wird.“

Warum Harzmann erst jetzt zurücktrat, obwohl seine Tätigkeit als Astrologe und Reinkarnationstherapeut2 offenkundig ist und bereits von RP-Online angemerkt wurde, bleibt unklar. Ein kurzer Blick auf Harzmanns Facebook-Profil offenbart Impfkritik, Verschwörungsthesen des Rechtsesoterikers Rüdiger Dahlke, ein Interview zur antisemitisch fundierten, pseudowissenschaftlichen „Germanischen Neuen Medizin“ sowie Holocaust-Analogien.3 Wie eine solche Person in den Vorstand einer Partei gelangen konnte, die glaubwürdige politische Arbeit leisten will, bleibt fraglich. Aber es wird nicht die einzige Person aus der Parteispitze bleiben, bei der sich diese Frage stellen wird.

Abschließend äußerte Vegan-News gegenüber Indyvegan:

„Der Umgang mit öffentlicher Kritik durch die V-Partei³ zeigt, dass wir es hier mit einer Partei zu tun haben, die nicht einmal im Ansatz politische Erfahrungen mitbringt. Jedoch lesen wir teils gute Ansätze im Parteiprogramm und auch das Telefonat mit Herrn Wegner vermittelte den Eindruck eines rational denkenden Pragmatikers mit guten Absichten, der personell einfach mit dem arbeitet, was die aktuelle Lage zulässt. Daher haben wir uns entschlossen für den Moment journalistisch weniger Druck auf die Partei auszuüben, um den Politik-Anfänger_Innen die Möglichkeit zu geben, sich in den nächsten Monaten besser aufzustellen und die Fehler des Anfangs zu bereinigen. Sollte dies nicht konsequent erfolgen, haben wir als Presse immer noch die Möglichkeit hier mit mehr Druck und Schonungslosigkeit in die Öffentlichkeit hinein zu kommunizieren. Für den Moment überwiegt aber unser Interesse an der Entstehung einer ernstzunehmenden Partei mit dem Kernthema „vegan“ unsere journalistischen Ansinnen. Daher betrachten wir unser kürzlichen Entscheidungen in keiner Weise als „journalistische Fehlentscheidungen“. Grundsätzlich möchten wir hinzufügen, dass wir unsere journalistischen Entscheidungen immer autark treffen und uns keinem, wie auch immer gearteten, Einfluss beugen (werden). Wir scheuen weder rechtliche noch sonstige Arten der Auseinandersetzung und sind in jedem Bereich zur Bewältigung solcher Herausforderungen optimal aufgestellt.“

Eine Androhung rechtlicher Schritte durch die V-Partei gab es laut Auskunft von Vegan-News nicht. Der Autor des Textes äußerte Bedauern über die eingearbeiteten Anmerkungen innerhalb des Textes. Demnach fühlte er sich von Vegan-News zwar nicht eingeschränkt, die Reaktion der Partei sei jedoch „leicht über das Ziel hinaus geschossen“.

Der Verschwörungsglauben des Parteivorsitzenden

Am Ende des Artikels gibt Vegan-News der V-Partei die Möglichkeit, ihr Personal ins rechte Licht zu rücken. In diesem Abschnitt verharmloste der Parteivorsitzende Wegner die pseudowissenschaftliche Proklamation des stellvertretenden Bundesvorsitzenden David Ekwe-Ebobisse, wonach Rohkost „alle Krankheiten“ heile4, zu einer „provokante[n] These“. Den gesundheitspolitischen Sprecher Dr. Arno de Pay verteidigt Wegner ebenso und bezeichnet die von de Pay vertretene „Quantenmedizin“ als einem „Wissenschaftszweig“. In seiner Erklärung unterstellt Wegner nicht näher benannten Mächten, wissenschaftliche Erkenntnisse bewusst zurückzuhalten und zeigt damit, dass Verschwörungsglauben auch in der Parteispitze einen Platz hat:

Roland Wegner Pharma Verschwörung

Fazit

Der Vorstand der V-Partei offenbart mit dieser Einflussnahme auf die Berichterstattung von Vegan-News ein erschreckend instrumentelles Verhältnis zur Informations- und Pressefreiheit. Ob dies eine politische Grundhaltung des Parteivorstands oder ein Ausdruck mangelnder Erfahrung im politischen Geschäft ist, wird die Zukunft zeigen. Das Vorgehen von Vegan-News ist dabei nicht nur journalistisch kritikwürdig, sondern zugleich gefährlich. Allein der parteiliche Fokus auf das Thema „vegan“ war für die VN-Redaktion Rechtfertigung genug für einen Eingriff, der aus einem differenzierten, nüchternen Artikel, wohlwollende, redaktionelle Parteiwerbung gemacht hat. Der Rücktritt des Bundesgeschäftsführers Florian Harzmann wird von der V-Partei aber auch von Vegan-News mit viel Wohlwollen nachträglich unter den Teppich gekehrt.

Parteipolitische Fehler sind, zumal in der Gründungsphase einer Partei, keine Schande. Eine Schande ist es, damit nicht transparent umzugehen und Informationen über die gezielte Einflussnahme auf journalistische Arbeit zu verwischen. Wir haben uns nach diesen Vorfällen eingehender mit dem Personal der Parteispitze wie auch mit der PR der V-Partei beschäftigt. In einem folgenden Artikel werden wir ausführlich darüber berichten.

Die V-Partei ließ unsere Presseanfrage zu diesem Vorfall unbeantwortet. Auch unsere Frage, ob uns die V-Partei zu der folgenden Berichterstattung für eine Stellungnahme zur Verfügung steht, blieb unbeantwortet. Damit verzichtet die V-Partei auf die Gelegenheit, im Vorfeld über unsere Recherchen informiert zu werden und entsprechend reagieren zu können. Ob die betreffenden Personen dann ebenfalls ohne Stellungnahme von der Parteiwebsite verschwinden und ob die Partei auch dann keine Presseauskünfte zu Rücktritten aus Parteiämtern gibt, wird sich zeigen. Vielleicht reißt Roland Wegner das Ruder noch herum.

Der Beitrag V-Partei³ nimmt Einfluss auf Berichterstattung von Vegan-News – Bundesgeschäftsführer tritt zurück erschien zuerst auf Indyvegan.

4 Bereiche, in denen Mainstream-Tierrechtsbewegungen repressiv sind

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Dieser Artikel von Mahealani Joy erschien im Original auf Everyday Feminism. Danke an Everyday Feminism für die Möglichkeit dieses Crosspostings und lieben Dank an Anna-Miina und Fenja für die Übersetzung.

Ich wuchs als Kanaka Maoli auf und ein Teil von mir wusste schon immer, dass meine Verwandten nicht nur Menschen umfassen. Honu (grüne Meeresschildkröte), mano (Hai) und pu’eo (Eule) sind auch Verwandte von mir und sie verdienen den gleichen Respekt und die gleiche Fürsorge wie ihre menschlichen Pendants. Davon ausgehend mag die Vermutung naheliegen, dass ich die Tierrechtsbewegung und mit ihr die vegane und vegetarische Ernährung von ganzem Herzen unterstütze.

Und wisst ihr was? Ich bin dafür, dass wir Verantwortung dafür übernehmen müssen, wie unser Verhalten den Tieren schadet. Wenn Leute Änderungen an ihrer Ernährung und ihrem Lebensstil vornehmen wollen, welche ihren Werten und körperlichen Bedürfnissen entsprechen, so unterstütze ich das voll und ganz.

Was ich aber nicht leiden kann, ist der zunehmende Rassismus, Sexismus, Ableismus und Kolonialismus, der die Tierrechtsbewegung und vegane/ vegetarische Kreise dominiert.

Falls ihr darüber nachdenkt es zu werden, schon Veganer*innen/ Vegetarier*innen seid oder euch in der Tierrechtsbewegung einsetzt, so ist es wichtig, sich aus einer intersektionalen Perspektive über die Sprache, das Verhalten und die Einstellungen innerhalb der Bewegung Gedanken zu machen. Wenn wir das nicht tun, stehen wir da mit einer Organisation, die Women of Color exotischen Tieren gleichstellt, Gewalt an Frauen sexualisiert, Body Shaming von Frauen betreibt und noch vieles mehr.

Darüber möchte ich heute sprechen: Wie White Supremacy und Unterdrückung sich in der Mainstream-Tierrechtsbewegung manifestieren – und was wir alles dagegen tun können.

Um das klarzustellen, ich sage nicht, dass jede*r Veganer*in, Vegetarier*in oder Tierrechtsaktivist*in ein repressives Arschloch ist, die*der kolonialistische oder White Supremacist Ansichten und Verhaltensmuster an den Tag legt. Es gibt Unmengen an tollen Menschen da draußen – insbesondere die oftmals marginalisierten People of Color, die unglaubliche anti-repressive Arbeit im Bereich der Tierrechte und des Veganismus/ Vegetarismus innerhalb ihrer Gemeinden leisten (um nur ein paar Beispiele zu nennen, schaut mal hier, hier und hier!)

Es ist aber so, dass diese Leute und ihre Arbeit nicht die ersten sind, an die man denkt, wenn man über Veganismus, Vegetarismus und Tierrechte nachdenkt. Wenn ich zwanzig zufällig ausgewählte Leute bitten würde, mir eine Organisation zu nennen, die Tierrechte und Veganismus unterstützt, so würde die meistgenannte Antwort wohl PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) sein. Das meine ich, wenn ich von Mainstream-Organisationen spreche. Die Vereinigungen und Leute, die Millionenbeträge durch Finanzierung, Unterstützung von Prominenten, auffällige Werbeflächen und Werbespots erhalten und einen großen Bekanntheitsgrad haben. Und es sind diese Mainstream-Gruppen, welche die größten Übeltäter sind, wenn es darum geht, diese Unterdrückung aufrechtzuerhalten.

Nur um euch einen Ansatz zu geben was ich damit meine: PETA hat Werbungen geschaltet, die fat phobic und klassistisch sind, welche das Ermorden von Sexarbeitern mit der Schweinehaltung oder das Fleischessen mit Lynchen vergleichen, Women of Color exotisieren und die industrielle Landwirtschaft mit dem Holocaust gleichsetzen.

Wenn wir uns dazu verpflichten, Unterdrückung in all ihren Formen zu beenden, müssen wir gewillt sein, unsere Bewegungen zu kritisieren, und sie dazu anhalten, sich zu ändern. Daher, ohne noch weiter auszuholen, hier vier Bereiche, in denen die Mainstream-Tierrechtsbewegung und der Veganismus/ Vegetarismus Unterdrückung lebendig halten, und was man dagegen tun kann.

1. Die Mainstream-Tierrechtsbewegung schreibt tierischem Leben einen höheren Stellenwert zu als marginalisierten Menschen

Es gibt unzählige Beispiele dafür, wie Leute betroffener waren von Tierleid als von dem Leid von Menschen. Fernsehmoderatoren weinten um Cecil den Löwen, nachdem dieser erschossen wurde, aber es wird keine Träne vergossen für die nichtweißen Menschen, die täglich Gewalt erfahren oder ermordet werden. PETA sendet Rettungskräfte, um Tiere während Hurrikan Katrina zu retten, aber bietet den tausenden von Menschen (hauptsächlich People of Color), die gestrandet waren, keine Hilfe an.

Kürzlich wurde ein Video veröffentlicht, das einen Kanaka Maoli Mann zeigte, wie er auf eine ilio holo i ka uaua (Hawaii-Mönchsrobbe) zugeht, um in ihrer Nähe eine Heilungszeremonie abzuhalten. Einige der Zuschauer*innen riefen die Polizei, weil sie das Gefühl hatten, er störe die Robbe. Als die Polizei ankam, stand der Mann auf, um zu gehen. Als er versuchte wegzugehen, griff ihn der Polizeibeamte mit Pfefferspray an und schlug ihn mit dem Schlagstock nieder, was zu mehreren Knochenbrüchen führte. Währenddessen wurde das Geschehnis von jenen gefilmt, welche die Polizei gerufen hatten, und man hört im Hintergrund eine Frau weinen. Sie sagt: „Ich hatte so Angst, dass er ihr [der Robbe] etwas antut,“ worauf der Mann, der die Kamera hält, entgegnet: „Du musst nicht weinen, ich weiß es. Ich habe ihn dabei gefilmt.“

Ein indigener Mann wurde gerade dafür geschlagen, dass er seine Spiritualität praktizieren wollte und diese zwei Leute weinen und trösten einander, dass es der Robbe gut geht und der Mann ihr nichts mehr antun kann.

Man könnte es vielleicht als eine Ausnahme abtun, dass es sich einfach um Menschen handelt, die angesichts der Brutalität des Polizeibeamten nicht angemessen zu reagieren wissen. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, um die Kommentare zu den Artikeln zu lesen, die über dieses Ereignis berichten, so wird man Unmengen an Leuten finden, die sagen, dass die Rechte der Robbe verletzt wurden, dass die Robbe beschützt werden musste und dass es die Schuld des Kanaka Maoli Mannes sei, weil er die Robbe nicht respektiert hatte. Die Meinung, dass die Rechte der Robbe wichtiger seien als das Recht des Mannes, nicht von einem Polizisten niedergeschlagen zu werden, wird mit rechtschaffenem Zorn geteilt, und das ist ein gewaltiges Problem.

Ich könnte ewig über die Probleme dieses spezifischen Ereignisses sprechen – oder über die unzähligen anderen, die gleich abliefen. Auf was es aber schlussendlich hinausläuft: Es ist nicht in Ordnung, das Leben von Tieren zu priorisieren oder ihm einen höheren Wert beizumessen als dem Leben von Menschen.

Es ist nicht in Ordnung, den Tierschutz als Rechtfertigung für die fortfahrende staatliche Gewalt an marginalisierten Körpern oder der fortbestehenden Kolonialisierung von kulturellem Erbe zu benutzen, welches wir mit Müh und Not aufrecht zu erhalten versuchen.

Sich in die Robbe einfühlen oder um sie bangen zu können, aber nicht mit dem indigenen Mann, der geschlagen wird, oder dem schwarzen Mann, der erschossen wird, ist ein Symptom von White Supremacy und Kolonialisierung.

Das vorsätzliche und systematische Abwerten der indigenen Bevölkerung und People of Color geschieht schon seit hunderten von Jahren und gipfelt in einer Gesellschaft, in der Tiere als unschuldige Opfer von Gewalt angesehen werden, die Schutz und Sicherheit verdienen, während ein 12-jähriger schwarzer Junge aber als von Natur aus gefährlich angesehen wird, der Gewalt verdient.

Am Anfang des Artikels sprach ich darüber, dass die Tiere unsere Verwandten sind und den gleichen Schutz und Respekt verdienen wie Menschen. Es ist wichtig zu erkennen, dass darin eine Balance liegt. Es geht nicht darum zu sagen, „Tiere sind die einzigen die zählen, und wir müssen sie um jeden Preis schützen, egal in welchem Kontext.“ Sondern darum, allen unseren Verwandten, den Tieren und den Menschen, die Liebe und Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Deshalb: Falls man wirklich nach Balance in dieser Welt strebt, dann muss man mit derselben Empörung auf Gewalt und Unterdrückung von marginalisierten Menschen reagieren, mit der man auf Gewalt an Tieren reagiert.

Wenn man nur Gewalt an Tieren thematisiert, nicht aber die Gewalt an Menschen – speziell marginalisierten Menschen –, so kauft man sich in White Supremacy und Kolonialisierung ein. Wenn man Unterdrückung wirklich beenden will, in allen ihren Formen, dann muss man sich und die Leute um sich herum überprüfen, um sicher zu gehen, dass man nicht unbewusst repressive Ideologien oder Verhaltensmuster repliziert.

2. Klassismus kann eine große Hürde sein, die Leute daran hindert, sich einzubringen

Dieser Punkt besteht aus zwei Teilen. Der Teil von dem ich am meisten höre, ist, dass arme Leute es sich nicht leisten können vegan zu leben. Das kann an mehreren Faktoren liegen. Diese reichen von „Food Deserts“ zu erhöhtem Mainstream- (sprich: Weißem) Nutzen von Lebensmitteln wie Quinoa oder Soja, was die Nachfrage, und schlussendlich den Preis, massiv in die Höhe treibt.

Man muss sich bewusst sein, dass das Finden von veganen oder vegetarischen Optionen für eine*n selbst vielleicht nichts weiter bedeutet, als dass man zum Supermarkt um die Ecke gehen muss. Doch für viele Menschen ist es einfach keine erschwingliche Option.

Neben den Ausgaben, die durch den Einkauf der Lebensmittel auf einen zukommen, können auch durch die Lagerung oder die Zubereitung zusätzliche Kosten entstehen. Um eine Mahlzeit zuzubereiten, braucht man vielleicht eine Stunde Vorbereitungs- und Kochzeit, und mehrere Töpfe, Pfannen, Kochutensilien, Öle und Gewürze. Und wenn man diese Mahlzeit zubereitet hat, möchte man vielleicht die Reste aufbewahren, um sie am nächsten Tag als Mittagessen zur Arbeit mitzunehmen. Dafür benötigt man einen Kühlschrank, welcher einen Wohnraum erfordert, Geld, um den Kühlschrank überhaupt zu kaufen, und Strom. Dazu kommt noch ein Behälter, in dem man die Reste aufbewahren kann, und auch das kostet Geld. Zum Schluss braucht man dann noch Zeit, um alles aufzuräumen und zu putzen, damit man den Prozess wiederholen kann. Das nimmt unglaublich viel Zeit, Geld und Ressourcen in Anspruch, wenn man es zusammenzählt. Und für Leute, die Kinder oder mehrere Jobs haben, oder gesundheitlich eingeschränkt sind, ist es manchmal einfach nicht möglich alles zu tun. Vielleicht haben sie sogar gar keinen Zugang zu Ressourcen.

Bloß „Es ist wirklich nicht schwierig zu einem veganen Lebensstil zu wechseln, du musst es einfach nur versuchen!“ zu sagen, beseitigt nicht automatisch alle systemischen Barrieren, die es jemandem eventuell verunmöglichen, vegan oder vegetarisch zu leben.

Davon auszugehen, dass jeder Mensch uneingeschränkten Zugang zu den Ressourcen und der Unterstützung hat, die es benötigt vegan zu werden, blendet die gelebte Realität vieler marginalisierter Menschen aus und spielt direkt dem repressiven Sprichwort, dass sich jeder selbst aus der Patsche helfen könne, zu. Anstatt zu ignorieren, dass systematische Unterdrückung es gewissen Leuten verunmöglicht vegan zu leben oder sie dafür zu verurteilen, sollte man darüber nachdenken, was es denn brauchen würde, um diese Systeme zu ändern und was man dafür tun könnte, um die Leute um eine*n herum dabei zu unterstützen.

Wäre es möglich, im eigenen Umfeld vegane Kochkurse zu fördern? Einen Plan aufstellen, um Leuten bei der Zubereitung von Mahlzeiten zu helfen? Was würde es kosten, die Leute im eigenen Umfeld zu mobilisieren, um einen erschwinglichen Zugang zu frischem Gemüse und frischen Früchten in der Nachbarschaft zu gewährleisten? Das sind die Fragen, die wir uns stellen sollten, wenn wir wirklich daran interessiert sind, dass es allen in unserem Umfeld gut geht, egal ob vegan oder nicht.

3. Wenn Mainstream-vegane Feminist\*innen über Tierrechte sprechen, schließen sie Trans\*Personen in extremem Maße aus

Ich habe über die Jahre hinweg viele Reklamen und Schilder gesehen, die behaupten, dass vegan sein feministisch ist und dass die Tierindustrie auf der Ausbeutung des weiblichen Reproduktionssystems aufgebaut ist – was dazu führen soll, dass sich alle Frauen davon angesprochen fühlen.

Das Problem hierbei ist, das was es bedeutet eine Frau zu sein, mit dem Besitz einer Gebärmutter, Eierstöcke, Vagina und Milchdrüsen zu definieren. Diese Definition schließt Transfrauen, Transmänner, Non-Binäre Leute und eigentlich jeden aus, dessen Körper nicht dieser eingeschränkten (und inkorrekten) Definition entspricht.

Die Verwurzelung der Analyse von Tierrechten in dieser archaischen Definition von Gender, führt dazu, dass Mainstream-vegane Feminist*innen das Leben von transsexuellen Menschen ignorieren und sie ausschließen. Wenn man ein*e vegane*r Feminist*in sein will, ist das toll! Aber man muss sich nicht unpräziser und schädlicher Klischees über Biologie und Reproduktionsorganen bedienen, um den eigenen Standpunkt klar zu machen.

4. Mainstream-Veganismus und die Tierrechtsbewegung sind eine Form von Kolonialisierung

Okay, lasst uns ehrlich sein: Veganismus, Vegetarismus und die Tierrechtsbewegung sind nur wegen der Kolonialisierung notwendig.

Tierrechte und die Behandlung von Tieren waren nicht von großer Bedeutung vor dem ersten Kontakt, der Verwestlichung und der Industrialisierung, weil Tiere als Verwandte angesehen wurden und nicht als Waren.

Viele Ethnien haben Geschichten darüber, wie es dazu kam, dass sie Fisch, Wild und anderes Fleisch essen und das zentrale Thema in den Geschichten, die ich gehört habe, ist Liebe; Liebe für einander als Verwandte und ein aufrichtiges Interesse am Wohlergehen der anderen. Jetzt, da Tierrechte wegen der Kolonialisierung von Bedeutung sind, ist der Veganismus oder Vegetarismus einer der einfachsten Wege für Leute, eine greifbare Veränderung in ihrem Leben vorzunehmen.

Wie dem auch sei, es gibt eine gewisse Rhetorik, die ich von Mainstream Veganer*innen und Vegetarier*innen zu hören bekomme, die besagt, wenn man wirklich daran interessiert ist, Unterdrückung zu beenden, man einen veganen oder vegetarischen Lebensstil verfolgen sollte.

Im Kontext der traditionellen Lebensweisen indigener Menschen, ist dieses Statement eine Form von Kolonialisierung. Viele der Speisen, die wir in meiner Gemeinde aßen, basierten auf Subsistenzfischerei. Wir mussten kämpfen, um unsere traditionellen Lebensmittel behalten zu können, die in der Vergangenheit als merkwürdig oder unzivilisiert bezeichnet wurden. Jetzt vegan oder vegetarisch zu werden, würde bedeuten, diese Lebensmittel aufzugeben.

Ich werde niemals vergessen, wie wir auf einer Familienzusammenkunft waren und mein Onkel Oktopus und Fisch reinbrachte, den er selbst gefangen hatte, und sich alle darum versammelten, um davon zu essen – außer mir. Es war nicht nur isolierend für mich, einige meiner Familienmitglieder verstanden meine Ablehnung gegenüber dem Essen als Ablehnung gegenüber einem Teil unserer Kultur. Im Nachhinein stelle ich mir vor, dass es vermutlich grauenhaft schmerzhaft für meine tutu [Großmutter] gewesen sein muss: Sie war alt genug, um sich an eine Zeit zu erinnern, in der man dafür verurteilt wurde rohen Oktopus zu essen, und musste nun mit ansehen, wie ich es ablehnte, an einem Teil unserer Lebensweise teilzuhaben, für dessen Erhalt Leute wie sie hart gekämpft hatten.

Wenn es nach der veganen/ vegetarischen Bewegung ginge, würde ich die Traditionen meiner Familie als inhärent repressiv und minderwertig betrachten, weil wir Fleisch essen und das ist nicht in Ordnung.

Dieser Punkt ist doppelt so wichtig für alle Ethnien und Gemeinden, die auf die Subsistenzfischerei und -jagd angewiesen sind, um zu überleben.

Falls sich jemand an Ellen DeGeneres und ihr ultimatives Selfie an den Oscars 2014 erinnert: Es gibt einen Teil der Geschichte, den man vielleicht verpasst hat. Ellen entschied sich, einen Teil des Geldes, den das Selfie generiert hatte, an die „Humane Society“ zu spenden, welche dafür bekannt ist, die Robbenjagd aktiv zu verurteilen und dagegen zu kämpfen.

Für viele indigene Menschen in Alaska und Inuit Gemeinden in Kanada ist die Robbenjagd eine ihrer primären Quellen für Nahrung und Fell für Kleidung und Unterkünfte. Ein 17-Jähriger aus Iqualuit startete eine „#sealfie“ Kampagne, um Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen, dass Tierrechtsorganisationen oft verallgemeinernd, die Robbenjagd verurteilen, und um Ellen und die Allgemeinheit über die Realität von Subsistenzfischerei aufzuklären. Ich möchte klarstellen, dass es indigene Menschen gibt, die aus verschiedensten Gründen vegan leben und ich unterstütze sie von ganzem Herzen. Veganer*in oder Vegetarier*in zu sein, kann ein unglaublicher politischer Akt und Form der De-Kolonialisierung sein und das ist großartig!

Das Problem ist, dass die Mainstream-Tierrechts- und Veganismus/Vegetarismus Bewegungen willkürliche Anforderungen daran stellt, was es bedeutet, an der Beseitigung von Unterdrückung zu arbeiten. Historische und Kulturelle Faktoren werden einfach nicht berücksichtigt.

Es ist in Ordnung, eine eigene Überzeugung zu haben – man muss sich aber einfach dem historischen und kulturellen Kontext bewusst sein, in dem man sich bewegt, und erkennen, dass wenn man sich nicht selbst überprüft, die antirepressiven Bemühungen Leuten mit anderen Identitäten schaden könnten.

***

Die Mainstream-Tierrechts-, Veganismus/Vegetarismus Bewegungen sind leider dafür verantwortlich, zahlreiche Formen von Unterdrückung zu fördern.

Die gute Nachricht ist aber, dass man Teil der Tierrechts-, Veganismus/Vegetarismus Bewegungen sein kann und sich aktiv dafür entscheiden kann, Organisationen die Machtsysteme aufrechterhalten nicht zu unterstützen!

Man muss sorgfältig überprüfen, welchen Organisationen man sich anschließt, und man sollte keine Angst davor haben, mit dem eigenen Umfeld diese Art von Konversation zu führen. Am wichtigsten ist es vielleicht, zuzuhören, falls Leute aus marginalisierten Gruppen dir mitteilen, dass das, was du tust, schädlich ist und sich das ändern sollte. Wir können nicht eine Form der Unterdrückung niederreißen, während wir andere aufrechterhalten. Und wir müssen Rechenschaft dafür ablegen und versuchen uns besser zu verhalten.


Mahealani Joy ist eine Autorin für Everyday Feminism und eine Kanaka Maoli Queer Frau, die zur Zeit im mittleren Westen der USA lebt. Sie setzt sich dafür ein, die sexuelle Gewalt an indigenen Frauen zu beenden und Wege zu finden die indigenen Gemeinden zu stärken.

Der Beitrag 4 Bereiche, in denen Mainstream-Tierrechtsbewegungen repressiv sind erschien zuerst auf Indyvegan.

V-Partei³ – Esoterische Querfrontspitzen und Rassismus

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Die V-Partei machte in der letzten Woche bereits durch ihre Einflussnahme auf die Berichterstattung von Vegan-News.de sowie mit dem spontanen Rücktritt ihres gerade erst angetretenen Bundesgeschäftsführers Florian Harzmann auf sich aufmerksam. Dies war der Anlass für uns, die Parteispitze einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Dabei stießen wir auf völkischen Rassismus, Holocaust-Relativierung, Verschwörungsideologien, jede Menge Esoterik und rechte Medien. (Anm. d. Red.: Dieser Artikel besteht aus einer Zusammenfassung und einer ausführlichen Dokumentation)

Zusammenfassung

Der Bundesvorsitzende

Roland Wegner meint es gut, so viel ist sicher. Mindestens meint er es gut, solange seine Partei nicht kritisiert wird. Auch will er sich von rechten Tendenzen abgrenzen, zeigt dabei jedoch deutlich Mängel in der Erkennung derselben. Im Ergebnis repräsentiert Wegner die Parteispitze recht gut. Er verbreitet Verschwörungsthesen und folgt rechten Querfront- Seiten wie „KenFM“ und „VEGanonymous“. Sogar dem antisemitischen Tierschutzverein „Verein gegen Tierfabriken“(Schweiz) schenkte Wegner ein Like. Dem Rechtsesoteriker und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke attestiert Wegner nach einem besuchten Vortrag, dieser sei überzeugend, während sein ehemaliger Bundesgeschäftsführer Florian Harzmann in Wegners Kommentarbereich die Chemtrail-Verschwörungsthese verbreiten darf. Wir hätten Roland Wegner gern zu diesen Sachverhalten befragt. Unsere Presseanfrage dazu ließ er unbeantwortet. Vollständige Recherche zu Roland Wegner

Der Bundesgeschäftsführer

Florian Harzmanns Tätigkeiten als professioneller Scharlatan (Reinkarnationstherapeut und Astrologe) lassen bereits erahnen, was sich dort bei tieferer Recherche finden könnte. Der ehemalige Geschäftsführer der V-Partei deckt ein breites Spektrum an pseudowissenschaftlichen Inhalten ab. Von der „Germanischen Neuen Medizin“, über Rüdiger Dahlke bis zur „Lebensenergiekonferenz“. Auch den Seiten der Querfrontaktivist*innen Marsili Cronberg und Morgaine, des menschenfeindlichen Tierrechtlers Gary Yourofsky, der rechtsoffenen Tierschutzinitiative 269life sowie des antisemitischen „Verein gegen Tierfabriken“ des verurteilten Rassisten Erwin Kessler (Schweiz) folgt Harzmann.  Harzmann wollte seinen Rücktritt Indyvegan gegenüber weder bestätigen noch Gründe dafür nennen. Vollständige Recherche zu Florian Harzmann

Der stellvertretende Bundesvorsitzende

David Ekwe-Ebobisse präsentiert sich in seinen Aussagen sowie auf seiner Facebook-Seite als Esoteriker und Verschwörungsideologe mit einer großen Affinität zu rechten Querfront-Medien. In seinen Ausführungen finden sich zudem völkisch-rassistische Einstellungsmuster sowie die wiederholte Relativierung des Holocausts. Nach Ekwe-Ebobisses Auffassung ging es den Opfern des Holocaust „viel besser“ als den Tieren heute. Auch erfahren wir in Ekwe-Ebobisses Videos, „die Italiener“ würden „unsere alte, deutsche, germanische Kochkultur“ unterwandern, um die „Germanen“ damit bis heute zu schwächen. Darüber hinaus verbreitet Ekwe-Ebobisse gewerblich pseudowissenschaftliche Thesen und gesundheitsgefährdende Behandlungsempfehlungen, insbesondere im Hinblick auf Krebs. So empfiehlt er Krebs-Patient*innen, ihre Chemotherapie abzubrechen und auf eine sogenannte „Gemüsetherapie“ umzusteigen. Vollständige Recherche zu David Ekwe-Ebobisse

Ein weiterer stellvertretender Bundesvorsitzender

Michael Thomas Kneifel zeigt an verschiedenen Stellen verschwörungsideologisches Denken und unterstützt pseudowissenschaftliche, gesundheitsgefährdende Behandlungsempfehlungen und entsprechende Esoterik-Seiten. Die Verlinkung eines Beitrags des Nachfolgeprojekts der verschwörungsideologischen, völkisch-antisemitischen Mahnwachenbewegung „Frieden Rockt“ lässt, insbesondere in Zusammenhang mit der gezeigten verschwörungsideologischen Grundhaltung, aufhorchen. Hier wird die Zukunft zeigen, in wieweit sich Kneifel weiter der Querfront zuwendet. Vollständige Recherche zu Michael Thomas Kneifel

Der Pressesprecher

Vor dem Hintergrund des aktuellen Spitzenpersonals der V-Partei stellt sich Michael Kiesewetter als der passende Pressesprecher dar. Auf seiner Seite Veggieradio empfiehlt er Bücher des rechten Kopp-Verlags sowie Literatur des Rechtsesoterikers und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke. Unter den Kopp-Büchern findet sich auch das Anti-Impf-Buch „Die Impf-Illusion“. Verlinkungen auf die Querfront-Seiten Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten.de und Sott.net lassen, wohlwollend betrachtet, Zweifel aufkommen, ob Kiesewetter die nötige Medienkompetenz für seinen Posten mitbringt. Kritisch gelesen, bleibt die Frage, inwieweit sich Kiesewetter mit weiteren Inhalten der Querfrontbewegung identifiziert und welche entsprechenden Thesen sich in der zukünftigen Pressearbeit der V-Partei wiederfinden werden. Vollständige Recherche zu Michael Kiesewetter

Der gesundheitspolitische Sprecher und Beisitzer des Vorstands

Dr. Arno W. de Pay präsentiert sich auf den ersten Blick als seriöser Arzt. Auf den zweiten Blick zeigt sich Pays Vorliebe für Pseudowissenschaften und Esoterik. Welchen Umfang diese in seiner praktischen Tätigkeit hat, konnten unsere Recherchen nicht erfassen. Jedoch wirbt Pay auf seinen Websites und seinem Facebook-Profil offen für die pseudowissenschaftliche „Quantenmedizin“ und ähnliche Behandlungsmethoden und Seminare. Auch das pseudowissenschaftliche Konzept der „Basischen Ernährung“ vertritt und bewirbt Pay offen. In unseren Recherchen stießen wir auf zahlreiche Verlinkungen Pays zu Inhalten des Rechtsesoterikers und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke sowie des Rechtspopulisten Andreas Popp (Wissensmanufaktur). Darunter auch Videos mit völkisch-rassistischen, geschichtsrevisionistischen und verschwörungsideologischen Inhalten. Auf seinem Facebook-Profil postete Pay im April dieses Jahres, 14 Tage vor Gründung der Partei, ein Bild, in dem geflüchtete Menschen als „Pseudoflüchtlinge“, „Schmarotzer“ und „Asylbetrüger“ bezeichnet werden. Die Querfront-Rhetorik Pays, nach der sich die V-Partei „nicht in ein Links-Rechts-Schema einordnen lassen sollte“, fügt sich in das Gesamtbild. Vollständige Recherche zu Dr. Arno W. de Pay

Allgemeines & Parteiprogramm

Der positive Bezug der V-Partei auf den Gründungserfolg der rechten AfD (Alternative für Deutschland) ließ bereits vor Gründung der Partei aufhorchen. Während eine kritische Nachfrage dazu von der Facebook-Seite der Partei entfernt wurde, gab man dort bereits vor Gründung der V-Partei der neurechten Tierschützerin Beate Huppertz-Herrmann Raum, ihren völkischen Rassismus und ihre Islamfeindlichkeit frei auszuleben. Auf die Frage der neurechten Esoterikerin zur Parteiposition zum Islam sowie ihrem Wunsch nach einer Partei, „die gegen Tierqual und gegen unkontrollierte Völkerwanderung ist“, reagiert die V-Partei nicht etwa mit einer klaren Absage an Islamfeindlichkeit und Rassismus. Stattdessen nutzt die V-Partei die Gelegenheit, mit der Forderung nach bundesweiten Volksentscheiden am rechten Rand auf Stimmenfang zu gehen. Der Hoffnung Huppertz-Hermanns, „dass die Deutschen nicht in ihren alten Schuldgefühlen festhängen“, stimmte die Redaktion der V-Partei-Facebook-Seite in diesem Zusammenhang zu. Die V-Partei verlinkt auf ihrer Facebook-Seite aus die Website „gesundheitlicheaufklaerung.de“, auf der die Big-Pharma-Verschwörungsthese verbreitet, das in Deutschland verbotene „MMS“ verkauft, die Existenz des HI-Virus geleugnet und vom Impfen abgeraten wird.  Auch der alarmistische Einsatz gegen das Pestizid Glyphosat fällt interessierten Wähler*innen sofort ins Auge. Im Programm der V-Partei finden sich keine explizit rechten Forderungen. Gleichwohl fällt auf, dass die Partei Flucht- und Kriegsursachen bekämpfen will, während die Verbesserung der Situation von geflüchteten Menschen, und damit verbunden, eine Reformierung des Asylrechts zum Wohl von Schutzsuchenden, nicht vorgesehen ist.

Fazit

Die V-Partei präsentiert sich inhaltlich als auch personell als Querfront-Projekt mit einer Affinität zu rechten Ideologien, Verschwörungsideologien und Pseudowissenschaften, bezogen auf den genannten Teil des Vorstandes. Die weiteren Vorstandsmitglieder zeigten sich in unseren Recherchen als politisch unauffällig. Im Parteiprogramm der V-Partei ist die Querfront-Programmatik primär durch fehlende Inhalte repräsentiert. Gerade die fehlende Position zur Asylpolitik und das Bestreben, sich „weder links noch rechts“ positionieren zu wollen, öffnet die Partei für rechte Wähler*innen. In den öffentlichen Äußerungen der Vorstandsmitglieder, wie auch in der Öffentlichkeitsarbeit der Partei, werden die oben genannten Positionen wirksam verbreitet und legitimiert. Wir haben alle genannten Vorstandsmitglieder schriftlich zu einer Stellungnahme angefragt. Darauf haben wir von keinem der Vorstandsmitglieder eine Antwort erhalten.

Diese Partei mag (noch) klein und unbedeutend sein. Jedoch zeigt das personelle Fundament der Partei recht anschaulich, auf welchen Wegen rechte Ideologien heute ihren Weg in breite Schichten der Gesellschaft, speziell aber auch in die „vegane Szene“ finden. Aus diesem Grund haben wir bei in diesem Fall eine so umfassende Dokumentation erstellt. Querfrontler*innen und Esoteriker*innen werden auch in linken Kreisen immer wieder verharmlost.  Diese Fälle zeigen anschaulich, dass es wichtig ist, solche Strukturen wie auch die Kommunikationsstrategien, mit denen rechte Ideologien heute verbreitet werden, ernst zu nehmen und darüber aufzuklären. Denn nehmen wir diese Erscheinungsformen reaktionärer, menschenfeindlicher Ideologien nicht ernst, nehmen wir die Menschen, die sie verbreiten nicht in die Verantwortung für ihr Handeln und akzeptieren wir die stete Verschiebung der Grenze des Unsagbaren, so öffnen wir rechten Ideologien die Tür, sich auf diesen Wegen ungestört auszubreiten.

Ausführliche Dokumentation

Inhaltsverzeichnis:

  1. Roland Wegner
  2. Florian Harzmann
  3. David Ekwe-Ebobisse
  4. Michael Thomas Kneifel
  5. Michael Kiesewetter
  6. Dr. Arno W. de Pay
  7. Allgemeines

1. Roland Wegner

Wegner ist ehemaliges SPD-Mitglied, Geschäftsleiter der Kommunalverwaltung Gablingen (Bayern), Initiator der Partei und ihr erster und aktueller Bundesvorsitzender. Gegenüber Vegan-News.de grenzte er seine Partei zuletzt noch deutlich von „menschenverachtendem Gedankengut“ ab.1 Im Zusammenhang mit den öffentlichen Diskussionen und dem darauffolgenden Rücktritt des Bundesgeschäftsführers, „Astrologen“ und „Reinkarnationstherapeuten“ Florian Harzmann, bemühte sich Wegner um die Botschaft, diese esoterischen Tendenzen würden sich nicht im Parteiprogramm wiederspiegeln. Dass das aktuelle Parteiprogramm weder esoterisch ist, noch gruppenbezogen-menschenfeindliche Forderungen enthält, können wir bestätigen. Anders sieht es bei einzelnen Vorstandsmitgliedern der V-Partei und auch bei Roland Wegner selbst aus.

Im April besuchte Wegner gemeinsam mit seinem zu dieser Zeit noch amtierenden Bundesgeschäftsführer Florian Harzmann einen Vortrag des Rechtsesoterikers und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke. Auf seiner Facebook-Seite kommentierte Wegner den Vortrag des Esoterik-Scharlatans mit den Worten: „Dahlke überzeugt.“2 Florian Harzmann verbreitete in den Kommentaren unter dem Posting  die Chemtrail-Verschwörungsthese. In der Gegendarstellung auf Vegan-News.de, in der sich Wegner leidenschaftlich für die Verteidigung seiner Parteispitze einsetzte, äußerte er seinen Verschwörungsglauben im Hinblick auf angeblich „bewusst zurückgehaltene Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Wissenschaftszweigen.“3

Roland Wegner Florian Harzmann Rüdiger Dahlke

(von links) Roland Wegner, Florian Harzmann und Rüdiger Dahlke

In den „Gefällt mir“-Angaben Wegners4 finden sich, neben der Seite von Dahlke, esoterisch-verschwörungsideologische Seiten wie „Bewusst-Vegan-Froh, „Greenfoody“ und das „Zentrum der Gesundheit“. Darüber hinaus stießen wir auf die rechte Querfrontseite „VEGanonymous“, das Querfrontprojekt „Veganfreidenker“, die verschwörungsideologische Desinformationsseite „Netzfrauen“5, den rechtsoffenen, querfrontaffinen Verein „Vegane Powerfrauen“, die rechtspopulistische Querfront-Seite KenFM sowie auf den antisemitischen Tierschutzverein „Verein gegen Tierfabriken“(Schweiz).

In Anbetracht dieser Vielfalt an esoterischen und verschwörungsideologischen Brauntönen fällt positiv auf, dass sich Wegner und seine Mitstreiter\*innen klar gegen eine Partei-Mitgliedschaft des Ex-AfD-Mitglieds Friedhelm Wegner ausgesprochen haben.[^6] Zu einer Auflösung einer Facebook-Freundschaft zwischen Roland Wegner und Friedhelm Wegner reichte das Bedürfnis nach Distanzierung von dem rechten Tierschützer bisher jedoch nicht.[^7]

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2. Florian Harzmann

Der Bundesgeschäftsführer der Partei war nach zwei Wochen im Amt bereits Geschichte. Infolge der kritischen Berichterstattung von Vegan-News.de trat der Reinkarnationstherapeut und Astrologe laut Vegan-News zurück. Ohne eine Stellungnahme Harzmanns oder der V-Partei wurde er von der Website der Partei entfernt. Unsere Anfrage zu den Umständen des Rücktritts Harzmanns ließen die V-Partei und Florian Harzmann selbst unbeantwortet.

Florian Harzmann Questico

Ein kurzer Blick auf Harzmanns Facebook-Profil offenbart Impfkritik, Verschwörungsthesen des Rechtsesoterikers Rüdiger Dahlke, ein Interview zur antisemitisch fundierten, pseudowissenschaftlichen „Germanischen Neuen Medizin“ sowie Holocaust-Analogien.6 Passend zu Harzmanns beruflicher Tätigkeit als Esoterik-Scharlatan stießen wir in den „Gefällt-mir“-Angaben Harzmanns auf die Seite des Querfrontlers Marsili Cronberg, der Abtreibungsgegner*innen-Seite „Vegan and Pro-Life“, auf die Seite des rechten Kraftsportlers „Andreas Hordan“ als „Hippiesmasher“, auf den menschenfeindlichen Tierrechtler und Rassisten Gary Yourofsky, sowie auf die rechtsoffene Tierrechtsinitiative „269 life“. Die Seite „Tränen der Machtlosigkeit“ der rechtsradikalen Tierschützerin Andrea Bubrowski findet sich ebenso, wie die „Veganen Powerfrauen“, „Rüdiger Dahlke“, die Querfront-Aktivistin Morgaine, die Querfront-Seite „Das Vegane Zeitalter“ sowie der antisemitische „Verein gegen Tierfabriken“(Schweiz). Hinzu kommen Likes für zahlreiche esoterische Seiten wie beispielsweise „Lebensenergiekonferenz“ oder „Mystica.tv“.

Diese Erkenntnisse lassen die Frage aufkommen, in welchem Umfang sich Wegner im Vorfeld der Parteigründung mit den politischen Hintergründen der gegenwärtigen Parteifunktionär*innen befasst hat. Die Offenheit Wegners in Richtung Querfront, Verschwörungsideologien und Esoterik schließt die Frage an, in welchen Fällen eine solche Auseinandersetzung überhaupt zum Ausschluss einer Zusammenarbeit geführt hätte.

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3. David Ekwe-Ebobisse

Mit Blick auf den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der V-Partei und Betreiber des Rohkost-Bistros „Greenfoody“ in Frankfurt, David Ekwe-Ebobisse, stellt sich die Frage nach einer vorherigen Auseinandersetzung wohl am deutlichsten. In seiner Gegendarstellung auf Vegan-News.de verteidigt V-Partei Bundesvorstand Roland Wegner seinen Stellvertreter. Der, in der Berichtersattung von Vegan-News.de kritisch angemerkte Youtube-Film mit dem Titel „Rohkost heilt alle Krankheiten“, müsse demnach im Gesamtzusammenhang der Videos von Ekwe-Ebobisse verstanden werden.

Greenfoody David Ekwe-Ebobisse

Screenshot: Website der Smoothiebar Greenfoody in Frankfurt

In dem Video, das Wegner in ein seriöses Licht rücken will, bezeichnet Ekwe-Ebobisse den Menschen als „Lichtwesen“ das sich neben Mikronährstoffen von sogenannten „Biophotonen“ ernähre. Er erzählt von „durchgespülten Arterien“ und erklärt, dass Rohkost Krebs heilen könne. Dies begründet er mit dem esoterischen Konzept der basischen Ernährung. Eine Reihe von anekdotischen Belegen schließt Ekwe-Ebobisse mit dem Fazit:

„Also, wir fassen nochmal zusammen: Herz-/Kreislauferkrankungen, keine Chance bei Rohkost! Krebs, keine Chance bei Rohkost! Alterungsprozess wird extrem verlangsamt![…] Unser Organismus ist in der Lage, alle Krankheiten selbst auszukurieren![…] Eigentlich, tatsächlich jede Krankheit ist durch Rohkost heilbar, jede Krankheit!“

Krebs heilen mit Smoothies und Aluhut

In einem Video mit dem Titel „Krebsheilen mit frischgepressten Gemüsesäften?“(sic!) wird der stellvertretende Bundesvorsitzende der V-Partei Ekwe-Ebobisse noch deutlicher. Er leugnet den Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland und verbreitet die Verschwörungsthese einer weltweiten Verschwörung der Medien-, Pharma- und Lebensmittelindustrie, an dessen Kopf „Super Eliten“ die Fäden zögen. Weiter bewirbt er darin den antisemitischen Verschwörungsideologen, Esoterik-Scharlatan und Fake-Doktor Leonard Coldwell aka. „Dr. Coldwell“ und erklärt, dieser sei „einer der renommierten Krebsheiler, die es überhaupt gibt auf der Welt“(sic!). Zum Behandlungserfolg von Chemotherapien sagt Ekwe-Ebobisse:

„Viele glauben immer noch, man könnte Krebs mit einer Chemotherapie heilen. Das ist absoluter Schwachsinn![…] Krebs ist durch Gemüsesäfte locker heilbar.“

Und er rät Patient*innen:

„An alle die schon Krebs haben: Steigt um auf eine Gemüsetherapie und lasst euch nicht manipulieren!“

Am Ende des Videos wirbt er für die V-Partei. In dem dazugehörigen Facebook-Posting heißt es:7

„Die Therapiemöglichkeiten, die die Schulmedizin anbietet, haben sich längst als uneffektiv und tödlich erwiesen. Dennoch werden damit immernoch Millionen verdient. Alternativ dazu bieten Greenfoodys frischgepresste Gemüsesäfte echte Heilungschancen und haben das Potential dem Krebs den Gar aus zu machen.“(sic!)

In der Facebook-Gruppe „Frankfurt Vegan“ sagt Ekwe-Ebobisse:8

David Ekwe-Ebobisse Krebs

Völkischer Rassismus und Holocaust-Relativierung bei Greenfoodys

In seinem Video „Legehennen, Holocaust und Eierwahnsinn“(sic!) rechtfertigt Ekwe-Ebobisse Holocaust-Analogien und spricht in Zusammenhang mit den Opfern des Holocaust von „Juden oder Andersrassigen“. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der V-Partei relativiert dabei sehr deutlich den Holocaust, wenn er sagt:

„50 Millionen [Küken] davon werden zerschreddert ja, oder vergast! Und da sind wir wieder beim Holocaust-Vergleich. Und das Traurige daran ist, dass es Tieren noch schlimmer geht als im Holocaust, weil sie ja nie frei gelebt haben. Sie werden ja extra darauf hingezüchtet, getötet und aufgegessen zu werden. Etwas barbarischeres kann ich mir nicht vorstellen. Da ging es den N*****, den Juden und all den Behinderten und Krüppeln zur Zeit der NS-Zeit noch viel besser. Seid mir nicht böse, es ging ihnen besser!“(sic!)

Auch für Geschichtsrevisionismus finden wir bei Ekwe-Ebobisse. Im gleichen Video sagt er:

„Und da sag‘ ich: Leute kommt aus eurer Komfortzone heraus! Jetzt hört euch die Story an: Viele Deutsche wollten nicht, dass die KZs geschlossen werden, weil sie gesagt haben: „Da verliere ich meinen Arbeitsplatz! Das ist zu viel Veränderung in meinem Leben, ich brauche diesen Arbeitsplatz!“ Wollen wir genauso reagieren? Wollen wir sagen: „Nee, das ist mir zu anstrengend, mich vegan zu ernähren oder darauf zu achten. Nee, da mach ich lieber weiter wie bisher!“ Oder wollen wir den Schritt wagen in eine gesunde, heilere Welt mit gesunden und geistig gesundem Verstand und Körpern, ja? Das ist die Frage die wir uns stellen müssen“(sic!)

Wer bei dem Begriff „Andersrassige“ noch wohlwollend an einen begrifflichen Fauxpas glaubte, wird von David Ekwe-Ebobisse in dem Video „Gluten – der unterschätzte Serienkiller“ eines Besseren belehrt. Darin findet sich offen völkisch-rassistische Argumentation:

„Und so haben sich auch die alten Germanen ernährt. Um nochmal darauf zurück zu kommen. Denn unsere Esskultur ist heute nicht deswegen so verdorben, weil wir uns nicht mehr besinnen, ist nicht deswegen, weil wir uns in Deutschland nie gesund ernährt haben. Im Gegenteil! Würden wir uns auf unsere archaischen Wurzeln besinnen auf die Wildkräuter auf Gekeimtes, gekeimtes Getreide, auf Rohkost, dann würden wir auch wieder der Kraft der Germanen haben. Aber solange wir uns weiter von diesen Italienern unsere Küche unterwandern lassen. Wieso Laufen denn die Pizzerien so gut? Nudeln, Spagetti, Pizza, wieso essen wir denn das fast jeden Tag? Das kann ja wohl nicht sein, dass wir unsere alte, deutsche, germanische Kochkultur vollkommen vergessen haben und uns unterwandern lassen von den Italienern, die damals mit dem römisch-italienischen Mischung aus Mehl und Getreide uns wirklich immer noch schwächen, ja?“(sic!)

Querfront und Esoterik

In Ekwe-Ebobisses Facebook-Profil stoßen wir auf zahlreiche rechte Medien. So verlinkt er wiederholt auf den rechten, verschwörungsideologischen Kopp-Verlag9. In den Beiträgen geht es um eine angebliche Krebsgefahr durch Soja und die Heilwirkung von Kurkuma (auch gegen Krebs). Scheinbar harmlose, pseudowissenschaftliche Themen, mit denen rechte Seiten Publikum anlocken. Auch verlinkt Ekwe-Ebobisse auf den Holocaustleugner, Antisemiten und Reptiloid-Gäubigen David Icke10 sowie auf den Rechtsesoteriker und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke.11 Verlinkungen auf die rechten Querfrontseiten „Zeit zum Aufwachen Blog“ und „Schall und Rauch Blog“ sind ebenfalls zu finden.12 Auch eine Verlinkung auf die Seite des Querfront-Aktivisten Marsili Cornberg, der sich zuletzt mit dem antisemitischen Tierschutzverein „VgT Schweiz“ und der rechtsoffenen Tierrechtsinitiative 269life solidarisierte13, teilt Ekwe-Eboboisse auf seiner Facebook-Seite.14 Ein Video der antisemitischen, verschwörungsideologischen „Zeitgeist Bewegung“ markierte Ekwe-Ebobisse mit „gefällt-mir“.15

Die „Gefällt mir“-Angaben Ekwe-Ebobisses schreiben den ersten Eindruck fort.16 Dort finden sich:

  • KenFM (rechte Querfront-Seite)
  • Sott.net (verschwörungsideologische, esoterische Querfront-Seite)
  • Das System ist das Problem (rechte Querfront-Seite)
  • Sputnik Deutschland (russischer Propaganda- und Verschwörungskanal)
  • Projekt Revolution (antisemitische Verschwörungsseite)
  • Christoph Hörstel (Rechtspopulist und Verschwörungsideologe)
  • KOPP Online (rechter, verschwörungsideologischer Verlag)
  • Netzfrauen (verschwörungsideologische Desinformationsseite)
  • Dr. Ruediger Dahlke (Rechtsesoteriker und Verschwörungsideologe)
  • Quantenheilung Energie
  • NuoViso.TV (Rechter Verschwörungs- und Esoteriksender)
  • Wissensmanufaktur.net (rechte Querfront-Seite des Rechtspopulisten Andreas Popp)
  • David Icke (antisemitischer Reptiloid-Verschwörungsideologe und Holocaustleugner)
  • Alles Schall und Rauch (rechter Querfrontblog)
  • Morgaine (Querfront-Aktivistin)
  • Infokrieger (antisemitische Verschwörungsseite)
  • Granderwasser (Esoterikunternehmen, das sogenanntes „belebtes Wasser“ verkauft)
  • Freidenkerkollektiv (rechte Verschwörungsseite)

Darüber hinaus verbreitet Ekwe-Ebobisses auf seinem Facebook-Profil Inhalte der pseudowissenschaftlichen Verkaufsplattform für Nahrungsergänzungsmittel „Zentrum der Gesundheit“17. Auch verlinkt er auf ein Video, in dem gegen das Impfen agitiert und die gesundheitsschädliche Behandlung mit „MMS“ (Miracle Mineral Supplement)18 empfohlen wird.19 Dabei handelt es sich um Industriebleiche, deren rektale (als Einlauf) und orale Anwendung nach Auffassung der Anhänger*innen des Scharlatans und MMS-Gurus Jim Humble zur Heilung zahlreicher Krankheiten führe. Diese Auffassung ist eng mit der Verschwörungsthese verknüpft, die Pharmaindustrie würde die Aufklärung über die angebliche Wirksamkeit des Stoffes unterdrücken, um selbst Medikamente verkaufen zu können, die sonst überflüssig würden. Der Verkauf der ätzenden Flüssigkeit ist in Deutschland mittlerweile illegal, da das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte MMS als zulassungspflichtig und bedenklich eingestuft hat.20

Abgerundet wird das Gesamtbild von einem Auftritt Ekwe-Ebobisses auf einer Veranstaltung der völkisch-antisemitischen Querfrontbewegung „Mahnwachen für den Frieden“ am 11.04.2015 unter dem Titel „Revolution of Love“ in Frankfurt.21 Auf der zweitägigen Veranstaltung traten auch die rechte Querfront-Band „Die Bandbreite“22, sowie der Rechtspopulist Frank Geppert (Endgame) auf.23

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4. Michael Thomas Kneifel

Der Diplom-Sportwissenschaftler und geschäftsführende Gesellschafter der Youth Fitness Deutschland GmbH ist stellvertretender Bundesvorsitzender der V-Partei. Auf seinem Facebook-Profil finden wir Verlinkungen auf die verschwörungsideologische Desinformationsseite Netzfrauen.org24 und auf das pseudowissenschaftliche Verkaufsportal für Nahrungsergänzungsmittel, Zentrum-der-Gesundheit.de25. Im März dieses Jahres verlinkt Kneifel einen Beitrag der  pseudowissenschaftlichen Seite livingtraditionally.com.26 In dem Artikel wird Wasserstoffperoxid in sehr hoher (ätzender) Konzentration als ultimatives Wundermittel gegen Krebs empfohlen. In den Kommentaren unter seinem Posting bewirbt Kneifel das pseudowissenschaftliche Konzept der „basischen Ernährung“ und verbreitet eine Verschwörungsthese, nach der „Irgendjemand“ Labore angeblich innovativer medizinischer Forschung zerstöre, „damit die Pharmaindustrie das dicke Geld machen“ könne.

Auch in seinem öffentlichen Einsatz für die V-Partei machte Kneifel in den letzten Wochen mit Verschwörungsthesen auf sich aufmerksam.27

Michael Thomas Kneifel

Passend dazu stoßen wir auf seiner Facebook-Seite auf die Verlinkung eines Beitrags des Nachfolgeprojekts der verschwörungsideologischen, völkisch-antisemitischen Mahnwachenbewegung „Frieden Rockt“.28 Weitere Merkmale für eine Nähe zur Querfront fanden wir nicht.

Auf Kneifels Facebook-Seite finden sich darüber hinaus mehrere Verlinkungen auf das pseudowissenschaftliche Esoterik-Portal Bewusst-Vegan-Froh.de.29 Auf der Seite wird Backpulver und Kokosöl zur Behandlung von Krebs empfohlen und vom Impfen abgeraten.

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5. Michael Kiesewetter

Der Betreiber von veggieradio.de ist seit der Gründung Pressesprecher der V-Partei. Als Sprecher der Partei trat er bisher nicht nennenswert in Erscheinung. Pressetermine werden in der Regel vom Vorsitzenden Roland Wegner wahrgenommen. Gehen wir davon aus, dass ein Pressesprecher hinreichend Medienkompetenz besitzen sollte, um seriöse von unseriösen Medien und Meldungen zu unterscheiden, so war Kiesewetter offensichtlich eine Fehlbesetzung.

Auf der Website von Veggieradio.de finden wir unter der Kategorie „Buchtipp“ eine Reihe von Buchempfehlungen Kiesewetters, die er in der Regel mit den Promotion-Texten der Verlage bewirbt. Gekennzeichnet ist diese Werbung nicht als solche. Ob Veggieradio für diese redaktionelle Werbung eine Gegenleistung von den Verlagen erhält, bleibt fraglich. Auch Kiesewetter ließ unsere Anfrage nach einer Stellungnahme unbeantwortet.

Veggie Radio Buchtipp Impf-Illusion

Unter den Büchern finden sich zwei Bücher des rechten Kopp-Verlags, auf dessen Online Shop er in beiden Fällen direkt verlinkt.30 Bei einem der Bücher handelt es sich um das Impfgegner*innen31-Buch „Die Impf-Illusion“ der Pseudowissenschaftlerin Suzanne Humphries32.

Auch bewirbt Veggieradio drei Bücher des Rechtsesoterikers und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke.33 Auf der Facebook-Seite Kiesewetters setzt sich dieses Bild fort. Auch dort teilt er einen Beitrag Dahlkes.34 Darin, wie auch in dem von Veggieradio beworbenen Buch „Peace Food“, verbreitet Dahlke den pseudowissenschaftlichen Mythos, bei der Haltung und Schlachtung freigesetzte Stresshormone im Fleisch würden über die Verdauung in den Blutkreislauf des Menschen gelangen und dort wirksam werden. Ob auch die V-Partei über ihren Pressesprecher zukünftig mit derartigen esoterischen Mythen für vegane Lebensweise werben will, bleibt abzuwarten. Eine ähnliche Frage stellt sich vor dem Hintergrund Kiesewetters Verlinkung auf den menschenfeindlichen Beitrag der rechtsoffenen Tierrechtsinitiative 269life, in der unterstellt wird, dass die Jagd eine Kompensationsleistung für „zu kleine“ Penisse sei.35

Ebenfalls auf dem Facebookprofil Kiesewetters stoßen wir auf eine Verlinkung auf die verschwörungsideologische, esoterische Querfront-Seite Sott.net36 sowie auf die verschwörungsideologische Seite Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten.de.37

Im Einzelnen könnten all diese Verlinkungen und Empfehlungen als uninformierte Fehlgriffe durchgehen. In dieser Häufung ist mindestens davon auszugehen, dass Herr Kiesewetter offen ist für esoterische Inhalte und Querfrontmedien.

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6. Dr. Arno W. de Pay

Ebenso, wie man von einem Pressesprecher ein Mindestmaß an Medienkompetenz erwartet, erwartet man von einem gesundheitspolitischen Sprecher, dass dieser wissenschaftlich fundierte Positionen vertritt. Der gesundheitspolitische Sprecher der V-Partei, Beisitzer im Vorstand und Facharzt für Anästhesiologie, Dr. Arno W. de Pay narkotisierte uns mit seinen Aktivitäten keineswegs. Im Gegenteil.

Schon auf der Website des Arztes offenbart dieser verschwörungsideologisches Denken:38

„Die mächtige Pharma-, Agrar- und Nahrungsmittelindustrie sieht ihre Interessen entscheidend berührt und will mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, auch denen der massiven Einflussnahme auf allen Ebenen, versuchen, eine Wende im Ernährungsbewußtsein aufzuhalten.“(sic!)

Auch seine Offenheit für Pseudowissenschaften macht Pay (den Adelstitel lassen wir ab hier weg) bereits auf seiner Website deutlich:

„Zudem darf die evidenzbasierte Wissenschaft schon erkenntnistheoretisch keinen alleinigen „Wahrheitsanspruch“ erheben, erfasst sie doch allenfalls die wissenschaftlichen Ergebnisse, die über ausschließlich unser System von Wissenschaft, innerhalb eines definierten Zeitraums, ermittelt wurden. Sollten wir nicht die Weltsicht der klassischen Naturwissenschaften, also der Wissenschaft von der großen, sichtbaren Welt, kritisch hinterfragen? Und sollten wir nicht die Welt der Wissenschaft von den winzigsten Bestandteilen, den Quanten, und ihre allentscheidende Bedeutung auf uns stärker in unser Verständnis integrieren?“(sic!)

Auch für Pay sind alternative Krebstherapien ein großes Thema.39 Diese sieht er vorrangig als Ergänzung zur konventionellen Krebstherapie und nicht, wie Ekwe-Ebobisse, als Ersatz dieser. Seriöser wird die von Pay vertretene, pseudowissenschaftliche Biophotonen-These dadurch nicht.40 Über seine Seite Med-for-life.de bewirbt Pay selbst veranstaltete Seminare mit verschiedenen Referent*innen. Wiederholt veranstaltete er Seminare zum Thema „Quanten-Matrix-Transformation“.41 Die meisten Seminare basieren auf der sogenannten „Quantenmedizin“.42 Das Wort „Quanten“ in diesem Begriff soll bei Patient*innen den Eindruck erwecken, dass es sich um einen Wissenschaftszweig ähnlich der Quantenphysik handle. Jedoch gibt es keine seriösen, wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der sogenannten „Quantenmedizin“, auch nicht für die Richtigkeit der ihr zugrundeliegenden Annahmen. Auch die pseudowissenschaftlichen „Russischen Heilmethoden“ finden sich im Seminarangebot Pays.43

Darüber hinaus finden wir Verlinkungen zum Thema „Biophotonen“ auf die Esoterik-Seite quantica.info.44 Neben zahlreichen esoterischen Inhalten und Verlinkungen auf Beiträge, welche die Existenz von HIV leugnen, finden sich auf quantica.info reichlich rechte Inhalte von KenFM über den rechten Verschwörungskanal nuoviso.tv bis hin zum neurechten Compact-Magazin des völkischen Rassisten und Antisemiten Jürgen Elsässer. Auch verlinkt Pay auf die esoterisch-verschwörungsideologische Seite Bewusst-Vegan-Froh.de45 sowie mehrfach auf Beiträge des Esoterikers Bruce Lipton.46 Inhalte der pseudowissenschaftlichen Verkaufsplattform für Nahrungsergänzungsmittel „Zentrum-der-Gesundheit.de“(ZdG) verbreitet der gesundheitspolitische Sprecher der V-Partei ebenfalls zahlreich.47 Zu dem pseudowissenschaftlichen Ernährungskonzept der „basischen Ernährung“ verbreitet Pay sogar einen eigenen Text.48 In einem Kommentar unter einem Beitrag der ZdG-Facebook-Seite zum Thema „Entsäuerung“ erzählt Pay von „Energiefeldern“ und „Biophotonen“, wirbt für den Rechtsesoteriker und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke und erklärt, dass vegane Ernährung das Krebsrisiko gegen Null senke.49

Neben verschwörungsideologischen Seiten wie Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten.de50 und den Netzfrauen.org51 verbreitet Pay zahlreiche Inhalte von Rüdiger Dahlke.52 Darunter hauptsächlich esoterische Inhalte, aber auch das Video „Ruediger Dahlke ruft zum Aufwachen auf“, in dem Dahlke die Chemtrail-Verschwörungsthese und die Verschwörungsthese von der umfassenden Manipulation der Medien in Deutschland vertritt, verbreitet Pay über sein Facebook-Profil.53

Die allgemeine Nähe von Esoterik, Pseudowissenschaften, Verschwörungsideologien und rechten Ideologien wird auch bei Pay deutlich. So stoßen wir nicht nur auf einen Beitrag des rechtsesoterischen Verschwörungskanals timetodo.ch54 sondern auch auf mehrere Verlinkungen auf Inhalte des Rechtspopulisten Andreas Popp (Wissensmanufaktur).55 Ein Video Popps kommentiert Pay sogar mit den Worten:56

„Eine großartige Rede von Andreas Popp (Wissensmanufaktur).Ein Weckruf vom allerfeinsten!!!“

In dem Video verbreitet Popp die völkische Verschwörungsthese, Zuwanderung würde gezielt zur Entwurzelung der Deutschen eingesetzt, um diese besser steuern zu können. Auch Verschwörungsglauben zu den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA sowie eine Warnung vor der „Aufruhr europäischer Völker“ werden darin propagiert. Zudem schürt Popp in dem Video Ängste vor POCs und Schwarzen (er nennt sie „Migrant*innen“) die bei der deutschen Polizei tätig sind.

Auf der Pinnwand Pays finden wir ein weiteres interessantes Video des Youtube-Kanals der rechten „Wissensmanufaktur“. Es handelt sich um die Videoaufzeichnung eines Vortrags des Antisemiten und Verschwörungsideologien Eberhard Hamer57, von der rechten Veranstaltung „Alternativer Wissenskongress“58, auf der auch die Rechtspopulisten Karl Albrecht Schachtschneider, Andreas Popp und Jürgen Elsässer auftraten.59 In seinem Vortrag sagt Hamer bezogen auf die NS-Zeit: „Unsere Väter konnten das genauso wenig hindern, wie wir den Euro, die Immigration oder sonstwas“.60 Diesem, die Tätergeneration entlastenden, Geschichtsrevisionismus folgt rassistischer Verschwörungsglauben. Laut Hamer sei die „kommunale Immigration ja nicht von den Bürgern gewollt“. Sie sei „letztlich durch die Konzerne gewollt und gesteuert“.61 Die rechte, islamfeindliche Pegida-Bewegung sei laut Hamer „der erste anständige Aufstand des Mittelstandes“.62

Während sich Arno W. de Pay für Pegida schämt63, teilte er noch im April diesen Jahres ein rassistisches Bild, in dem geflüchtete Menschen als „Pseudoflüchtlinge“, „Schmarotzer“ und „Asylbetrüger“ bezeichnet werden.64

Arno W. de Pay Rassismus

In einem Aufruf Pays zur Gründung eines Landesverbands der V-Partei in Mecklenburg-Vorpommern erklärt dieser:65

„Sicher nicht nur meine Überzeugung ist es, dass sich die V-Partei³ mit ihren Themen nicht in ein Links-Rechts-Schema einordnen lassen sollte, denn was für uns zählt, ist die Sorge um unsere Zukunft, Vernunft, Zukunftsorientierung und nicht Ideologien. Schließlich steht V-Partei³ auch für „Veränderung-Verpflichtung-Verständnis“.“

Mit dieser Rhetorik macht Pay deutlich, dass er auch in der V-Partei zukünftig eine Querfront sieht. Das Bestreben, die eigenen politischen Forderungen außerhalb des politischen Spektrums zu verorten, findet sich bei der AfD, den völkisch-antisemitischen „Mahnwachen für den Frieden“, bei Rechtspopulist*innen wie Jürgen Elsässer, Thilo Sarrazin und Ken Jebsen, bei der neurechten Identitären Bewegung66, in der Partei Umwelt Mensch Tierschutz67 und der Piratenpartei68. Damit bereitet das Vorstandsmitglied der V-Partei den Boden für eine Querfront innerhalb der V-Partei. Das ideologische Fundament für ein Querfront-Projekt ist im Vorstand personell bereits vorhanden, wie dieser Artikel zeigt.

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7. Allgemeines

Bereits vor ihrer Gründung im Rahmen der Veggie World am 30.04.2016 in München präsentierte sich die Partei mit einem irritierenden Posting auf der Facebook-Seite ihrer Gründungsveranstaltung.69 Darin bezog sich die Partei positiv auf den Gründungserfolg der AfD (Alternative für Deutschland). Die kritische Frage einer Aktivistin zu diesem Posting kommentierte die V-Partei zunächst mit den Worten:70

„An die Gründung der anderen Parteien kann sich keiner mehr erinnern. Sollte als Motivation dienen, groß zu starten.“(sic!)

Kurz darauf entfernte die Partei die Frage wie auch das Statement dazu. Nicht gelöscht wurde die positive Referenz auf die AfD-Gründung. Auch die völkisch-rassistischen und islamfeindlichen Ausführungen der neurechten Heilpraktikerin Beate Huppertz-Herrmann auf der Facebook-Seite der Partei wurden nicht entfernt.71 Darin stellte Huppertz-Herrmann folgende Frage:

Beate Huppertz-Hermann Rassismus Islamfeindlichkeit

Die Partei wich zunächst aus. Nach einer weiteren Nachfrage Huppertz-Herrmanns verwies die V-Partei auf den eigenen Einsatz für Volksentscheide auf Bundesebene, denn dann könne „das Volk selbst über wichtige Themen entscheiden“. Statt eines deutlichen Statements gegen den dort geäußerten Rassismus, versucht die Partei, eine offensichtlich rechte Wählerin über das Programmziel „Volksentscheid auf Bundesebene“ zu gewinnen. In ihrer Antwort äußert sich Huppertz-Herrmann erfreut und hofft darauf, „dass die Deutschen nicht in ihren alten Schuldgefühlen festhängen“. Diese rechte Entlastungsrhetorik wird von der Facebook-Redaktion der V-Partei mit „gefällt mir“ markiert.72 Die im Weiteren geäußerten islamfeindlichen und völkisch-rassistischen Aussagen werden von der V-Partei nicht weiter kommentiert oder entfernt.

Bezogen auf das Thema Asyl spricht sich die V-Partei für eine Bekämpfung der Fluchtursachen aus, verweist auf bestehende Asylgesetze und besteht darauf, dass dieses eingehalten werden soll. Ein Like der V-Partei im weiteren Verlauf der Diskussion klärt, welche Gesetze in dieser Diskussion genau gemeint sind.73 Es geht um das Dublin-Abkommen. Damit teilt die Partei den rechtspopulistischen Mythos, Deutschland würde dieses Abkommen nicht einhalten.

Beate Huppertz-Hermann

Hier Teilt Beate Huppertz-Hermann einen Artikel des rechtsradikalen Waffenhandels Migrantenschreck.ru des derzeit zur Fahndung ausgeschriebenen Rechtsradikalen Mario Rönsch

Darüber hinaus verlinkt Huppertz-Herrmann auf der V-Partei Seite auf ein Video der rechten „Wissensmanufaktur“ und meint, dass sich „der Rest der Welt“ angeblich frage „warum wir uns selbst vernichten wollen“.74 Die kritischen Anmerkungen einer Diskutant*in bezeichnet Huppertz-Herrmann in rechter Rhetorik als „unrealistisches – Bahnhofsklatscher-Gesabbel“. Kurz darunter postet sie ein rechtes Meme.

Auch in diesen Fällen greift die V-Partei nicht ein. Am Ende der Diskussion teilt Huppertz-Herrmann mit:

Beate Huppertz-Hermann rechtses Meme linke Faschos

Wie eng der Kontakt zwischen Wegner und Huppertz-Herrmanns ist, wissen wir nicht, da Roland Wegner unsere Presseanfrage unbeantwortet ließ. Aus der Anfrage einer Antifaschistin an Huppertz-Hermann wissen wir, dass sie nicht Mitglied der Partei ist. Ob ihre darüber hinaus gehenden Behauptungen zu Roland Wegner zutreffend sind, konnten wir Wegner aus genannten Gründen nicht fragen.

Beate Huppertz Hermann PN

Die Facebook-Seite der Partei fiel bisher vor allem dadurch auf, dass sie auf die undifferenzierte Panikmache zum Herbizid Glyphosat aufsprang und in engen Abständen Postings dazu brachte. (Anm. d. Red.: Wir sind für eine Bio-vegane, pestizidfreie Landwirtschaft. Die öffentliche Diskussion über Pestizide sollte jedoch differenziert und auf Basis von Fakten geführt werden.) Neben einer Verlinkung auf die verschwörungsideologische Desinformationsseite Netzfrauen.org werden die Follower*innen der V-Partei mit einem Beitrag der Seite „gesundheitlicheaufklaerung.de“ über Tierversuche bespielt. Auf der verschwörungsideologischen, pseudowissenschaftlichen Seite wird vom Impfen abgeraten, die Existenz des HI-Virus geleugnet, über Chemtrails und die „Big Pharma“-Verschwörung „aufgeklärt“, sowie das in Deutschland verbotene MMS beworben, welches in diesem Fall über den rechten Kopp-Verlag vertrieben wird.

Parteiprogramm

Im Programm der V-Partei finden sich keine explizit rechten Forderungen. Gleichwohl fällt auf, dass die Partei Flucht- und Kriegsursachen bekämpfen will, während die Verbesserung der Situation von geflüchteten Menschen, und damit verbunden, eine Reformierung des Asylrechts, nicht gefordert wird.

Die Partei fordert Volksbegehren auf Bundesebene und damit ein Instrument rechter Politik gegen Minderheiten und marginalisierte Menschengruppen. Das Wort „Diskriminierung taucht im Parteiprogramm genau einmal auf. An der Stelle, an der die Partei eine Benachteiligung von Veganer*innen bekämpfen will, die sie in unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen für Pflanzen- und Kuhmilch sieht.

Tiere und Gender

Wie die Partei zum Umgang mit Tieren steht, ist mindestens teilweise fraglich. Am Stand der V-Partei auf der Veggie-World präsentierte die Partei zwei lebende Kaninchen.75 Auf den kritischen Hinweis einer*eines Aktivist*in erklärte die Partei, dass die Tiere nur kurz auf der Theke gesessen hätten und sonst 600 m² Auslauf im Garten zur Verfügung hätten. An anderer Stelle rechtfertigte der stellvertretende Vorsitzende der V-Partei, Michael Thomas Kneifel, die Aktion mit der Behauptung, es seien nur Stofftiere gewesen.76

Die sexistische Anmerkung einer Person, die V-Partei habe „das mit den Messe-Bunnys etwas zu wörtlich genommen“, wurde von der Social-Media-Redaktion der V-Partei mit „gefällt mir“ markiert.77 Die Frage einer interessierten Person, warum die V-Partei in ihrem Namen ausschließlich männliche Formen verwende, ließ der Parteivorsitzende Roland Wegner unbeantwortet.78

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  1. https://archive.is/k5HY1 
  2. https://www.facebook.com/roland.wegner/posts/10207339927549200?hc_location=ufi#
    https://archive.is/v7BZ8
    https://abload.de/img/23-05-_2016_21-45-39r3big.png 
  3. https://archive.is/k5HY1 
  4. https://www.facebook.com/roland.wegner/likes
    https://archive.is/fwW3J 
  5. http://www.frankshalbwissen.de/2015/03/26/wochenrueckblick-die-kreativsten-leistungen-der-netzfrauen/
    https://blog.psiram.com/2015/04/netzfrauen-das-geschaeft-mit-der-angst/
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    https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1087013531318758&set=a.190912627595524.42370.100000303646048&type=3
    https://www.facebook.com/Netzffrauen-1520808378217942/?ref=ts&fref=ts
    http://graslutscher.de/der-netzfrauen-feldzug-gegen-groskonzerne-mimikama-und-ihre-eigenen-leser/ 
  6. http://abload.de/img/4florianvharzmannhatb2kbj0.jpg
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  7. https://www.facebook.com/WirEssenBlumenFrankfurt/photos/a.1458166627759246.1073741828.1448652722043970/1760015384241034/?type=3
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  8. https://www.facebook.com/groups/393855230632793/permalink/1097716303580012/?comment_id=1097761530242156&reply_comment_id=1097779693573673&comment_tracking={%22tn%22%3A%22R3%22}&hc_location=ufi
    https://archive.is/VdRgY
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  9. https://www.facebook.com/kiki.ekwe/posts/754931094581643
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    http://www.mimikama.at/allgemein/drfen-trken-in-sterreich-kinder-vergewaltigen/
    https://www.youtube.com/watch?v=7oCpGFw48rc&feature=youtu.be
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    http://www.ardmediathek.de/tv/ttt-titel-thesen-temperamente/Der-Kopp-Verlag-in-der-Kritik/Das-Erste/Video?bcastId=431902&documentId=33949776 
  10. https://www.facebook.com/kiki.ekwe/posts/722135571194529
    https://archive.is/m2Xeh
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  11. https://www.facebook.com/kiki.ekwe/posts/826401437434608
    https://archive.is/cTEgs
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  12. https://www.facebook.com/kiki.ekwe/posts/872462279495190
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  30. http://www.veggieradio.de/die-impf-illusion/
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    http://www.veggieradio.de/heilen-mit-aronia/
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    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=685964744765832&id=100000569397495
    https://archive.is/AUSJD 
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    https://archive.is/vChgS
    Videolink nicht mehr aktuell: „Andreas Popp: Der Tag X rückt unaufhaltsam näher“ https://www.youtube.com/watch?v=Xfhlc581Z9Q 
  57. https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Hamer 
  58. http://www.welt.de/politik/deutschland/article133747210/Plattform-fuer-Verschwoerer-und-Wirrkoepfe.html
    http://www.taz.de/!5015496/
    http://www.br.de/nachrichten/afd-pegida-verschwoerung-100.html 
  59. https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1094840183878284&id=100000569397495
    https://archive.is/kOGjR
    https://www.youtube.com/watch?t=67&v=hLNH4AodKRM 
  60. 3:15 https://www.youtube.com/watch?t=67&v=hLNH4AodKRM 
  61. 14:44 https://www.youtube.com/watch?t=67&v=hLNH4AodKRM 
  62. 27:00 https://www.youtube.com/watch?t=67&v=hLNH4AodKRM 
  63. https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=933353400026964&id=100000569397495
    https://archive.is/4geox 
  64. https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1239624922733142&id=100000569397495
    https://archive.is/SuVig
    https://abload.de/img/31-05-_2016_11-57-13claw6.png 
  65. https://www.facebook.com/mvvegan/posts/1024244774329052
    https://archive.is/6OVMv
    https://abload.de/img/31-05-_2016_12-10-21oxopc.png 
  66. http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/2015-07/weder-links-noch-rechts-wenn-links-wie-rechts/ 
  67. http://jungle-world.com/artikel/2015/03/51247.html 
  68. https://wiki.piratenpartei.de/H%C3%A4ufig_gestellte_Fragen#Warum_vermeidet_ihr_die_Rechts-.2FLinks-Zuordnung.3F 
  69. http://abload.de/img/24-03-_2016_00-06-16llzzv.png
    https://www.facebook.com/events/986007631447152/permalink/987172544663994/?ref=1&action_history=null
    https://archive.is/gzBIt 
  70. https://abload.de/img/stellungnahmeafd03uj3.jpg 
  71. https://www.facebook.com/476883992349027/photos/a.476997315671028.94452.476883992349027/958023597568395/?type=3
    https://archive.is/hrWAV
    https://abload.de/img/23-05-_2016_15-52-384sugy.png 
  72. https://abload.de/img/23-05-_2016_16-05-572uba9.png
    https://abload.de/img/23-05-_2016_16-06-50ucbpd.png 
  73. https://abload.de/img/23-05-_2016_16-22-55j3zc6.png 
  74. Mit „uns“ meint Huppertz-Herrmann gemäß der völkischen Rhetorik das sogenannte „Deutsche Volk“ und transportiert damit die rechtsradikale Umvolkungsthese, nach der die Aufnahme von geflüchteten Menschen dazu führe, dass das sogenannte „Deutsche Volk“ zu einer Minderheit werde und schließlich verschwinde. 
  75. https://www.facebook.com/476883992349027/photos/a.476997315671028.94452.476883992349027/984710471566374/?type=3
    https://archive.is/fqLtH
    https://abload.de/img/31-05-_2016_13-06-04syb8i.png 
  76. https://abload.de/img/indyvegan1fyx6q.jpg
    https://abload.de/img/indyvegan2j2xsw.jpg 
  77. https://www.facebook.com/476883992349027/photos/a.476997315671028.94452.476883992349027/984710471566374/?type=3&comment_id=984770954893659&comment_tracking={%22tn%22%3A%22R4%22}&hc_location=ufi&__mref=message_bubble
    https://archive.is/wWLvc
    https://abload.de/img/01-06-_2016_11-46-36v8b08.png 
  78. https://www.facebook.com/groups/493226514027458/permalink/1323877464295688/
    https://archive.is/zcuap
    https://abload.de/img/31-05-_2016_13-27-579zscx.png 

Der Beitrag V-Partei³ – Esoterische Querfrontspitzen und Rassismus erschien zuerst auf Indyvegan.

„Vegan emanzipatorisch kritisch“– Unsere Stellungnahme

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Dies ist unsere Stellungnahme zu dem Artikel der neuen Facebook-Seite „Vegan emanzipatorisch kritisch“(Vek) vom 13. Juni 2016.

Zunächst kommt bei der ersten Betrachtung der Facebook-Seite  die Frage auf, wie emanzipatorisch diese Seite ist, wenn sie den Screenshot des Profils eines Antifaschisten veröffentlicht, der häufig mit unserer Seite assoziiert und damit gefährdet wird. Auch Kommentare, in denen diese Assoziationen stattfinden, werden von der vorgeblich „emanzipatorischen“ Seite stehen gelassen. Auf unsere Anfrage, warum es Vek duldet und sich daran beteiligt, auf ihrer angeblich „emanzipatorischen“ Seite einen Antifaschisten mit unserem Netzwerk zu assoziieren, reagierte Vek nicht. Dass es sich bei den Autor*innen um Antifaschist*innen handelt, darf daher bezweifelt werden. Auch bleibt fraglich, warum die Seite unser Logo zuvor als Profilbild hochlud und nun vorgibt, eine inhaltliche  Auseinandersetzung zu suchen. Jedoch bleiben dies nicht die einzigen Punkte, welche die Selbstbeschreibung der Seite infrage stellen. Wir werden den Artikel in Teilen zitierend kommentieren.

„Inzwischen zieht sich Indyvegan, vor allem aber die nunmehr hauptsächlich mit dieser Plattform assoziierte Person, jedoch die Kritik und den Unmut einer wachsenden Anzahl politisch links stehender Veganer*innen und Tierrechtler*innen zu.“

Dazu verlinkt Vek in der Fußnote „exemplarisch“ auf den Boykottaufruf einer antifaschistischen Gruppe zur „Meat is Murder“ auf der Plattform Indymedia. In den Kommentaren dieses Artikels sollen die Belege für die zunehmende Kritik an Indyvegan zu finden sein. Was sich dort tatsächlich findet, sind viele Zweifel an Behauptungen Indyvegans, die wir mit entsprechenden Belegen ausgeräumt haben. Es finden sich außerdem Beleidigungen, Outingversuche, und viele Vorwürfe, die auf Nachfrage nicht belegt wurden. Wir fänden es äußerst bedauerlich, wenn es keine Kritik an unserer Arbeit gäbe. Wie konstruktive Kritik aussieht und wie wir damit umgehen, lässt sich in unseren Kommentarbereichen nachlesen. Für diese Kritik sind wir dankbar und sie fließt in unsere Arbeit ein. Dazu gehört jedoch auch die Solidarität, uns mit dieser Kritik zu konfrontieren.

„Zunächst einmal ist seit einigen Monaten ein deutlicher Qualitätseinbruch bei den Artikeln zu beobachten. So wurde in einem Artikel über eine kritikwürdige Kampagne „Kondome für Jäger“ von PETA USA(!) suggeriert, diese würden eine NPD-Kampagne „adaptieren“, wie es in der Überschrift heißt.“

Den „deutlichen Qualitätseinbruch“ belegt Vek anhand von drei Beispielen:

Beispiel 1

Die provokante Headline „Kondome für Jäger*innen – Peta adaptiert NPD-Kampagne“ mit der wir darauf aufmerksam machen wollen, in welchen ideologischen Gefilden sich Peta kampagnentechnisch bewegt, ist das erste Beispiel. Dabei wird nicht erwähnt, dass wir im Artikel sehr genau erklären, was wir damit meinen. Man könnte uns nun Clickbaiting vorwerfen und auf die Differenz zwischen der wortwörtlichen Bedeutung der Headline und den Erläuterungen im Text hinweisen. Doch das tut Vek nicht. Denn die These von einem „deutlichen Qualitätseinbruch“ wäre nicht mehr gestützt, hätte Vek aus unserem Artikel zitiert:

„Nun legt die Organisation mit einer Kampagne nach, die mit einem ähnlichen Ansatz bereits von der rechtsradikalen NPD betrieben wurde.

Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes 2013 verschickte die NPD-Jugendorganisation JN (Junge Nationaldemokraten) Kondome an „Ausländer und ausgewählte Deutsche“.6 Die Botschaft dahinter: „Hört auf, euch zu vermehren!“

Peta USA machte nun mit einer Kampagne auf sich aufmerksam, die der gleichen Idee folgt. Menschen, die abgelehnt werden, sollten sich möglichst nicht mehr fortpflanzen. In diesem Fall geht es um Jäger*innen. Und da die offene Forderung nach Sterilisation oder nach einem Fortpflanzungsverbot PR-technisch etwas schwierig ist (was auch schon die NPD wusste), machte man das Kondom zum Symbol dieser Forderung.“

 

Beispiel 2

Im zweiten Beispiel geht es um den gleichen Indyvegan-Artikel und dort um unseren Vorwurf, der Satz „F**** euch gerne gegenseitig, ABER F**** NICHT DIE NATUR“ würde homosexuellen Geschlechtsverkehr auf eine Ebene mit der Zerstörung der Natur bringen. Dazu schreibt Vek:

„Wie oft hier dreimal falsch um die Ecke gedacht wurde (sich gegenseitig zu ficken ist für Indyvegan wohl nur auf Penetration bezogen, was in ihren Augen ausschließlich aus unerfindlichen Gründen nur Homosexuelle zu tun scheinen – es bleibt unserer Phantasie überlassen, ob Indyvegan meint, nur Männer seien Homosexuelle oder ob auch lesbische Frauen sich gegenseitig penetrieren; Heterosexuelle tun so was natürlich niemals nicht), ist schwer nachzuvollziehen und erntete zu Recht einigen Spott. Wie eine solche vor heteronormativen Klischeevorstellungen strotzende Aussage ihren Weg unkorrigiert in einen Artikel einer sich als emanzipatorisch verstehenden Plattform finden konnte, bleibt das Geheimnis von Indyvegan.“

Vek ignoriert hier, dass die kritisierte Kampagne durchgängig von männlichen Jägern spricht. An keiner Stelle werden Frauen genannt. Daher ist die Aufforderung von Peta, Jäger sollen sich gegenseitig „ficken“, eindeutig auf männliche Homosexualität bezogen. Gleichzeitig wäre unsere Aussage aber nicht weniger richtig, wenn Peta auch lesbischen Sex gemeint hätte. Warum Fek einen Vortrag darüber hält, dass es auch nicht-penetrativen Geschlechtsverkehr gibt, können wir nicht nachvollziehen, da wir in unserem Artikel an keiner Stelle über Penetration sprechen oder implizieren, dass mit „Geschlechtsverkehr“ nur penetrativer Sex gemeint sei. Wir haben das Wort „ficken“ als Synonym für Geschlechtsverkehr/Sex interpretiert. Den „deutlichen Qualitätseinbruch“ bei Indyvegan versucht Vek hier also zu belegen, indem man die heteronormative Position von Peta als Position von Indyvegan darstellt.

Beispiel 3

Dort heißt es:

„Zudem ist eine Abwendung von inhaltlichen Schwerpunkten hin zu personenorientierten zu bemerken.“

Indyvegan scheute noch nie davor zurück, kritische Artikel über Personen zu schreiben und tat dies durchgängig seit Bestehen in gleichbleibender Dichte. Eine kurze Statistik anhand der überschaubaren Anzahl von Indyvegan-Artikeln auf unserer Website hätte bereits Aufschluss darüber gegeben, ob diese Annahme richtig ist. Die Grafik zeigt, dass es diesbezüglich keine Steigerung gab.

Statistik-Artikel-mit-Personen-im-Fokus

Von links (Gründung Indyvegan) nach rechts (heute), lange Balken= personenfokussierte Artikel, kurze Balken= alle anderen Artikel (Repostings und reine Bildpostings wurden nicht berücksichtigt.

Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass rechte Ideologien von Menschen marginalisiert, vertreten und/oder verbreitet werden. Wer also kritische politische Positionen und Strukturen aufzeigen und besprechen will, kommt nicht daran vorbei, über Personen zu sprechen. Auch war es nie unser Anliegen, allgemeine, sozialwissenschaftliche Abhandlungen über die Bedeutung unterschiedlicher Ideologeme und Strukturen innerhalb der Szene zu veröffentlichen. Denn der Großteil der Menschen, die wir erreichen wollen, liest solche Texte nicht und ist nicht selten von deren Sprache und Inhalt überfordert. Unsere Aufklärungsarbeit ist konkret und möglichst niedrigschwellig. Das war von Anfang an unser Konzept und wir sehen kein begründetes Argument, daran etwas zu ändern.

Weiter heißt es bei Vek:

„Im letzten Indyvegan-Artikel zur neu gegründeten V-Partei³ wurden zwar Aussagen bis auf wenige Ausnahmen korrekt belegt, doch drehte sich die Kritik vor allem um dubiose Facebook-Freundschaften und -Likes einiger Vorstandsmitglieder, hämisch formulierte Lästerei über deren teilweise ziemlich fragwürdige esoterische Äußerungen und wissenschaftsfeindliche Haltungen.“

Hier treffen wir abermals auf eine interessante Beweisführung. Denn als Beleg wird in Fußnote 3 der gesamte Artikel zur V-Partei verlinkt. Welche „hämisch formulierte Lästerei“ gemeint sei, erfahren wir nicht. Auch erklären die Autor*innen nicht, was an der Analyse von Facebook-Freundschaften und Likes „dubios“ sein soll. Weder Facebook-Freundschaften noch Likes sind oder waren für Indyvegan je alleinige Belege für politische Positionen und entsprechende Kritik. Wir betrachten stets den Gesamtkontext. Inwieweit die von uns aufgeführten Likes und Facebook-Freundschaften zu falschen Schlussfolgerungen geführt haben soll, erfahren wir von Vek auch nicht. Facebook-Freundschaften mit rechten Ideolog*innen wie auch Likes von rechten Seiten, bedeuten auch unabhängig einer solchen Gesamtbetrachtung eine Unterstützung rechter Strukturen.

„Zum Parteiprogramm, den politischen Schwerpunkten, zu ihrer inhaltlichen Ausrichtung und Positionierung dagegen war der Informationsgehalt mehr als dünn bis nicht vorhanden. Unter „Allgemeines“ findet sich ein kleiner Absatz mit der Überschrift „Parteiprogramm“, in der es lapidar heißt:“Im Programm der V-Partei³ finden sich keine explizit rechten Forderungen.“

Wir hatten bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich unser Artikel auf die Vorstände und auf rechte Ideologien und Strukturen innerhalb des Vorstands fokussieren wird. Aus welchem Selbstverständnis die Autor*innen ableiten, dass wir einen allumfassenden Allgemeinüberblick zu dieser Partei liefern sollten, bleibt offen. Gleichzeitig wird in dem Text von Vek der Artikel Thomas Laschyks auf Vegan-News.de empfohlen. Ein Text, der zwar einen recht nüchternen Gesamtüberblick zur V-Partei bietet, der jedoch mit keinem Wort die rechten Positionen und die Verbreitung rechter Inhalte durch einzelne V-Partei-Vorstände thematisiert. Auch das Ausmaß an wissenschaftsfeindlichen Positionen ist darin nicht erfasst.

„Dabei hätte sich hier sehr viel mehr herausholen lassen, Stichwort Gentechnik, Monsanto-Bashing, Novellierung des Jagdgesetzes statt Abschaffung der Jagd etc.
All das hätte mehr als genug Ansatzpunkte für eine substantielle Kritik geboten. Stattdessen wurde viel Platz für Gossip verschwendet und sich in diversen Facebook-Gruppen unter verschiedenen Fake-Accounts kräftig gegenseitig auf die Schultern geklopft.“

Die Kritik an rechten Ideologien und Strukturen innerhalb des V-Partei-Vorstands wird von der „emanzipatorischen“ Seite Vek zu „Gossip“ erklärt, während die „substanzielle Kritik“ eher bei Themen wie „Monsanto-Bashing“ und „Gentechnik“ gesehen wurde. Auch hier wird nicht nur der Fokus unseres Artikels ignoriert, sondern es werden rassistische Äußerungen und Inhalte sowie die Verbreitung rechter Medien und Verschwörungsthesen verharmlost.

Dann kündigt Vek den „Hauptkritikpunkt“ an:

„Hauptkritikpunkt und -problem stellt aber derzeit die mit Indyvegan am häufigsten in Verbindung gebrachte Person selber dar, die sowohl unter Realnamen als auch unter diversen Fake-Accounts persönliche Gefechte und Schlammschlachten an immer mehr Fronten ausficht. Dies hatte unter anderem mehrere Rauswürfe und Fast-Rauswürfe aus einigen der mitgliederstärksten Facebook-Gruppen zur Folge,[6] was eine Spur von durch PN-Salven terrorisierter Administrator*innen und von zugespamten Threads genervter Leser*innen hinterließ.“

Der „Hauptkritikpunkt“ Veks an der Arbeit von Indyvegan ist also, dass eine Person, die immer wieder mit unserem Netzwerk assoziiert wird, aus zwei veganen Facebookgruppen geworfen wurde, und dass die Person sehr diskussionsfreudig sein soll und mutmaßlich auch offensiv in individuelle Auseinandersetzungen per Privatnachrichten geht. Wenn es der „Hauptkritikpunkt“ an unserer Arbeit ist, dass ein* Antifaschist*in aus zwei Gruppen geworfen wurde, die*der als Mitglied unseres Netzwerks angenommen wird, dann verstehen wir das als Kompliment für unsere Arbeit.

„Immer mehr bisher wohlwollende Personen und vor allem Mitstreiter*innen wenden sich enerviert ab, reagieren mit Ignorieren, verlassen das sinkende Schiff.“

Wir sind das erste sinkende Web-Schiff mit stetig steigenden Zugriffszahlen auf unserer Website, steigenden Follower*innen-Zahlen und messbaren Erfolgen unserer Aufklärungsarbeit.

„Vielen wird immer deutlicher, dass Indyvegan auf Nebenkriegsschauplätzen Pulver verschießt und Energie vergeudet, wirkliche Nazis, über eine nur kleine Szene hinaus bekannte Rechte und einflussreiche Verschwörungstheoretiker*innen (und nein, Gérald Hägele ist weder bekannt noch einflussreich) kaum bis gar nicht thematisiert werden.“

Hier wird es nun interessant. Denn hier zeigt sich Vek mit einer rhetorischen Figur aus dem „Hauptsache für die Tiere“-Spektrum. Demnach solle Indyvegan gegen „wirkliche Nazis“ vorgehen. Wir gehen davon aus, dass mit „wirklichen Nazis“ Neonazis gemeint sind. Damit marginalisiert die „emanzipatorische“ Seite Vek all jene rechten Ideologien, die nicht von Neonazis vertreten werden. Eine Seite, die sich als emanzipatorisch versteht, bezeichnet Aufklärung und kritische Berichterstattung über Querfrontstrukturen als „vergeudet“. Die Autor*innen dieses Textes dokumentieren damit anschaulich, dass sie nicht darüber im Bilde sind, welch zentrale Bedeutung Querfrontstrukturen und moderne, neurechte Kommunikationsstrategien für das aktuelle Erstarken völkischer Bewegungen und rechter Strukturen allgemein haben.

Wer antifaschistische Intervention und Aufklärung davon abhängig macht, ob die Vertreter*innen rechter Ideologien ein NPD-Parteibuch besitzen oder eine Reichskriegsflagge im Zimmer hängen haben, hat nicht nur die Entwicklungen rechter Strukturen in den letzten 20 Jahren versäumt, sondern öffnet der neurechten Querfront überdies Tür und Tor. Wer völkischen Rassismus, rechte Esoterik und Verschwörungsideologien marginalisiert, unterstützt diese Strukturen und ist sicherlich vieles, aber nicht antifaschistisch. Der ausbleibende Erfolg rechter Wiederbetätigung seit 1945 liegt darin begründet, dass neonazistische Strukturen von großen Teilen der bürgerlichen Linken deutlich ausgegrenzt und geächtet wurden. Daher sind es genau die ideologischen Schnittstellen, über die wir aufklären, an denen rechte Ideologien ihre Legitimation und ihren Weg in die Breite der Gesellschaft finden. Diese sind für uns nicht weniger gefährlich als klassische Neonazis.

Dass wir Gérald Hägele thematisieren und bald einen umfassenden Artikel über den rechtsradikalen Querfrontideologen bringen werden, liegt darin begründet, dass dieser in der digitalen Welt sehr gut vernetzt (5.000 Facebook-Freund*innen) und Adminstrator einiger größerer veganer Facebook-Gruppen ist. Er beteiligt sich an zahlreichen Tierschutz- und Tierrechtsprotesten. Zudem ist Hägele ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie Menschen über die Querfront nach rechts radikalisiert werden und wie spät das Umfeld meist erst feststellt, wo die Person ideologisch steht. Da Hägele auch als „Pickup-Coach“ (PUA) arbeitet und aktiv Frauen anschreibt, sehen wir es als besonders geboten, über diese Person aufzuklären.

Dann leitet Vek den Teil ein, in dem man die Methodik unserer Arbeit schonungslos offenlegen will.

„Woran liegt es nun, dass Indyvegan einerseits einen gewissen Erfolg vorweisen kann, andererseits aber so polarisiert und spaltet, dass sogar Trolle einer Fleischlobby oder V-Leute ominöser anderer Organisationen hinter dieser Gruppe vermutet werden? Wie geht Indyvegan vor?“

Die „emanzipatorische“ Seite Vek scheut sich hier nicht, unkritisch Verschwörungsthesen zu den Personen und Motivationen hinter Indyvegan aufzugreifen und zum Teil der zentralen Frage über die Methodik unserer Arbeit zu machen.

„1. Belege“

„Hervorstechendes Merkmal der Indyvegan-Artikel ist, dass diese mit sehr vielen Fußnoten versehen sind, die den Eindruck erwecken, sie seien gut recherchiert und mit Belegen ausreichend abgesichert.[7] Es wird hier Kompetenz suggeriert, durch die Menge der Anmerkungen sollen die Leser*innen beeindruckt werden, was auch weitgehend gelingt. Allen Belegen nachzugehen und eventuelle Fehler zu finden, würde zudem einen erheblichen Zeitaufwand darstellen, den sich kaum jemensch antut und selbst wenn einzelne Fehler gefunden werden, die Hauptargumente ließen sich kaum entkräften. Ein erfolgversprechendes Mittel, Kritik zu erschweren oder erst gar nicht aufkommen zu lassen.“

Das Argument, dass ein Artikel zu viele Quellen enthalte, um diese zu prüfen, ist fast ebenso beliebt, wie der Hinweis, dass irgendein Detail eines Artikels nicht im Artikels selbst belegt wurde. Welchen argumentativen Wert die Anzahl der Quellenangaben haben soll, erfahren wir nicht. Es wird behauptet, dass die Vielzahl der Quellen Menschen davon abhielte, diese zu überprüfen. Warum ein*e Leser*in zwingend alle vorhandenen Quellen prüfen müsste, um einzelne Behauptungen aus einem Artikel auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, bleibt fraglich. Mit der gleichen Argumentation wird jeder Wikipedia-Artikel, auch jede wissenschaftliche Arbeit (mit der wir unsere Artikel nicht auf einer Ebene sehen) zu einer unseriösen Quelle, allein aufgrund der Fülle an Quellenangaben.

In Fußnote 7 zeigt Vek abermals, dass genaue Recherche nicht die Stärke dieser Autor*innen zu sein scheint. Diese Quellenangabe legt die Vermutung nahe, dass man bei Vek den oben kritisierten Artikel über die V-Partei, mit dem Titel „V-Partei³ – Esoterische Querfrontspitzen und Rassismus“ gar nicht gelesen hat. Anders lässt sich für uns nicht erklären, warum die Autor*innen den Artikel über Lea Frings und RT Deutsch als den mit den meisten Fußnoten angeben. Der V-Partei-Artikel hat 78 Fußnoten, der RT Deutsch-Artikel hat 56. Aber halten wir uns nicht an Kleinigkeiten auf.

„2. Konstruktion von Gegnerschaft“

Ein weiteres Charakteristikum ist der Sprachstil. Indyvegan-Artikel sind geprägt von einer aggressiven, konfrontativ ausgerichteten Schreibweise, die auf Abgrenzung und Ausgrenzung des Gegenübers abzielt. Es wird eine Gegnerschaft zur beschriebenen Gruppe oder Person konstruiert, die so absolut und stark dargestellt wird, dass ein Aufeinanderzugehen oder eine Dialog auf Augenhöhe quasi unmöglich gemacht wird.
Die Vehemenz der Vorwürfe erzeugt beim Gegenüber keinerlei Bereitschaft, auf diese einzugehen, sondern im Gegenteil, Abblocken und Empörung.[8]“

Diese These wird mit genau einem Beispiel belegt. Aber bevor wir uns dieses ansehen, stellen wir klar: Im Kampf gegen rechte Ideologien gehen wir offensiv, klar und konfrontativ vor. Rechte Ideologien werden nicht mit Blumensträußen und Lichterketten bekämpft, sondern mit klaren Worten und Handlungen. Das schließt eine sachliche Aufklärung und eine offene Tür für weitere Informationen nicht aus. Aber wir sehen es nicht als unsere Aufgabe, Menschen, die sich vor Kritik und tatsachenbasierten Diskussionen verschließen, mit nettem Zureden davon zu überzeugen, dass es es klug wäre, keine rechten Inhalte und rassistische Hetze zu verbreiten. In jedem Fall machen wir den Personen/Organisationen, über die wir schreiben, vor Veröffentlichung das Angebot, zur Kritik Stellung zu beziehen. Nur in wenigen Fällen, beispielsweise wenn bereits öffentliche Stellungnahmen vorliegen, verzichten wir darauf.

Eine Sammlung dieser Anfragen führt Vek als einzigen Belg in Fußnote 8 für die „aggressiven, konfrontativ ausgerichteten Schreibweise“ an. In der Fußnote lesen wir:

„Von Indyvegan verlinkter Screenshot der „Presseanfrage“ an die V-Partei, die inhaltlich berechtigte kritische Fragen in aggressiv-konfrontativem Stil formuliert, fordernd und wie gewohnt durchnummeriert, am Ende mit einem äußerst kurzfristigen Ultimatum für eine Antwort versehen („morgen […] 13.00 Uhr“) https://abload.de/img/unbenannt-1laxg6.png.“

Hier fallen verschiedene Punkte auf. So wird ein „kurzfristiges Ultimatum“ kritisiert. Hier dramatisiert Vek nicht nur eine einfache Presseanfrage hin zur Qualität einer Drohung,  indem man von einem „Ultimatum“ spricht. Nicht erwähnt wird außerdem, dass kurzfristige Presseanfragen an eine Partei oder an Personen des öffentlichen Lebens, allgemein gängige Praxis sind. Ebenfalls unerwähnt bleibt das darunter stehende Angebot, uns mitzuteilen, wenn dieser Redaktionsschluss nicht eingehalten werden kann, aber dennoch ein Interesse an einer Stellungnahme besteht. Einer Stellungnahme auch mit Fristverschiebung oder einer nachgereichten Stellungnahme stand nie etwas im Weg.

Darüber hinaus wirft uns Vek hier vor, die Fragen seien „inhaltlich berechtigte kritische Fragen in aggressiv-konfrontativem Stil formuliert, fordernd und wie gewohnt durchnummeriert,“. Warum eine Nummerierung von Fragen in einer Presseanfrage ein Problem darstellt und in welcher Weise diese Fragen als „aggressiv“ zu bezeichnen sind, erklärt Vek nicht. Auch erfahren wir nicht, was dagegen spricht, die zu interviewende Person mit Tatsachen und Fragen zu konfrontieren.

„Indyvegans Sprache ist ein geradezu lehrbuchhaftes Beispiel für das Gegenteil von „Gewaltfreier Kommunikation“.

Hier finden wir nun eine bunte Sammlung an Behauptungen für deren Beleg sich Vek gar keine Mühe mehr machte. Bestätigen können wir hier lediglich, dass unsere Sprache sich nicht an GFK nach Rosenberg orientiert. Dass unsere Sprache „das Gegenteil“ dieser sein soll, können wir nicht bestätigen. Belege für diese Behauptungen finden wir in den Ausführungen von Vek nicht.

Eine wertschätzende Sprache wird von Indyvegan konsequent gemieden, es wird davon ausgegangen, dass die eigene Position die einzig mögliche und akzeptable sei, ein Gut-Böse-Szenario geschaffen, das keinerlei Differenzierung zulässt, ein Hinterfragen der Indyvegan-Position wird nicht einmal in marginalen Punkten angedacht oder angeboten.

Wir bieten ständig an, uns mit begründeter Kritik zu unterstützen. Wenn Kritik, wie hier, nicht belegt und begründet wird, ist das keine begründete Kritik. Sicherlich gibt es immer wieder Kritik an dem offensiven Vorgehen von Indyvegan. Wie wir bereits mehrfach deutlich machten, gibt es für uns kein treffendes Argument gegen ein offensives Vorgehen gegen rechte Ideologien, zumal in einer Zeit, in der rechtsradikale Parteien zweistellige Wahlergebisse einfahren und in größeren Mengen in  Landtage einziehen. Wir nehmen Menschen in die Verantwortung für ihr Handeln und bieten gleichzeitig Aufklärung an. Wer heute mitmarschiert, egal ob digital oder auf der Straße, trägt die Verantwortung für dieses Handeln. Die irrtümliche Betrachtung von Unterstützer*innen rechter Strukturen als „Opfer“ rechter Strateg*innen teilen wir, insbesondere mit aufmerksamem Blick auf die deutsche Geschichte, nicht. Wir sichern uns stets ab, dass die Personen, über die wir schreiben, eine Möglichkeit hatten, sich aufklären zu lassen. Wer wirklich irrtümlich an rechte Strukturen gerät, grenzt sich umgehend klar und deutlich davon ab, auch dann, wenn der Hinweis darauf offensiv erfolgt. Dass Teile der „veganen Szene“ derart nachsichtig mit Menschen sind, die rechte Ideologien und Strukturen unterstützen, ist einer der Gründe, warum die Problematik innerhalb der Szene so groß ist.

Anhaltspunkte für angebliche „Gut-Böse-Szenarien“ fehlen, wie so vieles, völlig. Vielmehr wird deutlich, dass die Autor*innen öffentliche Kritik an Positionen und Handlungen von Personen und Organisationen als eine Einteilung in „gut“ und „böse“ missverstehen.

„Menschen, denen es um Dialog oder um Aufklärung geht, kommunizieren nicht in dieser Weise.“

Das ist eine Setzung ohne Beleg und ohne Begründung. Gleichzeitig muss Vek damit umgehen, dass aus unserer Berichterstattung zahlreiche Dialoge und positive Veränderungen entstanden sind. Einige erfolgreiche Dialoge mit Personen und Organisationen fanden statt, ohne dass je Artikel zu den dazugehörigen Vorfällen enstanden sind.

„So kommuniziert, wer Fronten schaffen will, Feindbilder konstruieren möchte, Gräben ausheben.
Es scheint also, dass ein Einlenken des Gegenübers von Indyvegan gar nicht gewollt ist.“

Hier wird es nun abermals interessant. Denn hier wird behauptet, Indyvegan würde „Feindbilder konstruieren“. Zu dieser Behauptung finden wir keine Belege und auch keine Erläuterungen zu der angeblichen Motivation unseres Netzwerks, diese „Feindbilder“ konstruieren zu wollen. Selbstverständlich wollen wir Gräben ausheben. Gräben, die rechte Ideolog*innen davon abhalten, die Szene zu vereinnahmen. Über ein Einlenken derer, über die wir kritisch berichten, freuen wir uns immer und veröffentlichen dazu auch stets entsprechende Erkärungen der Personen, wie im Fall Patrik Baboumian und im Fall Attila Hildmann. Vek nennt kein Beispiel, an dem deutlich würde, dass wir nicht daran interessiert seien, dass unsere Kritik und unsere Aufklärung angenommen wird. Wenn irgendwann alle Menschen in dieser Szene gleichmäßig und deutlich Verantwortung dafür übernehmen, dass rechte Ideologien und antiemanzipatorische Positionen dort keinen Platz bekommen, dann wird es Indyvegan nicht mehr geben. Das würde uns sehr freuen.

„3. Schaffen von „Tatsachen“

Weitere rhetorische Mittel sind die mantrahaften Wiederholungen von Vorwürfen, die sich so bei den Lesern im Gedächtnis einprägen. Diese werden dann graduell abgewandelt, zunächst werden sie in Form von Vermutungen formuliert, nach einer gewissen Zeit dann aber umgestellt und so aus Vermutungen vermeintliche Gewissheiten konstruiert. Ein sehr einfaches, aber wirksames rhetorisches Mittel.“

Auch hier wird nur ein vermeintlicher Beleg für diese Behauptung angeführt:

„So wird aus einer Person, die sich von der „Montagsquerfront“ distanziert bzw. sich angeblich nur versucht zu distanzieren und selber zunächst gar nicht als „Querfrontler“ bezeichnet wird,[9] ein „Ex-Querfront-Aktivist“[10] und plötzlich zu einem aktuellen Querfront-Aktivisten, in einem Artikel, dessen Thema mit der betreffenden Person überhaupt nichts zu tun hatte.““

Und hier kommt Vek nun etwas durcheinander. Dass sich Marsili Cronberg von der Montagsquerfront verbal distanzierte, ist ebenso Fakt, wie wir durchgängig darauf hinwiesen, dass er sich bis heute nicht von den Akteur\*innen dieser Bewegung distanziert hat und die rechten Wurzeln der Bewegung noch immer zu einer „Unterwanderung“ verklärt. Wir bezeichneten Cronberg in unserem Artikel „Die Methode Indyvegan“ als „Ex-Querfrontler“, da er zu diesem Zeitpunkt, trotz seiner redundanten Texte über Indyvegan, den Eindruck erweckte, als würde er sich zunehmend von rechten Ideologien und Strukturen distanzieren. In seinem Folgeartikel sowie in einigen folgenden Kommentaren auf Facebook wurde jedoch deutlich, dass sich Cronberg zwar aus der Mahnwachenbewegung verabschiedet hat, er sich aber weiter für rechte Strukturen einsetzt. So solidarisierte er sich beispielsweise mit dem antisemitschen Verein „Verein gegen Tierfarbiken (Schweiz)“ des verurteilten Antisemiten und Tierschützers Erwin Kessler. Dieser Vorfall und weitere sind in unserem Artikel „Marsili Cronberg – Kampf für die vegane Querfront“ dokumentiert. Diese Bezeichnungen basieren daher auf unseren Einschätzungen zum jeweiligen Zeitpunkt und werden, wie in Pressetexten üblich, nachträglich nicht den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Welches Problem darin zu sehen sei, die politischen Positionen von Personen mit politischen Begriffen zu beschreiben, erklärt Vek nicht. Den Nachweis, dass Begriffe unzutreffend verwendet wurden oder werden, bleibt Vek schuldig.

„4. Der Umgang mit Kritik“

Beispielhaft für den Umgang mit Kritik sind die immer wieder reproduzierten rhetorischen Mittel. Es findet keinerlei empathisches Eingehen auf Fragen oder auf Verbesserungsvorschläge statt.“

Ca. 95%  der kritischen Kommentare auf unseren Seiten sind geprägt von unbelegten Behauptungen. Diesen kann nur begegnet werden, wenn diese Behauptungen hinterfragt werden. Welches Problem im Hinterfragen von unbegründeten Tatsachenbehauptungen wie „Ihr seid doch von der Fleischindustrie bezahlt“ oder „Indyvegan verbeitet Lügen!“ besteht, erklärt Vek nicht.

„Jeder Post wird sofort wie ein potentieller Angriff behandelt, den es abzuwehren gilt.“

Manchmal kommt es tatsächlich vor, dass wir eine offene Nachfrage missverstehen und etwas harsch darauf reagieren. Das ist eher die Ausnahme und auch nicht unser Ziel. Die Regel sind Kommentare, wie man sie zuhauf unter dem Facebook-Posting zur V-Partei finden kann. Wir haben seit unserem Bestehen viel Zeit darauf verwendet, möglichst sachlich auch mit den absurdesten Vorwürfen umzugehen und im Rahmen eines sachlichen Dialogs mit Personen zu diskutieren, die auf unsere Seite kommen und uns mit derartigen Vorwürfen versehen. Wir sind täglich mit unsachlichen Anfragen, falschen Behauptungen, Derailing, Beleidigungen und Drohungen in unseren Kommentarbereichen konfrontiert. Daher lässt sich eine wertschätzende und geduldige Kommunikation auch für uns nicht immer gewährleisten. Wir sind auch nur Menschen und geben jeden Tag unser Bestes, um unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

„Typisch sind Gegenfragen, die durchnummeriert werden, Entgegnungen sind stets länger, oft mindestens doppelt so lang wie der Ausgangspost.“

Auch hier bleibt offen, welche Kritik an der Nummerierung von Rückfragen zur Strukturierung einer Diskussion oder an der Länge einer Erwiderung zu üben ist. Es bleibt das Geheimnis von Vek.

„Es wird konkret nach der Aufzählung von Beispielen gefragt, bei als gefährlich wahrgenommener Kritik die Aufzählung von mindesten drei Beispielen.[12]“

Vek erklärt hier nicht, was die Kritik an einer Rückfrage nach Belegen ist. Stattdessen wird ohne jeglichen Beleg behauptet, Indyvegan würde dann nach mehreren Beispielen fragen, wenn die Kritik gefährlich erschiene. Richtig ist, dass wir häufig nach mehreren Belegen fragen, wenn die Kritik pauschalisiert geäußert wird. Ein Beispiel für eine solche pauschale Behauptung ist „Jeder Post wird sofort wie ein potentieller Angriff behandelt, den es abzuwehren gilt.“. Eine solche lässt sich leicht mit einem einzigen Gegenbeispiel widerlegen oder mit einer Aufforderung, das Gegenüber soll aus der angeblichen Vielzahl von Beispielen exemplarisch 2-4 auswälen, um diese dann konret zu besprechen.

Statt Belege für die zahlreichen Behauptungen dieses Abschnitts erwartet uns in Fußnote 12 nur ein sogenanntes „Kommunikationsbeispiel“, welches dokumentieren soll, in welcher Art und Weise Indyvegan Nachfragen stellt.

Und es wird nicht besser:

„Wiederum ein sehr einfacher rhetorischer Trick, der Kritik jede Ernsthaftigkeit abspricht, ohne inhaltlich auf sie einzugehen, die argumentativen Schwächen des Gegenübers gnadenlos ausnutzt und gegen es verwendet, statt Aufeinanderzugehen zuzulassen und Konsensfähigkeit zu zeigen.

Auch hier bleibt Vek jegliche Belege schuldig. Mit welchen Diskutant*innen wir einen Konsens suchen sollen, bleibt genauso fraglich wie die Notwendigkeit, argumentative Schwächen in einer Diskussion nicht offenzulegen. Vek macht hier den Eindruck, Menschen davor schützen zu wollen, auf unzutreffende Argumente, Scheinargumente, leere Behauptungen und persönliche Beleidigungen hingewiesen zu werden. „Emanzipatorisch“ ist das nicht.

Wichtig hierbei ist auch, dass die für die „Feindseite“ angelegten Maßstäbe keinesfalls für die Mitglieder von Indyvegan selber gelten.“

Hierzu verlinkt Vek den Screenshot des Profils eines Antifaschisten mit unkenntlich gemachtem Namen. Vek will hier vermutlich darauf hinweisen, dass der Aktivist sich mit Attila Hildmann bei Facebook anfreundete, obwohl sich Hildmann kurz zuvor rechtspopulistisch äußerte. Was das mit Indyvegan zu tun haben soll, erklärt Vek nicht. Wir haben bei dem Aktivisten nachgefragt und in Erfahrung gebracht, dass die Freundschaftsanfrage an Attila Hildmann nach einem Treffen mit diesem erfolgte. In diesem Treffen öffnete sich Hildmann für politische Bildung, räumte Fehler ein und distanzierte sich von seinen rechtspopulistischen Äußerungen. Erst darauf folgte die Freundschaftsanfrage und später die öffentliche Stellungnahme Hildmanns.

Zum Abschluß bringt Vek ein finales Feuerwerk an Behauptungen:

„Fazit“

Aufmerksamkeit zu erlangen ist das höchste Ziel von Indyvegan und seinem Hauptprotagonisten. Das kann auch negative Aufmerksamkeit sein.“

Selbstverständlich wollen wir möglichst viel Aufmerksamkeit für unsere Veröffentlichungen, wie das jede Seite will, die möglichst viele Menschen über Vorgänge informieren möchte. Was daran kritikwürdig sein soll, erfahren wir auch hier nicht. Vek hätte hier die Methodik kritisieren können und Indyvegan in Einzelfällen Clickbaiting oder überspitzte Formulierungen vorwerfen können . Warum begründete Kritik üben, wenn man sich Behauptungen aus der Bauchipedia ziehen kann? Wenn wir nach Belegen fragen, wirft man uns einfach vor, wir würden so offensiv und durchnummeriert nachfragen. So funktioniert die Immunisierung leerer Vorwürfe.

„Sich auf eine Diskussion mit Indyvegan einzulassen, ist aufgrund der Kommunikationsstruktur von vorneherein zum Scheitern verurteilt, da es ihnen nicht um Austausch, Inhalte oder überhaupt um Tierrechte oder irgendwelche anderen politischen Anliegen geht. Inhalte sind für sie austauschbar“

Drei unbegründete Vorwürfe in einem. 1. Diskussionen mit Indyvegan machen keinen Sinn. 2. Es geht uns nicht um Tierrechte oder andere politische Anliegen. 3. Inhalte sind für uns ausstauchbar. Belege fehlen auch hier komplett.

„(So gesehen können wir froh sein, dass die Protagonisten der veganen Szene auf die Nerven gehen und nicht beschlossen haben, ihr Unwesen unter Neonazis zu treiben).“

Das Ganze mündet in den Vorwurf, dass wir genauso gut als Nazis aktiv sein könnten, den wir an dieser Stelle für sich selbst sprechen lassen.

„Der einzig sinnvolle Umgang wäre vollständiges Ignorieren, doch da dies illusorisch ist, bleibt nur, ihre Mechanismen aufzuzeigen und vor ihnen zu warnen.“

Dieser Text kann nicht verbergen, dass er offensichtlich aus persönlichen Beweggründen geschrieben wurde, und dass die Autor*innen kein Interesse an einer Verbesserung der Arbeit von Indyvegan haben, geschweige denn an einer vernünftigen Begründung ihrer Kritik. Wenn eine Gruppe, die sich als „emanzipatorisch“ bezeichnet, auf die zu kurze Frist für Presseanfragen aufmerksam macht, und gleichzeitig keinen einzigen Versuch unternommen hat, mit uns in Kontakt zu treten und uns mit der Kritik zu konfrontierten, dann ist das bestenfalls Realsatire.

Eine derart unsolidarische Art, Kritik zu üben, haben wir bereits im Zusammenhang mit der Auflösung der Gruppe „Vegantifa“ erlebt. Was unsolidarische Kritik innerhalb der „Linken“ bewirkt, ließ sich im Kommentarbereich dieser Stellungnahme erkennen, wo Antifa-Outings zum Programm wurden. Auch die Begeisterung, mit der Querfrontler*innen solche Artikel verbreiten, ist ein Zeichen dafür, dass diese Art der innerbeweglichen Kritik  nicht sinnvoll ist und antifaschistische Arbeit schwächt, statt sie, wie es Kritik tun sollte, zu stärken.

 

Der Beitrag „Vegan emanzipatorisch kritisch“ – Unsere Stellungnahme erschien zuerst auf Indyvegan.


Jörg Ponten – Ein Administrator für die Querfront?

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In zahlreichen veganen Facebook-Gruppen, die von dem Administrator Jörg Ponten administriert werden, kommt es zunehmend zur Verhinderung von Kritik an rechten Strukturen in der veganen Szene sowie zur Depolitisierung dieser Gruppen. Dazu ein Rechercheaufruf von uns.

Jörg Ponten Lektor Querfront

Jörg Ponten – Bildzitat aus: https://youtu.be/bFAES-oxlf4

 

Der Lektor Jörg Ponten, der 2013 neben dem rechten Tierrechtler Erik Gottwald in Köln auftrat, arbeitete lange mit dem rechtsoffenen Frankfurter Kreideaktivisten Rainer Tesche (Rai Te) in vielen der von diesem gegründeten Städtegruppen zusammen. Nach dem Untertauchen Rai Tes hatte sich die Situation leicht verbessert, da Ponten wenigstens nach entsprechenden Hinweisen rechte Inhalte und rechtsradikale Mitglieder aus den Gruppen entfernte. Bereits in Zusammenhang mit den Diskussionen um Patrik Baboumian vor einem Jahr zeigte sich jedoch, dass Ponten seine administrativen Möglichkeiten nutzte, um Kritik an Querfront-Strukturen zu behindern und inklusiv auf diese einzuwirken.

Auf Facebook ist Ponten selbst mit zahlreichen Querfrontler*innen vernetzt. In der Gruppe Essen Vegan verhinderte er mit seinem Adminteam Aufklärung über die rechtsradikale Tortenbäckerin Kim Kalkowski aka. Sarah Strickling. Zuletzt entfernte Ponten willkürlich Gruppenmitglieder aus seinen Gruppen, wenn diese auf Querfrontler*innen innerhalb seiner Gruppen hinwiesen. In anderen Fällen tat er dies ohne jede Begründung. Hierzu liegen uns zahlreiche solcher Fälle vor. Auf schriftliche Anfragen zu diesen Interventionen reagiert Ponten nur sehr selten. Maskulinisten dürfen in Pontens Gruppen ihre Misogynie frei ausleben, wie zuletzt in „Berlin Vegan“ gesehen. Politische Aktionen von Antifaschist*innen werden innerhalb seiner Gruppen unterbunden.

In einem aktuellen Fall kam Ponten der Aufforderung eines Aktivisten nicht nach, ein Posting zu entfernen, welches dessen Kinder zum Bestandteil einer politischen Auseinandersetzung machte. Spätestens jetzt, wo die Kinder von Antifaschist*innen durch Querfrontler*innen wie dem Kölner Andreas Kreimendahl zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen gemacht werden, und dies von Jörg Ponten unterstützt wird, ist für uns der Punkt erreicht, eine Übersicht über die Aktivitäten Pontens zu erstellen. Kreimendahl ist im politischen Umfeld des rechtsradikalen Querfrontlers Gérald Hägele aktiv und trat zuletzt dadurch in Erscheinung, dass er Angehörige eines Antifaschisten mit verstellter Stimme anrief und vorgab, er hätte bei dem Aktivisten Drogen bestellt. Kreimendahl solidarisiert sich in einem aktuellen Posting mit dem antisemitischen Tierschutzverein „Verein gegen Tierfabriken“(Schweiz).1 Zudem outete sich Kreimendahl 2012 als begeisterter Hörer der rechten Querfrontkapelle „Die Bandbreite“.2

Andreas Kreimendahl Querfrontler

Andreas Kreimendahl

Ponten ist nach aktuellem Recherchestand Administrator in 16 veganen Facebook-Gruppen. In der Gruppe Berlin Vegan, mit 7.000 Mitgliedern, ist er sogar alleiniger Administrator. Folgende Gruppen, die von Ponten administriert werden, sind uns bisher bekannt. Diese umfassen eine Gesamtreichweite von ca 69.000 Personen:

Sollten euch weitere Facebook-Gruppen oder Foren bekannt sein, die von Jörg Ponten administriert werden, postet uns diese bitte in die Kommentare.

Zu all diesen und vielen weiteren Vorfällen recherchieren wir aktuell, um uns einen Überblick zu verschaffen, welches Ausmaß diese Depolitisierung, das aktive Vorgehen gegen Antifaschist*innen und die Unterstützung von Querfrontstrukturen durch diesen Administrator hat.

Solltet ihr entsprechende Erfahrungen mit diesem Administrator gemacht haben, schickt uns eine PN oder postet diese in die Kommentare. In beiden Fällen bitte möglichst mit entsprechendem Belegmaterial (Screenshots). Wenn ihr keines habt, sichert euch ab, indem ihr eine Person benennen könnt (die muss zunächst nicht genannt werden), die den entsprechenden Vorfall bezeugen kann. Wir wollen weder Gerüchte noch Falschbehauptungen sammeln. Für alle oben aufgeführten Beispiele liegen uns Belege vor, die wir in dem folgenden Artikel veröffentlichen werden.

Administrator*innen von Facebook-Gruppen haben entscheidenden Einfluss darauf, wie sich menschenfeindliche Ideologien und Querfrontstrukturen in veganen Gruppen ausbreiten können. Gleichzeitig haben sie entscheidenden Einfluss auf die Präsenz von Gegenkulturen. Unsere Recherchen beziehen sich nicht auf Fälle, in denen klare und begründete Admin-Entscheidungen getroffen wurden, sondern auf Willkür, Doppelstandards und eine aktive Unterdrückung von Aufklärung über menschenfeindliche Ideologien und für emanzipatorische Positionen in veganen Gruppen.

Wir sind darüber informiert, dass es in den letzten Jahren bereits zahlreiche Dialogversuche mit Jörg Ponten von verschiedenen Aktivist*innen gab. Das ist der Grund, warum wir mit dem Thema nun an die Öffentlichkeit gehen. Gegen eine Depolitisierung der digitalen Netzwerke der „veganen Szene“! Für eine emanzipatorische Bewegung!

Update 17. Juni 2016

In der von ihm selbst administrierten Facebook-Gruppe „Tellerchen Debattierclub“ gab Ponten nun folgende Stellungnahme ab:

Jörg Ponten LektorWir teilen dazu mit, dass wir tatsächlich einen Teil unserer Informationen von einem Aktivisten haben, der in intensiven Diskussionen mit Jörg Ponten war. Ponten versucht hier unsere Rechercheanfrage mit dem Kick einer Person aus einer Seite seiner Gruppe zu begründen. Die Gründe für die von uns angestrengten Recherchen finden sich in diesem Aufruf.

Dass Jörg Ponten zu „Rechten“ im Sinne von „Rechtsradikalen“ keinen Kontakt hat, können wir insofern bestätigen, als dass uns bis auf eine zurückliegende, längere Facebook-Freundschaft mit dem rechtsradikalen Tierschützer Semael Nahash Karzinger nichts derartiges bekannt ist. Bekannt jedoch sind zahlreiche Kontakte zu Querfrontler*innen, sowie sein solidarischer Einsatz für diese. Ob es sich bei Pontens entsprechender Verlautbarung um eine bewusste Lüge oder um Unkenntnis bezogen auf den Begriff „Querfront“ handelt, können wir nicht sagen.

In den Kommentaren unter dieser Stellungnahme verlinkt Ponten auf die Seite „Vegan emanzipatorisch kritisch“. Die  Seite wird maßgeblich von der Querfrontlerin Sandra Nentwich betrieben, die bereits in der Vergangenheit dadurch auffiel, da sie sich mit dem rechtsradikalen Holocaustleugner Semael Karzinger, mit dem rechtsradikalen Querfrontler, Reichsbürger und Pickup-Coach Gérald Hägele sowie mit dem Querfrontler Pablo Schaub gemeinsam gegen Antifaschist*innen organisierte. Auch postete sie mit einem Klon-Profil rufschädigende Stellungnahmen im dem Namen eines Antifaschisten. Ebenfalls an dieser Seite beteiligt, sind einzelne Mitglieder der V-Partei. Der Beitrag, der von Ponten verlinkten Querfrontseite, wurden von Indymedia entfernt, da man auch dort offenbar sofort erkannt hat, dass es sich um ein Querfront-Projekt handelt.

Jörg Ponten Lektor Querfront vegan emanzipatorisch kritisch

Dass sich Jörg Ponten mit der, für die „Hauptsache für die Tiere“-Fraktion üblichen „in die rechte Ecke schieben“-Rhetorik verteidigt, überrascht wenig. Wir halten an dieser Stelle fest, dass wir Ponten an keiner Stelle als „rechts“ bezeichnet haben. Die aktuellen Hinweise machen deutlich, dass Ponten aktiv an einer Depolitisierung seiner Regionalgruppen arbeitet, hart gegen Antifaschist*innen und nachsichtig mit antiemanzipatorischen Mitgliedern umgeht, Querfrontler*innen in seinen Gruppen schützt, sowie mit diesen vernetzt ist. Der Ausschluss einer*eines Antifaschist*in wäre für uns keine Motivation, einen Artikel über eine Person zu schreiben. Auch dann nicht, wenn der Ausschluss ungerechtfertigt gewesen wäre. Wir sehen hier grundsätzliche, seit längerem bestehende Probleme. Eine Recherche dazu war bereits seit Langem geplant.

Zu der Frage, warum Jörg Ponten in seiner Gruppe „Berlin Vegan“ Einschüchterungsversuche durch Querfrontler*innen gegen Antifaschist*innen duldet, bei denen Kinder zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen gemacht werden, gibt Ponten in seiner Stellungnahme keine Auskunft.

Der Beitrag Jörg Ponten – Ein Administrator für die Querfront? erschien zuerst auf Indyvegan.

Halal-Challenge-Nazis wollen Stolpersteine überkleben

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Die rechtsradikale Seite „Halal Challenge“, die ihr braunes Publikum zuletzt dazu anstiftete, in Supermärkten Schweinefleisch auf Halal-Produkte zu legen, ruft nun dazu auf, Stolpersteine mit den Namen „Deutscher“ Opfer sogenannter „Ausländergewalt“ zu überkleben.

Die Seite verbreitete im April dieses Jahres unter dem Vorwand des Tierschutzes islamfeindliche und antisemitische Hetze. Bei der Aktion rief sie unter dem Hashtag #halalchallenge dazu auf, Produkte aus Schweinefleisch im Supermarkt neben Halal-Produkte zulegen und dies mit Fotos und Videos zu dokumentieren, welche dann über die Facebook-Seite „Halal Challenge“ verbreitet wurden. Auch entsprechende Aufkleber wurden im Rahmen dieser rechten Kampagne gedruckt und verkauft.1

Im aktuellen Aufruf heißt es nun:2

Stolpersteine Halal Challenge

Wie auch schon bei der vorangegangen Aktion, so wird auch diese von Rechtsradikalen wie Melanie Dittmer beworben.3 Ihr Facebook-Posting erfolgte 3 Minuten nach dem Aufruf von „Halal Challenge“ mit identischem Text. Auch die „Identitäre Aktion – Aachen und Euregio“, bei der Dittmer aktiv ist, verbreitet den Aufruf.4

Mit der Parole „Multikultur tötet“, trat bereits im April diesen Jahres die neurechte Identitäre Bewegung in Wien in Erscheinung. Dort stürmten 30 Identitäre die Aufführung des Theaterstücks „Die Schutzbefohlenen“ und verteilten dieses Flugblatt:

Multikulti tötet Identitäre BewegungWir rufen dazu auf, dieses Posting wie auch die Seite „Halal Challenge“ bei Facebook zu melden.

Update:

Mimikama.at identifizierte das Tattoo auf dem Foto des Aufrufs als das Tattoo der Rechtsradikalen Melanie Dittmer.

Melanie Dittmer Halal Challenge Stolpersteine

Unteres Foto: Screenshot von infidels-deutschland.de, über Melanie Dittmer

Die Seite „Halal Challenge“ hat den Aufruf entfernt und neu gepostet. Grund soll, laut Angaben der Seite, der Wunsch der Familie eines der auf dem Foto genannten Opfer gewesen sein.

Stolpersteine Halal Challenge gelöscht

Melanie Dittmer, die „Identitäre Aktion – Aachen und Euregio“,  und auch „Halal Challenge“ setzten den Aufruf neu, dieses Mal ohne den Zettel mit dem Namen eines der Opfer. Hierbei fällt auf, dass das Foto ebenfalls von Melanie Dittmer5 gemacht wurde und nun zuerst auf ihrer Facebook-Seite und dann auf den Seiten „Identitäre Aktion – Aachen und Euregio“6 und „Halal Challenge“6 veröffentlicht wurde.

Melanie Dittmer Halal Challenge Stolpersteine

(Anm.d.Red.: Wir haben alle Namen der Opfer gepixelt. In mindestens in einem der Fälle handelt es sich um ein Opfer, dessen Tod immer wieder von Rechtsradikalen für rassistische Hetze instrumentalisiert wird.)

Der Beitrag Halal-Challenge-Nazis wollen Stolpersteine überkleben erschien zuerst auf Indyvegan.

Voelkel beendet Barcode-„Entstörung“

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Im März 2015 berichteten wir in unserem Artikel „Entstörung der Barcode-Verschwörung“ über die pseudowissenschaftliche Praxis einiger Unternehmen, die EAN-Codes auf ihren Produkten zu „entstören“. Der Getränkehersteller Voelkel erklärte nun, diese Praxis beendet zu haben.

Infolge besorgter Kund*innen-Anfragen versahen einige Unternehmen die Barcodes auf ihren Produkten mit Querstrichen und bestärkten diese Kund*innen damit in der unbegründeten Angst, Barcodes könnten negative Energien, Schwingungen oder Strahlungen absorbieren und an die darin verpackten Produkte abgeben, wenn diese nicht „entstört“ würden.

Wir haben die aktuellen öffentlichen Diskussionen um die Barcode-„Entstörung“ bei Lammsbräu1 zum Anlass genommen, alle auf unserem Infochart (Stand 22. Juni 2016) verzeichneten Unternehmen den Motiven und dem zukünftigen Umgang mit diesem Thema zu befragen. Dazu haben wir 14 Unternehmen angefragt. Zwei reagierten auf unsere Anfrage.

Schluss mit dem Querstrich bei Voelkel

In diesem Zusammenhang teilte uns die Bio-Kelterei Voelkel mit, dass man sich „bereits vor einigen Monaten“ dazu entschieden habe, die Querstriche wieder von den Produktverpackungen zu nehmen. Das Unternehmen erklärte dazu gegenüber Indyvegan:

„Wir möchten betonen, dass unserem Unternehmen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dem Thema vorliegen und wir dem Phänomen absolut neutral gegenüberstehen. Wir haben, wie viele andere Bio- und Demeter-Hersteller auch, angenommen, dass der sogenannte „Entstörer“ niemanden wirklich stört, der nicht daran glaubt – für manche Menschen aber wichtig ist. Uns erreichten nach der Umsetzung jedoch zunehmend Kundenwünsche, die nahelegen, dass diese Annahme nicht richtig war.“

Auf die Frage, in welcher Verantwortung sich das Unternehmen sieht, wissenschaftlich fundierte Positionen zu vertreten, erklärte Voelkel:

„Neutralität zu diesem Thema bedeutet aus unserer Sicht heute, auf den Strich zu verzichten. Auch möchten wir möglichen Verschwörungstheorien keine Plattform auf unseren Etiketten bieten, und so haben wir uns bereits vor einiger Zeit dazu entschieden, den Strich durch den EAN-Code wieder zu entfernen.“

Warum das Unternehmen seine Kund*innen nicht darüber aufklärt, dass es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, die eine Angst vor nicht-„entstörten“ Barcodes beründen würden, wollte uns Voelkel nicht beantworten. Dazu hieß es:

„Viele Menschen haben unterschiedliche Lebenseinstellungen und -vorstellungen, eben das lässt unsere Welt so reich und vielfältig sein. Ebenso mannigfaltig sind auch unsere Saftliebhaber, auf deren Wünsche wir gerne Rücksicht nehmen.“

Da Voelkel Vertragspartner des anthroposophischen Verbandes Demeter ist und einzelne Produkte nach den Grundsätzen der pseudowissenschaftlichen „biodynamischen Landwirtschaft“ herstellt, hoffen wir, dass das Unternehmen dies zukünftig ebenso kritisch hinterfragt. Nicht zuletzt auch, weil die Grundsätze der „biodynamischen Landwirtschaft“ Tierhaltung in Demeter-Betrieben, sowie die Verwendung von Tierteilen als Düngemittel vorschreiben.2

Rabenhorst und der „besondere Kundenservice“

Das zweite Unternehmen das auf unsere Anfrage reagierte, war der Safthersteller Rabenhorst. Dieser ließ den Großteil unserer Fragen unbeantwortet und erklärte:

„[…]Jetzt mag es für viele seltsam anmuten, dass ein kleiner Strichcode auf einem Produkt irgendetwas an dem Produkt verändert. Viele Menschen (und wenn Sie diesen Begriff einmal googeln, werden Sie überrascht sein) glauben daran oder sehen dahinter zumindest eine Einschränkung der Qualität der Produkte. Das Angebot einer Lösung für diese Mitmenschen ist ein Querstrich durch den EAN Code, der andere Mitmenschen weder behindert noch schädigt (im Grunde interessiert es viele nicht, ob die Produkte einen Querbalken im Code haben oder nicht). Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Wirkung wissenschaftlich nicht erwiesen ist. Wir sehen darin einfach einen besonderen Kundenservice.“

Fazit

In den Begründungen der Unternehmen, bezogen auf die Praxis der Barcode-„Entstörung“ finden sich zwei wiederkehrende Argumentationslinien. So versuchen sich die Unternehmen stets als „neutral“ zu präsentieren. Für einige Unternehmen heißt das, Strichcodes nicht durchzustreichen, da es keine wissenschaftliche Begründung dafür gibt, für andere Unternehmen bedeutet gerade das Durchstreichen Neutralität. Gleichzeit wurde von einigen Unternehmen argumentiert, dass ein Querstrich durch die Barcodes Kund*innen, die nicht daran glauben, nicht schade. Die Verantwortung gegenüber verunsicherten Kund*innen, diese aufzuklären, statt sie in ihren unbegründeten Ängsten zu bestätigen, wird dabei leider nicht in den Blick genommen und hinter Gewinninteressen gestellt. Eine Pressemitteilung zu der Entscheidung Voelkels gibt es bisher nicht. Die Aufklärung verunsicherter Menschen durch das Unternehmen wäre zu begrüßen. Nachdem der Tee- und Gewürz-Hersteller Sonnentor bereits 2013 Abstand von der „Entstörung“ nahm3, wird vielleicht auch die Entscheidung Voelkels zu einem Signal an andere Unternehmen, diese pseudowissenschaftliche Praxis einzustellen.

Uns erreichen stetig weitere Hinweise zu Unternehmen, die ihre Barcodes durchstreichen. Wir haben Voelkel von unserem Infochart gestrichen und werden es fortlaufend aktualisieren.

Übersicht Barcode Verschwörung Entstörung

Der Beitrag Voelkel beendet Barcode-„Entstörung“ erschien zuerst auf Indyvegan.

Wie die V-Partei³ Rassismus im Vorstand totschweigt

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Auch zwei Monate nach dem Erscheinen unseres Artikels „V-Partei³ – Esoterische Querfrontspitzen und Rassismus“ schweigt der Parteivorstand zu der Kritik an rechten Ideologien beim Spitzenpersonal der Partei. Insbesondere die völkisch-rassistischen Äußerungen des stellvertretenden Vorsitzenden der V-Partei, David Ekwe-Ebobisse, blieben folgenlos. In einer aktuellen Presseerklärung gibt die Partei vier Rücktritte aus dem Vorstand bekannt. Laut dieser Erklärung seien alle Rücktritte jedoch „aus persönlichen/zeitlichen Gründen“ erfolgt.

Rücktritte aus persönlichen & zeitlichen Gründen

In ihrer Presseerklärung vom 6. August 2016 teilt die V-Partei die Rücktritte der Vorstandsmitglieder Florian Harzmann (Geschäftsführer) Dr. Arno de Pay (Beisitzer im Vorstand), Michael Kiesewetter (Pressesprecher) und David Ewke-Ebobisse (stellvertretender Vorstand) mit. Diese Personen seien demnach „aus persönlichen/zeitlichen Gründen“ von ihren Vorstandsämtern zurückgetreten.1 Anhaltspunkte dafür, dass diese Rücktritte in Zusammenhang mit der öffentlichen Kritik stehen, gibt es keine. Auch gibt es in keinem der Fälle Informationen, nach denen einzelnen oder mehreren Vorstandsmitgliedern Rücktritte nahegelegt, Parteiausschlussverfahren beantragt oder eingeleitet wurden. Nach aktuellen Erkenntnissen sind alle zurückgetretenen Vorstände weiterhin Mitglieder der Partei. Neuer Bundesgeschäftsführer der Partei wurde der Unternehmer Konrad Harle. Er ist Geschäftsführer des Beratungsunternehmens IT-Consulting Harle e.K.

Mira Riediger und die Vortäuschung von Konsequenzen

Die Veranstalterin des veganen Sommerfests in Köln, Mira Riediger, die selbst Mitglied der Partei ist, erklärte bereits Mitte Juli auf ihrer Facebook-Seite, der gesundheitspolitische Sprecher der Partei, Arno de Pay, habe seinen Posten als Beisitzer des Vorstands „zur Verfügung gestellt“.2 In diesem Zusammenhang bezeichnete Riediger das rassistische Posting de Pays als „Versehen“. Die Verbreitung rechter Videos sowie die Unterstützung des Rechtspopulisten Andreas Popp durch de Pay kommentierte Riediger nicht. De Pay selbst äußerte sich auf seiner Facebook-Seite ausschließlich zu einem seiner rassistischen Postings. Dort sagte er:3

„Dieses Bild war von mir bedauerlicherweise geteilt worden, weil ich dies als empörende negative Botschaft empfand. Und nun wird genau gegenteilig ausgelegt. So ein Mist. Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr ich mich interkulturell einsetze, meine Kinder international ausgerichtet und eine mexikanische Schwiegertochter habe, ehrenamtlich beim DRK MV in der Anfangsphase ärztliche Erstuntersuchungen durchführte und einem syrischen Kollegen bei mir aufnahm, bis er sich freischwimmen konnte.“

Warum de Pay gleichzeitig einen darunter stehenden Kommentar befürwortet, der in dem rassistischen Posting „kein Problem“ sieht und die Ursache des sogenannten „Flüchtlingsproblems“ darin erkannt haben will, dass die BRD sie „gerufen“ habe, bleibt fraglich.4 Warum er das Posting nicht entfernt hat, bleibt ebenso offen, wie die Frage, warum es sich in diesem Fall um ein Missverständnis handeln soll, während sich die anderen von uns dokumentierten Beispiele rechter Inhalte, die de Pay verbreitete, inhaltlich mit diesem Posting decken. Die Darstellung Riedigers, wonach de Pay sein Amt niedergelegt habe, um Schaden von der Partei abzuwenden, widerspricht der Presseerklärung der Partei.

Auch den Rücktritt des Pressesprechers der Partei, Michael Kiesewetter, stellt Riediger als Konsequenz der öffentlichen Kritik dar. Jedoch erfolgte auch Kiesewetters Rücktritt laut der Presseerklärung der V-Partei „aus persönlichen/zeitlichen Gründen“, und offenbar nicht aufgrund der öffentlichen Kritik an dessen Werbemaßnahmen für den rechten Kopp-Verlag sowie für den Rechtsesoteriker und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke.

Mira Riediger selbst geriet seit 2011 mehrfach in die Kritik, da sie Querfront-Aktivist*innen sowie dem rechten Tierrechtspopulisten Helmut F. Kaplan auf ihren Veranstaltungen eine Plattform bot.5 Laut den Angaben eines Aktivisten äußerte Riediger diesem gegenüber, dass sie erwäge, nach Berlin zu ziehen und dort einen Landesverband für die V-Partei aufzubauen. Wie die Partei in einem aktuellen Posting auf ihrer Facebook-Seite mitteilt, plane man, ab September diesen Jahres Landesverbände zu gründen.6

Welche Konsequenzen gab es wirklich?

Der Parteivorsitzende und Weltmeister im Rückwärtslaufen Roland Wegner bekannte sich kurz nach Erscheinen unseres Artikels zunächst erneut öffentlich zu dem Rechtsesoteriker und Verschwörungsideologen Rüdiger Dahlke und behauptete in diesem Zusammenhang, es hätte keine Presseanfragen seitens Indyvegan an den Vorstand der Partei gegeben.7 Wenig später entfernte er sein gemeinsames Foto mit dem Rechtsesoteriker von seiner Facebook-Seite und löschte seine „Gefällt mir“-Angabe für dessen Seite. Seine Aussage, wonach Dahlke ihn überzeugt habe, wie auch die Verbreitung der Chemtrail-Verschwörungsthese durch den Bundesgeschäftsführer Florian Harzmann, sind noch immer auf Wegners Facebook-Seite zu finden.8 Den antisemitischen Tierschutzverein des verurteilten Antisemiten Erwin Kessler (VgT Schweiz) sowie die Seite des rechten Querfront-Projekts Veganonymous unterstützt Wegner weiterhin mit seinen Likes. Darüber hinausgehend hat der Vorstandsvorsitzende keine politischen Konsequenzen gezogen. Hinzu kam hier sogar eine „Gefällt mir“-Angabe für die Seite der rechten Unternehmerin Kim Kalkowski (aka. Kim Wonderland).9

Auch der zurückgetretene Bundesgeschäftsführer Florian Harzmann sowie der zurückgetretene stellvertretende Vorstandsvorsitzende David Ekwe-Ebobisse blieben bei ihren Positionen. So verbreitet Ekwe-Ebobisse weiterhin Videos mit geschichtsrevisionistischen und völkisch-rassistischen Inhalten, in denen er den Holocaust relativiert, von „Juden und Andersrassigen“ spricht und Verschwörungsthesen sowie gesundheitsgefährdende Behandlungsempfehlungen für Krebs und andere Krankheiten verbreitet.

Auch Florian Harzmann blieb bei seiner Unterstützung für rechte Strukturen. In unserer Recherche hatten wir übersehen, dass Harzmann auch die Seiten des völkischen Rechtspopulisten und Antisemiten Jürgen Elsässer, des antisemitischen Verschwörungsideologen Ken Jebsen (KenFM) sowie des rechten Querfront-Projekts VEGanonymous mit „gefällt mir“ markiert hat.10 Dies haben wir nachträglich in unseren Artikel eingefügt.

Der amtierende stellvertretende Bundesvorstand Michael Thomas Kneifel unterstützt weiterhin Querfront-Seiten wie „Frieden Rockt“ und zahlreiche pseudowissenschaftliche Websites. Auf der Seite von Veggie Radio, betrieben von dem zurückgetretenen Bundespressesprecher Michael Kiesewetter, werden weiterhin Bücher des rechten Kopp-Verlags sowie des Rechtsesoterikers Rüdiger Dahlke beworben. Der ehemalige gesundheitspolitische Sprecher und Beisitzer im Vorstand der Partei, Arno de Pay ließ sich von der öffentlichen Kritik ebenfalls nicht beirren. So verbreitet er über seine Facebook-Seite weiter rechte Inhalte. Darunter auch Videos des Rechtspopulisten Andreas Popp mit völkisch-rassistischer Propaganda sowie ein Videomitschnitt einer neurechten Konferenz mit völkisch-rassistischem sowie geschichtsrevisionistischem Inhalt.

Die einzig nennenswerte Konsequenz aus der öffentlichen Kritik ist die Entfernung eines Facebook-Postings der V-Partei. Im Kommentarbereich dieses Postings verbreitete die rechtsradikale Tierschützerin Beate Huppertz-Hermann rassistische und islamfeindliche Hetze.11 Warum die Partei das gesamte Posting entfernte und nicht nur die Beiträge Huppertz-Hermanns, bleibt fraglich. Warum die V-Partei in der dortigen Diskussion mit der Forderung „Volksentscheid auf Bundesebene“ bei der Rechtsradikalen auf Stimmfang ging, nachdem diese sich gegen „unkontrollierte Völkerwanderung“ ausgesprochen hatte, wollte die Partei gegenüber Indyvegan nicht erklären.

Schweigen aus dem Vorstand

Auch die übrigen Mitglieder des Vorstands positionierten sich nicht zu der öffentlichen Kritik. Von den Vorstandsmitgliedern Heike Rudolf (Stellvertretende Bundesvorsitzende), Heiko Kremer-Bläser (Bundesgeneralsekretär), Julia Elsner (Bundesschriftführerin), Daniel Hock (Beisitzer des Bundesvorstands), Marcel Fischer (Beisitzer des Bundesvorstands), Tanja Gruber (Beisitzerin des Bundesvorstands), Simone Mach (Beisitzerin des Bundesvorstands), Cheyenne Hanson (Beisitzerin im Bundesvorstand, Jugendpolitische Sprecherin), Nadeschda Stankova (Stellvertretende Bundespressesprecherin), Daniel Moshammer (Bundesschatzmeister) und Jürgen Berger (Stellvertretender Bundesschatzmeister) gab es keine öffentlichen Stellungnahmen. Nach unseren Erkenntnissen wurden auch keine Rücktrittsforderungen oder Anträge auf Parteiausschlüsse seitens einzelner Vorstandsmitglieder oder anderer Parteimitglieder gestellt. Unsere Presseanfragen an diese Vorstandsmitglieder wie auch an den Vorstandsvorsitzenden Roland Wegner blieben unbeantwortet.

Stellungnahmen?

Der stellvertretende Bundesvorsitzende Michael Kneifel erklärte zu den Veröffentlichungen von Indyvegan über die V-Partei:

Michael Thomas Kneifel V-Partei

Welche Aussagen wir in unserer Berichterstattung „aus dem Zusammenhang gerissen“ oder „an den Haaren herbeigezogen“ haben, konnten weder wir noch andere Aktivist*innen in Erfahrung bringen. Die kritischen Nachfragen einer Userin, bezogen auf unsere Recherchen, beantwortete die V-Partei unter Verwendung des neurechten Kampfbegriffs12 „Meinungsfaschismus“:13

V-Partei Roland Wegner Meinsungsfaschismus

Blocken & Löschen

Nach der Veröffentlichung unseres Artikels erreichten uns zahlreiche Hinweise zum Umgang der V-Partei Spitze mit öffentlicher Kritik. Die V-Partei, insbesondere der Vorsitzende Roland Wegner und das Vorstandsmitglied Michael Kneifel nutzen vegane Facebook-Gruppen rege für die Verbreitung von Inhalten der V-Partei. Sobald unter diesen kritische Äußerungen bezogen auf die von uns angestoßene Kritik oder Verlinkungen auf unseren Artikel erschienen, wurde dies von den Parteivorständen mit dem Blocken der kritisch kommentierenden Personen quittiert. Auch wurden ganze Postings wieder gelöscht, um auch die darunter stehende Kritik zu entfernen. Neben den Vorstandsvorsitzenden verfolgte auch die Kassenprüferin Birgit Jung diese Strategie. Aufgrund dieser Praxis wurden die V-Partei-Vorstände aus zahlreichen veganen Facebook-Gruppen ausgeschlossen.

Jörg Ponten und die V-Partei

Wie eine Facebook-Userin in einem Kommentar auf unserer Seite erklärte, gilt dies wohl nicht für die Facebook-Gruppen des Administrators Jörg Ponten.14 Nach Angaben der Userin erkläre Ponten, dass er keine Grundlage sehe, Vorstandsmitglieder der V-Partei aus seinen Regional-Gruppen auszuschließen oder Werbung für die Partei zu unterbinden. Auch das Blocken kritisierender User*innen, durch V-Partei-Mitglieder und damit das Verhindern von kritischen Diskussionen über die Partei wird von Ponten toleriert. Laut Angaben der Userin erwägt der Administrator sogar, eigene Threads für Partei-Postings der V-Partei wie auch der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (MUT) einzurichten. Auf unsere Anfrage zu diesem Sachverhalt erklärte Ponten, diese Darstellung sei unzutreffend. Die Möglichkeit der Richtigstellung der angeblich falschen Darstellung nahm der Administrator jedoch nicht wahr und beantwortete unsere Nachfrage stattdessen mit den Worten: „Get a life“. Ponten ist Administrator von mindestens 16 veganen Facebook-Gruppen und fiel wiederholt durch seine Unterstützung für Querfront-Aktivist*innen auf.15 Zuletzt gab es Kritik, da er die Relativierung von NS-Verbrechen in einer seiner Gruppen duldete.16

AG Crowd-Finding

Die zunehmenden Schwierigkeiten der V-Partei in sozialen Medien, beispielsweise in Facebook-Gruppen, kostenlose Partei-Werbung zu platzieren und Mitglieder zu gewinnen, mögen ein Grund dafür sein, dass die Partei nun unkonventionelle Wege geht. So schlug der zurückgetretene Bundesgeschäftsführer der Partei in der Facebook-Gruppe des Landesverbands Schleswig-Holstein folgende Strategie vor:17

Florian Harzmann V-Partei

Fazit

Laut der Pressemitteilung der Partei, sind die Rücktritte aus dem Vorstand der V-Partei nicht das Ergebnis interner Diskussionen und Rücktrittsforderungen, sondern erfolgten laut der Partei „aus persönlichen/zeitlichen Gründen“. Die Partei entzieht sich kritischen Diskussionen über ihr Spitzenpersonal und toleriert rechte Ideologien unter ihren Mitgliedern. Dass eine Partei, welche die innerparteiliche Querfront praktiziert, Schwierigkeiten hat, neue Mitglieder zu finden, ist eine beruhigende Botschaft. Der Vorstand der V-Partei, aber auch die übrigen Parteimitglieder zogen aus den Veröffentlichungen keine parteipolitischen Konsequenzen. Vor diesem Hintergrund dürfen Bekundungen in denen sich die V-Partei gegen „jegliches einzelne Gesellschaftsgruppen diskriminierendes Gedankengut“18 ausspricht, als Lippenbekenntnisse verstanden werden. Rechte Ideologien, Verschwörungsideologien, die Unterstützung der völkisch-antisemitischen Querfront sowie Pseudowissenschaften innerhalb der V-Partei werden vom gesamten Vorstand als auch von Parteimitgliedern stillschweigend toleriert. Mit Blick auf den Umgang mit Kritik, den offenen Querfront-Kurs, die damit verbundene Rechtsoffenheit der Partei sowie problematische politische Forderungen wie „Volksentscheide auf Bundesebene“, darf es beruhigen, dass die V-Partei ihren Erfolg durch das gezeigte Vorgehen konsequent selbst verhindert.


Da war doch noch etwas:

Redaktionelle Parteiwerbung bei Vice Munchies

Bereits am 26. Mai diesen Jahres veröffentlichte Munchies, der kulinarische Ableger der Vice, einen Artikel unter dem Titel „Ich habe die erste vegane Partei Deutschlands gegründet“.19 Als Autor des Artikels wird der V-Partei-Vorsitzende Roland Wegner angegeben. Im Titelbild prangte zunächst groß das V-Partei-Logo. Der Text ist in der Ich-Form geschrieben, beschreibt die Gründung der Partei aus der Perspektive Roland Wegners und bewirbt die Partei unkritisch.

Roland Wegner V-Partei Vice Munchies

links: Version bei Ersterscheinung des Artikels, rechts: nach unserer Presseanfrage an Munchies

Auf ihrer Facebook-Seite verbreitete die V-Partei den Beitrag als „Interview mit Vice“. Irritiert davon, dass Wegner als Autor des Artikels genannt wird und keine Interview-Fragen erkennbar sind, fragte eine Userin auf der Facebook-Seite der V-Partei nach. Die Partei erklärte dazu: „Die Fragen wurden gestellt und aus den Antworten der Text verfasst“(sic!)20 Kurz darauf löschte die Partei die kritischen Nachfragen und ihre Antworten.

Bei dem Text handelt es sich in dieser Form um redaktionelle Werbung, speziell um redaktionelle Parteiwerbung. Auf unsere kritische Nachfrage bei Munchies zu der Entstehung dieses Textes und zu der Frage, warum Munchies einer Partei eine kostenlose, nicht als Werbung gekennzeichnete Plattform für Parteiwerbung einräumt, meldete sich der Munchies Chefredakteur Philipp Sommer bei uns. Jedoch ging dieser nicht auf unsere Fragen ein. Stattdessen erklärte er, dass es sich um „Missverständnisse“ handle und lud uns zu einem persönlichen Gespräch ein, um diese zu klären. Wir lehnten dankend ab und baten um die Beantwortung der Fragen, da wir keine Notwendigkeit für ein persönliches Treffen sahen. Warum der Munchies Chefredakteur unsere Fragen nicht schriftlich beantworten wollte, erklärte er nicht.

Stattdessen bearbeitete Munchies den Artikel Wegners nachträglich. Das Parteilogo wurde aus dem Titelbild entfernt und folgende Einleitung wurde eingefügt:

„Am 30. April diesen Jahres hat sich formal die erste deutsche Veganer-Partei „V-Partei³“ gegründet, ein einmaliger Schritt in der Geschichte des Landes. Wir haben den Gründer Roland Wegner gebeten, darüber zu berichten, warum eine Neugründung seiner Meinung nach unausweichlich war und er sich nicht mehr im Parteienspektrum repräsentiert fühlt. In diesem Artikel argumentiert er ganz subjektiv und erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen.“

An unseren Recherchen zur V-Partei war Sommer zunächst sehr interessiert. Nachdem der Munchies-Chefredakteur den Link zu unserem Artikel erhalten hatte, meldete er sich nicht mehr bei uns und ließ auch zwei weitere Anfragen unbeantwortet.

Ob zwischen der Redaktion von Munchies und dem V-Partei-Vorstand Roland Wegner persönliche Beziehungen bestehen, die diese Art redaktioneller Parteiwerbung möglich machten, lässt sich aus den vorliegenden Informationen nicht ersehen. Allein die dick aufgetragene Formulierung, es handle sich bei der Parteigründung der V-Partei um einen „einmaligen Schritt in der Geschichte des Landes“, sowie die Abwesenheit kritischer Nachfragen deuten auf fehlende professionelle Distanz der Munchies-Redaktion gegenüber Wegner und der V-Partei.

Sommer, der selbst bereits mehrfach kritisch über rechte Ideologien in der veganen Szene berichtete,21 entschied hier, den Beitrag stehen zu lassen und damit einer Partei eine unkritische, kostenlose Werbeplattform zu bieten, in der rechte Ideologien, Verschwörungsideologien sowie die Unterstützung von Querfront-Strukturen toleriert werden. Das Verbreiten von Werbung, die als redaktioneller Beitrag daher kommt und nicht als Werbung gekennzeichnet wird, ist auch unabhängig von der spezifischen Problematik der V-Partei zu kritisieren.

 


  1. https://v-partei.de/die-v-partei%c2%b3-professionalisiert-sich-weiter/
    http://archive.is/Cg5cG 
  2. https://abload.de/img/14-07-_2016_15-39-02cnuxo.png 
  3. https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1239624922733142&id=100000569397495
    https://archive.is/bdVEb
    https://abload.de/img/25-07-_2016_14-40-18ftslk.png 
  4. https://abload.de/img/05-08-_2016_18-42-06l4uv8.png
    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1239624922733142&id=100000569397495&comment_id=1276207969074837&comment_tracking=%7B%22tn%22%3A%22R1%22%7D
    https://archive.is/bdVEb 
  5. http://indyvegan.org/vegane-powerfrauen-ein-podium-fuer-die-querfront/ 
  6. https://www.facebook.com/VPartei/photos/a.476997315671028.94452.476883992349027/1037508269619927/?type=3
    https://archive.is/lbwpY 
  7. https://www.facebook.com/indyvegan/photos/a.695041657270078.1073741828.694947570612820/1011859928921581/?type=3 
  8. https://www.facebook.com/roland.wegner/posts/10207339927549200?hc_location=ufi#
    https://archive.is/rDYo5 
  9. https://www.facebook.com/roland.wegner/likes
    https://archive.is/0QIfU
    https://abload.de/img/zusammenfassung-kim-kkkrig.png
    https://linksunten.indymedia.org/de/node/72599
    https://linksunten.indymedia.org/de/node/73181
    https://linksunten.indymedia.org/de/node/73439
    http://libcom.org/news/anti-fascists-boycott-neo-nazi-vegan-cake-shop-24072014
    http://www.vice.com/en_uk/read/neo-nazi-vegan-cupcakes-946 
  10. https://www.facebook.com/floharzmann.fvh/likes
    https://archive.is/QDwN2 
  11. https://www.facebook.com/476883992349027/photos/a.476997315671028.94452.476883992349027/958023597568395/?type=3
    https://archive.is/hrWAV
    https://abload.de/img/23-05-_2016_15-52-384sugy.png 
  12. https://www.google.com/webhp?ie=utf-8&oe=utf-8#q=meinungsfaschismus 
  13. https://abload.de/img/meinungsfaschismus4cyxi.png
    https://www.facebook.com/mira…/posts/1173973689293432
    https://archive.is/xoiEN 
  14. http://indyvegan.org/joerg-ponten-ein-adminstrator-fuer-die-querfront/#comment-3448 
  15. http://indyvegan.org/joerg-ponten-ein-adminstrator-fuer-die-querfront/ 
  16. https://www.facebook.com/indyvegan/photos/a.695041657270078.1073741828.694947570612820/1051840644923509/?type=3
    https://archive.is/yjuU9 
  17. https://abload.de/img/13-06-_2016_16-31-594csrd.png 
  18. https://abload.de/img/faq9mkqv.png 
  19. Erste Version: https://abload.de/img/26-05-_2016_18-05-05ewuo6.png
    Version nach Änderung: https://munchies.vice.com/de/articles/ich-habe-die-erste-vegane-partei-deutschlands-gegruendet
    http://archive.is/0jfyx
    https://abload.de/img/26-05-_2016_23-33-363xxbh.png 
  20. https://abload.de/img/26-05-_2016_23-40-36t5usb.png 
  21. https://munchies.vice.com/de/articles/in-der-fluechtlingskrise-der-vegangsta-attila-hildmann-hat-angst-458
    http://archive.is/kdYHE
    https://munchies.vice.com/de/articles/vegane-nazis-sind-nicht-die-hellsten-123
    http://archive.is/cCCyr 

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Vorwurf des Rassismus bei einer FLIXBUS-Fahrt – Kritische Beiträge unerwünscht?

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Ein rassistischer Zwischenfall beschäftigt derzeit nicht nur FLIXBUS, sondern auch viele Nutzer*innen dieses Reiseunternehmens. Laut Medienberichten soll sich ein rassistischer Vorfall während einer Busfahrt ereignet haben. Die Rheinische Post beruft sich auf eine sechszehnjährige Zeugin, nach welcher der Busfahrer noch innerhalb einer 30-minütigen Pausenzeit losgefahren sein und dabei ignoriert haben soll, dass eine Schwarze Frau mit ihrem Kind den Bus noch nicht betreten habe. Später sollen rassistische Bemerkungen gefallen sein. Die RP schreibt dazu:

„Die 16-Jährige berichtet, dass die Fahrgäste danach sehr aufgewühlt gewesen seien. „Das hat auch der Busfahrer gespürt.“ Mehrfach soll er über den Lautsprecher versucht haben, sich zu rechtfertigen. Sein Kollege, der ihn bei einem Stopp in Leverkusen ablöste, soll ihm aber lautstark recht gegeben haben. „Er sagte: ,Das hast du richtig gemacht. Gerade die Ausländer sind eh immer zu spät‘„, berichtet die 16-Jährige. Beide sollen weitere rassistische Bemerkungen gemacht haben. Eine Mitfahrerin habe versucht, mit ihrem Handy die Flixbus-Zentrale zu erreichen, sei aber nicht durchgekommen. Ein anderer habe dann die Polizei verständigt.“

Auch andere Medien haben über den Vorfall berichtet.1 Derzeit wird dieser nach Angaben von FLIXBUS noch geklärt und geprüft (siehe Ende des obigen Artikels). Interessant ist hierbei jedoch die Vorgehensweise des Unternehmens gegenüber Menschen, die sich zu dieser Thematik geäußert haben. Indyvegan liegen Screenshots vor, die belegen, dass Beiträge auf der Facebook-Seite von FLIXBUS, welche sich auf einen Zeitungsartikel über das dem Busfahrer vorgeworfene rassistische Verhalten beziehen und FLIXBUS kritisieren, gelöscht wurden.2

Das Löschen solcher Beiträge legt nahe, dass Kritik, die sich nicht auf Verspätungen oder andere Dinge zielt, bei FLIXBUS nicht erwünscht ist. Dieses Verhalten ist bei einem rassistischen Vorfall nicht nur fragwürdig, sondern weist darauf hin, dass der berechtigte Unmut der Reisenden über menschenverachtendes Handeln FLIXBUS gleichgültig zu sein scheint. Kritische Kommentare zu dem Vorfall sucht man auf der Facebook-Seite des Unternehmens ebenso vergeblich, wie eine Stellungnahme zu dem Vorfall.

Rassismus ist eine der Ursachen für den Tod und das Elend von Millionen Menschen, und immer, gerade bei einem international agierenden Unternehmen, inakzeptabel. Wir und viele andere Menschen erwarten von FLIXBUS eine transparente Aufarbeitung der Vorkommnisse und fordern von einem großen Reiseunternehmen, entsprechende personelle Konsequenzen zu ziehen, sollten die benannten Vorwürfe zutreffend sein. Kritische Kommentare zu Rassismus müssen erlaubt sein und nicht kommentarlos gelöscht werden, nur weil sie möglicherweise ein schlechtes Licht auf eine Firma werfen – es ist in der Verantwortung von FLIXBUS, derartiges Verhalten konsequent zu sanktionieren und Kritik zuzulassen.

Wir halten euch per Updates auf dem Laufenden, sollte es Neuigkeiten bezüglich des Vorfalls geben!

Artikelbild: Dudehn (Wikipedia) CC BY-SA 2.5

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